Gas-Gesellschaften. 1173 dazu erforderlichen oberirdischen bezw. unterirdischen Leitungen selbst oder durch einen Dritten auszuführen und anzulegen. Die Rechte aus den Koncessionsverträgen gehen nur mit diesen Einschränkungen auf die Ges. über. Die Ges. zahlte der Firma Carl Francke für die UÜberlassung dieser Verträge, sowie für deren behufs Gründung der Ges. aufgewendete Bemühungen und Vorarbeiten eine Vergütung von M. 15 000. Die Firma Carl Francke hat von Frau Gille Wwe. in Metz ein in Devant les Ponts belegenes Grundstück zum Preise von M. 40 000 gekauft. Die Ges. ist in diesen Vertrag mit allen Rechten und Pflichten eingetreten. Zweck: Erwerb, Erbauung und Betrieb von Gas- und Elektricitätsanstalten sowie Betrieb aller nach dem Ermessen des A.-R. damit in Verbindung stehenden Geschäfte. Kapital: M. 180 000 in 180 Aktien à M. 1000. Direktion: Ingenieur Johs. Brandt, Bremen. Aufsichtsrat: Vors. Edmund Winkert, Metz; Stellv. Carl Friedr. Francke jr., Bremen; Garnisonbauinspektor Rob. Herzfeld, Bürger- meister Ludwig Kunze, Devant les Ponts. Firmenzeichnung: Ein bezw. Zwei Vorst.- Mitgl. oder ein solches und ein Prok. Publ.-Organ: R.-A. Diezer Gasbeleuchtungs-Gesellschaft in Diez a. L. Gegründet: Im Jahre 1861. Letzte Statutenänd. vom 31. März 1897. Zweck: Betrieb einer Gasanstalt, sowie Anlage u. Betrieb von Elektricitätswerken und aller dahin einschlagenden Geschäfte. Kapital: M. 80 571.43 in 94 Aktien à fl. 500 = M. 857.14. Ursprünglich 100 Aktien, 6 Aktien bereits getilgt. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Quartal. Stimmrecht: Jede Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1898: Aktiva: Inventar 81 473. Wertpapiere 9177, Vorräte 655, Aus- stände 556, Kassa 457. – Passiva: A.-K. 80 571, R.-F. 8300, Kreditoren 3355, Vortrag 94. Sa. M. 92 321. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 2230, Div. 3223, Vortrag 94. – Kredit: Vortrag a. 1897 73, Zs. 497, Geschäftsgewinn 4977. Sa. M. 5548. Dividenden 1890–98: 6, 6, 4, 5, 5, 6½, 5½, 5½, 4 %. Reservefonds: M. 8300. Direktion: Regierungs-Baumeister W. Schäfer, Stellv. E. Schäfer, Diez. Aufsichtsrat: Dr. C. Genth, Langenschwalbach; Major a. D. O. Stritter, Bürgermeister a. D. J. Schäfer, Wiesbaden. Bemerkung: In der G.-V. vom 31. März 1897 wurde der Direktion Vollmacht zum Verkaufe der Gasfabrik vorbehaltlich Genehmigung des Aufsichtsrats erteilt. Gas-Anstalt Gaarden in Gaarden bei Kiel mit Zweigniederlassung in Libau. Gegründet: Im Jahre 1885. Zweck: Betrieb von Gas-, elektrischen oder anderen Beleuchtungs- anstalten in Gaarden, übernommen für M. 400 000, und Libau (Russland), übernommen für M. 1 200 000. Betreffs der Gasanstalt Gaarden lautet der Vertrag mit der kaiserl. Werft dahin, dass nach 25 Jahren (am 5./7. 1905) die Gasanstalt unentgeltlich in das Eigentum der Werft übergeht, soweit das zur Gasanstalt Gehörende einen Anschaffungs- wert von M. 200 000 hat. Mit der Kommune Gaarden besteht ein weiterer Vertrag, wonach der Gasanstalt auf die Dauer von 50 Jahren, vom 18./9. 1880 an, das ausschliess- liche Recht der Beleuchtung von Gaarden verliehen wurde. Das Rohrnetz für Gaarden ist von dem der kaiserl. Werft gesondert angelegt und bleibt stets Eigentum der A.-G. Sollte eine Verlegung der Gasanstalt von dem fiskalischen Platze nötig werden, so ist bereits insofern vorgesorgt, als die Ges. in der Nähe 2 Plätze für M. 27 521 erworben hat. –— Der Gasanstalt in Libau wurde am 5./5. 1881 von der Stadtverwaltung auf 50 Jahre das ausschliessliche Recht der öffentlichen und privaten Lieferung von Gas in der Stadt Libau erteilt. Am 1./8. 1932 geht die Anstalt unentgeltlich, jedoch mit Aus- schluss des in Vorräten und Ausständen angelegten Betriebskapitals in den Besitz der Stadt Libau über. Zwischen dem 25. und 30. Betriebsjahre kann die Stadt Libau die Gasanstalt käuflich erwerben, wenn sie den durchschnittlichen Ertrag der letzten 5 Jahre mit 6 % p. a. kapitalisiert und 25 % von diesem Betrage hinzuzahlt. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000. Anleihe: M. 600 000 in 5 % Partial-Oblig. von 1891, rückzahlbar zu 110 %, Stücke à M. 1000. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1894 bis 1930 durch jährl. Ausl. im Okt. auf 1. April; ab 2. OÖkt. 1900 verstärkte oder Totalkündigung zulässig. Sicherheit: I. Hypothek zu gunsten der Kieler Bank auf den Besitz in Libau im Werte von 36 960 Halbimperialen. Ende 1898 noch in Umlauf M. 568 000. Kurs Ende 1896–98: 112, 111, 109.50 %. Auf- gelegt am 14. Juni 1895 zu 106 %. Notiert in Hamburg. Geschäftsjahr: 1. Okt. bis 30. Sept. Gen.-Vers.: Okt.-Dez. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., 10 % zum Ern.-F. während der ersten 20 Jahre, dann 5 % Div., 10 % Tant., Rest Super-Div.