Getreide-Mühlen, Brod-Fabriken. 1227 Bautzener Kunstmühle Betriebsgesellschaft in Bautzen. Gegründet: Im Jahre 1888. Die Ges. erwarb von der Bautzener Tuchfabrik u. Kunstmühle C. G. E. Mörbitz) die Vorräte an Getreide, Mehl, Materialien, Utensilien für M. 198 232, die Aussenstände für M. 236 385, zusammen für M. 434 618. Dieser Kaufpreis wurde berichtigt mit 346 Stück Aktien der Ges., während die fehlenden M. 88 618 am 1./4. 1890 bar bezahlt wurden. Für Immobilien, Maschinen etc. hat die Ges. sonach kein Geld investiert und somit auch keine Abschreib. vorzunehmen. Zweck: Die Ges. pachtete von der Bautzener Tuchfabrik und Kunstmühle (C. G. E. Mörbitz) deren Kunstmühle bis 31. Dez. 1907. Die Ges. hat sich ein Kaufsrecht auf die erpach- teten Objekte ausbedungen, während die Verpächterin berechtigt ist, die Erwerbung der verpachteten Objekte von der Ges. zu verlangen, wenn die letztere 3 Jahre hinter- einander je 8 % Div. verteilt haben sollte. Als Pachtgeld hat die Ges. jährl. M. 12 000 zu zahlen. Zur Beurkundung der Zahlungsverpflichtungen aus dem Reingewinn hat sie der Bautzener Tuchfabrik und Kunstfabrik 1000 Stück Genussscheine ausgestellt. Kapital: M. 350 000 in 350 Aktien à M. 1000. Genussscheine: 1000 Stück. Die durch Giro der Bautzener Tuchfabrik und Kunstmühle (vorm. C. G. E. Mörbitz) zu Bautzen legitimierten Inhaber der Genussscheipe bilden eine Personengemeinschaft in Gemässheit § 1392, 1359 ff. des Bürgerl. Gesetzbuches für Sachsen. Beschlüsse der Personengemeinschaft der Genussschein-Inh. werden in der G.-V. gefasst, welche auf Antrag der Inhaber von 100 Stück Genussscheinen zu berufen ist. Jeder Genussschein giebt 1 St. Weiteres unter Zweck und unter Gewinn-Verteilung. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Bis April. Stimmrecht: Jede Aktie und jeder Genussschein = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., 7½ % (mindestens M. 2000) Tant. an A.-R., Tant. an Vorst. und Angestellte, bis 7 % Div., dann des verbleibenden Restes an die Ver- pächterin, während die restlichen zur Zahlung einer weiteren Div. von 1 % ver- wendet werden und der Rest zur Verf. der G.-V. bleibt. Bilanz am 31. Dez. 1898: Aktiva: Getreideeinkauf 22 343, Mehllager 241 252, Materialien 5461, Versicherung 2111, Kassa 8818, Utensilien 9398, Säcke 19 224, Ökonomie 11 076, Mühlenbau 36 847, Debitoren 203 475. – Passiva: A.-K. 350 000, Kreditoren 149 503, alte Div. auf Aktien u. Genussscheine 311, R.-F. 1927, Delkrederekto 1578, Gewinn 56 688. Sa. M. 560 009. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Versicherung 4653, Provision 14 654, Löhne 21 553, Steuern 599, Geschäftsunkosten 9784, Gehälter 11 980, Interessen 8440, Beleuchtung 1290, Materialien 2304, Reparaturen 7585, Feuerung 5257, Mühlenpacht 12 000, Säcke 39, Abschreib. 13 771, Gewinn 42 916. – Kredit: Mehllager 153 836, Okonomie 2273. Sa. M. 156 109. Gewinn-Verwendung: R.-F. 2109, Delkrederekto 1200, Tant. an A.-R. 3006, Tant. an Vorst. und Beamte 5208, Div. an Aktien 28 000, an Genussscheine 2456, Säckekto 500, Vortrag 435. Reservefonds: M. 4036, Delkrederekto M. 2778. Kurs: Aktien: Ende 1889–98: 108, 102, 100, –, 95, 89, 75, 75, 93.25, 100.50; Genussscheine Ende 1894–98: M. 33, 60, –, –, –, per Stück franko Zs. Notiert in Dresden. Dividenden 1889–98: Aktien: 7, 8, 9, 0, 8, 0, 0, 0, 7, 8 %; Genussscheine: M. 0.57, 1.20, 3.72, 0, 1.95, 0, 0, 0, 1.65, 2.45 per Stück. Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Direktion: Herm. Ehlers. Aufsichtsrat: Vors. Konsul Max Arnhold, Gen.-Konsul F. Wiede- mann jr., Dresden; D. Silberstein, Berlin; Dir. S. Kaufmann, Bautzen. Zahlstellen: Eigene Kasse; Dresden: Gebr. Arnhold; Dresden, Chemnitz und Leipzig: Dresdner Bankverein; Bautzen: Schmidt & Gottschalk. Berliner Brodfabrik, Actiengesellschaft in Berlin S0., Wusterhausener Strasse 15/16. Gegründet: Am 16. Jan. 1856. Letzte Statutenänd. vom 8. Febr. 1898. Zweck: Gegenstand des Unternehmens ist die Vermahlung von Getreide, der Handel mit Mehl und der Betrieb aller derjenigen Handelsgeschäfte, welche hiermit in Verbindung stehen. Anfänglich Brotbäckerei, seit 1888 nur noch Roggenmüllerei mittels Dampf- mühle. Die Ges. ist auf Antrag des preuss. Handelsministers und des preuss. Land- wirtschaftsministers für ihre gewerblichen Leistungen auf dem Gebiete der Roggen- müllerei zweimal mit der silbernen Staatsmedaille ausgezeichnet worden. Das Grundstück, welches mit M. 144 000 zu Buche steht und einen Flächenraum von 862 Q.-R. umfasst, repräsentiert heute einen Wert von über 1½ Millionen. Dem Buchwerte der Gebäude von M. 455 374 steht ein Feuerkassenwert von M. 728 100 und dem Buchwerte des Mühlenwerkes inkl. Dampfkessel und Dampfmaschinen von M. 122 190 ein Feuerkassen- wert von M. 408 609 lt. Taxe vom 31. März 1897 gegenüber. Kapital: M. 1 200 000 in 1500 Nam.-Aktien à M. 600, welche lt. G.-V.-B. vom 28. Febr. 1891 durch Stempelaufdruck in Inh.-Aktien umgewandelt sind, und 250 Inh.-Aktien à M. 1200