2 Banken und andere Geld-Institute. Centralbank für Eisenbahnwerthe in Berlin. Gegründet: Am 5. Dez. 1898 mit Nachtrag vom 15./16. Dez. 1898. Letzte Statutenänd. vom 26. Sept. 1899. Gründer: Dresdner Bank, Dresden; Localbahn-Actiengesellschaft, Bayerische Vereinsbank, München; Emil Holländer, Herm. Schmid, Berlin. Zweck: Erwerbung von deutschen oder österreichisch-ungarischen Eisenbahnwertpapieren jeder Art, Ausgabe von Obligationen auf Grund der erworbenen Wertpapiere. Die Ges. übernahm kurze Zeit nach ihrer Gründung von der Münchener Localbahn- A.-G. u. der Dresdner Bank für den Pauschalpreis von M. 31 000 000 das gesamte Prior.- A.-K. folgender Ungarischer Eisenbahnen: fl. 9 400 300 Westungarische Lokalbahn-Ges.; fl. 867 100 Steinamanger-Pinkafeld-Lokalbahn; fl. 7 602 900 (abgenommen nur fl. 2 534 300) Budapest-Gran-Füzitöer Lokal-Eisenbahn-A.-G., sowie fl. 299 400 Zalathalbahn mit Div.- Ber. ab 1. Jan. 1899, sowie mit sämtlichen an den Prior.-Aktien haftenden Rückständen. Diese Bahnen sind seit einer Reihe von Jahren im Betriebe, haben schon im letzten Jahre ein Durchschnittserträgnis von ca. 4½ % auf das gesamte Kapital der Prior.-Aktien (5 % Vorrechts-Div. mit Nachzahlungsanspruch) gebracht und zeigen eine günstige und stetige Verkehrsentwickelung. Kapital: M. 6 000 000 in 6000 Aktien (Nr. 1–6000) à M. 1000. Die Aktien werden für längere Zeit in den Händen der ersten Zeichner verbleiben. Obligationen: Die Em. derselben darf den 5fachen Betrag des eingezahlten A.-K. nicht über- schreiten, jedoch dürfen nicht mehr Oblig. zur Ausgabe gelangen, als durch den An- kaufswert der im Besitze der Ges. befindlichen Eisenbahnwerte gedeckt sind. Ist die Deckung infolge von Veräusserungen, Amortisationen oder Auslosungen von Eisenbahn- werten nicht mehr vorhanden, so ist der volle Gegenwert des Fehlbetrages in bar oder in Reichs- oder deutschen Staatspapieren bei einem der Bankinstitute, welche lt. Be- schluss des A.-R. als Aufbewahrungsstelle der Wertpapiere fungieren, zu hinterlegen. Die Wertpapiere, auf Grund welcher Oblig. ausgegeben werden, sind bei einem oder mehreren Bankinstituten, welche sich mit Aufbewahrung fremder Wertpapiere befassen und alljährlich ihre Bilanzen veröffentlichen, im Deutschen Reiche oder in Österreich- Ungarn zu hinterlegen. Bei welchen Bankinstituten die Hinterlegung erfolgt ist, ist in den Geschäftsberichten der Ges. alljährlich mitzuteilen. Die Zurückziehung hinterlegter Effekten darf ausser im Falle von Auslosungen nur durch einstimmigen Beschluss des A.-R. oder im Falle der Nichteinigung des A.-R. mit Genehmigung der G.-V. erfolgen. Für die Sicherheit der Oblig. haftet die Ges. mit ihrem gesamten Vermögen, doch geniessen die Besitzer der Oblig. kein Vorrecht an dem Gesamteigentum der Ges. vor anderen Gläubigern derselben, und eine Verpfändung der von der Ges. erworbenen Werte zu gunsten der Besitzer der Schuldverschreibungen findet nicht statt. Wenn die Centralbank für Eisenbahnwerthe vor Tilgung der gegenwärtigen Anleihe eine neue Anleihe durch Ausgabe von Schuldverschreibungen aufnimmt, darf sie deren Inhabern keine besseren Rechte auf das Vermögen der Bank wie den Inhabern der Schuldver- schreibungen der gegenwärtigen Anleihe einräumen. Die durch Giro legitimierten In- haber der einzelnen Schuldverschreibungen können ihre Rechte aus denselben gegen die Centralbank für Eisenbahnwerthe selbständig geltend machen. Auf Grund dieser Bestimmungen emittierte die Bank folgende Schuldverschreibungen: M. 25 000 000 in 4 % Schuldverschreibungen von 1899, rückzahlbar zu 103 0%, 15 000 Stücke Nr. 1–15 000 Lit. A à M. 1000, 5000 Stücke Nr. 1–5000 Lit. B à M. 2000. Die Stücke Lit. A Nr. 1–7500 und B Nr. 1–2500 lauten auf den Namen der Dresdner Bank, Berlin, die Stücke Lit. A Nr. 7501–15 000 und B Nr. 2501–5000 auf den Namen der Bayerischen Vereinsbank, München. Zs. 2./1. und 1./7. Rückzahlbar lt. Plan in 76 Jahren ab 1901 durch Verl. (zuerst Juli 1900 auf 2. Jan.), verstärkte oder Totalkündigung ab 1901 vor- behalten. Begeben am 30. Juni 1899: M. 16 333 000. Aufgelegt am 15. Febr. 1899 zu 101 % Erster Kurs am 23. Febr. 1899: 101 %. Kurs Ende 1899: In Berlin: 101 %. – In München: 101 %. Aktiv Bilanz am 30. Juni 1899. Passiva. Gewinn- u. Verlust-Konto. Effekten 22 756 167.55 Aktienkapital 6 000 000.—– Debet. Verloste Effekten 23 032.45 Eigene Obligat. 16 333 000.– Provision 410.55 Debitoren 23 011.50 Amortisationsfonds 23 032.45 Unkosten 3 173.90 Kreditoren 2747.90 Reingewinn: Coup.-Einlösungskto 326 660.— Reservefonds 5838.55 Gewinn 116 771.15 Vortrag 110 932.60 „ Kredit. „ . ZLinsen 120 355.60 22 802 211.50 22 802 211.50 120 355.60 Reservefonds: M. 5838. Dividende: Auf Grund der Bilanz pro 1898/99 fand eine Gewinn- Verteilung statutengemäss nicht statt.