Zweck: Bau und Betrieb einer normalspurigen Nebeneisenbahn von Lübben über Uckro und 92 Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. Alt-Herzberg nach Falkenberg; Länge 73,19 km, eingeleisig. Betrieb für Rechnung der Ges. seit 1. April 1898. Staatsbahnanschlüsse in Lübben, Uckro und Falkenberg. Betriebseröffnung Uckro-Luckau am 20. Dez. 1897, Luckau-Lübben am 3. März 1898, Uckro-Falkenberg am 15. März 1898. Die Fortsetzung der Bahn von Lübben nach Beeskow ist projektiert (s. unten). Kapital: M. 5 319 000 in 5319 Inh.-Aktien (Nr. 1–5319) à M. 1000 volleingezahlt. Die Kreise Luckau und Schweinitz haben sich solidarisch verpflichtet, für das ge- samte Grundkapital der Ges. auf die Zeitdauer von 15 Jahren vom 1. April 1898 ab eine Div. von 3½ % jährl. zu garantieren. Sofern der nach der Jahresbilanz verbleibende Reingewinn, nachdem also aus den Einnahmen die Verwaltungs-, Unterhaltungs-, Betriebs- und sonstigen Ausgaben und alle Lasten, sowie die statutarisch in die R.-F. und Ern.-F. fliessenden Beträge abgezogen sind, eine Div. von 3½ % für das Grundkapital nicht ergiebt, haben die Kreise den Fehlbetrag bis zu dieser Höhe zuzuschiessen und an die Ges. zu zahlen. Sofern dagegen der Reingewinn nach Deckung der vorgenannten vorweg aus den Einnahmen zu berichtigenden Beträge auf eine höhere Summe als 3½ % des Grundkapitals sich beziffert, ist die Ges. für die Dauer der Garantiezeit verpflichtet, die Hälfte dieses Überschusses an die Kreise Luckau und Schweinitz auszuzahlen. Die G.-V. v. 17. Nov. 1898 beschloss den Bau und Betrieb einer Fortsetzung der Bahn von Lübben nach Beeskow und dementsprechend Erhöhung des A.-K. um M. 3 262 000, in 3262 Aktien à M. 1000 mitgeteilt in 1162 St.-Aktien (Nr. 5320–6481), 300 St.-Aktien Reihe II (Nr. 6482–6781) und in 1800 Vorz.-Aktien (Nr. 6782–8581). Die Kreise Luckau, Schweinitz und Lübben haben auf die Zeitdauer vom Tage der Betriebseröffnung der Linie Lübben-Beeskow ab bis zum 1. April 1913 eine Div.-Garantie von 3½ % auf die 1162 St.-Aktien (Nr. 5320–6481) übernommen, während ihnen die Hälfte eines etwaigen Überschusses nach Abgewährung von 3½ % auf die St.-Aktien überwiesen wird. Die 1800 Vorz.-Aktien erhaſten eine Div. bis 3½ % vor allen anderen Aktien, jedoch findet, wenn in einem Jahre die Vorz.-Aktien eine Div. von 3½ % nicht erhalten sollten, eine Nachforderung nicht statt. Bei etwaiger Auflösung der Ges. gewähren die Vorz.-Aktien den Anspruch auf Auszahlung ihres vollen Nennbetrages, bevor eine Auszahlung auf die St.-Aktien geleistet werden kann. Geschäftsjahr: 1. April bis 31. März. Gen.-Vers.: Spät. im Sept. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Aus der Betriebseinnahme zunächst eine Rücklage in den Ern.-F. und Spec.-R.-F., deren Höhe durch das Regulativ festgesetzt wird, dann von dem Rein- gewinn 5 % an Bilanz-R.-F., alsdann Div. bis zu 3½ %, vom Überschuss die Hälfte an die Kreise Schweinitz und Luckau (auf die Dauer von 15 Jahren), von der anderen Hlälfte vertragsm. Tant. an Beamte, Rest Super-Div. bezw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. März 1899: Aktiva: Kassa 170, Bahnbau u. Ausrüstung 5 319 040, Kautions- asservatenkto 22 161, Debitoren 196 684, Pensionskasse 2612, Effekten für Fonds 1580. Passiva: A.-K. 5 319 000, R.-F. 249, Ern.-F. 34 390, Spec.-R.-F. 5566, Beamten- u. andere Kautionen 22 161, Kreditoren 160 881. Sa. M. 5 542 249. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Tagegelder zur Aufsichtsratssitzung 1970, Abschreib. a. Kto Pensionskasse 11, Betriebsausgaben 174 566, Ern.-F. 32 971, Spec.-R.-F. 5319. – Kredit: Vortrag a. 1897/98 4744, Betriebseinnahmen 210 094. Sa. M. 214 838. Gewinn-Verwendung: Lt. Debet-Seite bei Gewinn- u. Verlustkto. Reservefonds: M. 249, Ern.-F. M. 34 390, Spec.-R.-F. M. 5566. Kurs Ende 1898–99: In Berlin: 92.50, 82.75 %. – In Hamburg: 92, 82.10 %. Eingeführt im Mai 1898. Dividenden: 1896/97–1897/98 (Baujahre): 0 %; 1898/99: 3½ %, gezahlt von den garantierenden Kreisen, da kein verteilbarer Reingewinn vorhanden. Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Direktion: Vors. Baurat Carl Griebel, Stellv. Bank-Dir. Curt Sobernheim, Berlin; Betriebs-Dir. Friedr. Goettsch, Luckau. Aufsichtsrat: Vors. Dir. u. Stadtrat a. D. Adalb. Erler, Stellv. Reg.-Rat a. D. Rud. Seebold, Geh. Seehandlungsrat a. D. Bank-Dir. Dr. P. Schubart, Berlin; Eisenbahn-Direktions- Präs. a. D. Alb. Todt, Charlottenburg; Bankier Friedr. Kaiser, Luckau, Prokuristen: Carl Prestien, Albert Arndt. Firmenzeichnung: Zwei Vorst. oder ein solcher mit einem Prok. oder Zwei Prok. kollektiv. Zahlstellen: Berlin, Breslau, Gleiwitz und Ratibor: Breslauer Disconto-Bank; Hamburg: L. Behrens & Söhne; Frankfurt a. M.: Baruch Bonn; München: Bayerische Bank. Publ.-Organe: R.-A., amtliche Blätter der Kreise Luckau und Schweinitz. = * Kreis Oldenburger Eisenbahn-Gesellschaft in OÖOldenburg i. Holstein. Gegründet: Am 13. Mai 1880, eröffnet 1881, 1888 u. 1898. Koncessionsdauer unbeschränkt. Letzte Statutenänd. vom 24. Okt. 1899. Zweck: Bau und Betrieb einer Sekundärbahn von Neustadt in Holstein über Oldenburg in Holstein nach Heiligenhafen. Länge 43 km, Spurweite 1,435 m. Der Betrieb der Bahn ― 3