116 Strassen- und Kleinbahnen. Zweck: Bau und Betrieb der vollspurigen Kleinbahn mit Lokomotivbetrieb von Reichen- bach, Schles., über Peterswaldau, Ober-Langenbielau und Silberberg nach Mittelsteine mit Abzweigung nach der Johann-Baptistagrube. Kapital: M. 4 300 000 in 4300 Aktien (Nr. 1=4300) à M. 4000. Direktion: Vors. Bürgermeister Paul Koslik, Reichenbach; Ober-Ing. Paul Mittelstädt, Berlin. Aufsichtsrat: Reg.-Rat Dr. Paul Schmölders, Breslau; Geh. Komm.-Rat Friedr. Lenz, Berlin; Geh. Reg.-Rat Valerian Held, Schönheide; Landrat Graf Siegfried zu Dohna, Neurode; Landrat Herm. Frhr. von Richthofen, Reichenbach; Komm.-Rat Friedr. Dierig, Ober- Langenbielau; Bergwerks-Dir. Aug. Schwemann, Eckersdorf. Firmenzeichnung: Zwei Unterschriften. Publ.-Organ: R.-A. Frankfurt-Offenbacher Trambahn-Gesellschaft in Offenbach a. M. mit Direktion in Oberrad und Filiale in Frankfurt a. M. Gegründet: Am 4. Jan. 1883. Letzte Statutenänd. v. 29. Dez. 1899. Die Trambahn wurde am 10. April 1884 dem Betrieb übergeben und eine Koncessionsdauer von 25 Jahren gewährleistet. Zweck: Betrieb einer elektrischen Strassenbahn für Personenbeförderung von Frankfurt a. M. über Oberrad nach Offenbach, ferner Erwerb, Bau und Betrieb von Verkehrsanstalten, welche eine Erweiterung dieser Trambahn bilden, und Bau und Betrieb elektrischer Licht- und Kraftanlagen. Bahnlänge 6,6 km, Spurweite 1 m. Die Ges. übernahm von A. Weimann die ihm erteilte Koncession für die Strassen- bahn Frankfurt a. M.-Oberrad-Offenbach gegen Zahlung von M. 50 000 in Aktien und übertrug demselben die Herstellung der Bahn nebst Gebäuden, Maschinen, Fahrmaterial und Zubehör für M. 700 000. Von seiten der Behörden sind der Ges. folgende Lasten und Abgaben auferlegt: 1) 3 % Abgaben von den Bruttoeinnahmen während der ersten 12 Jahre und 4 % während der folgenden 13 Jahre. (Diese Abgabe ist auf M. 800 p. a. ermässigt worden), 2) ¼ der Unterhaltungskosten der Einfriedigung auf der Kreisstrasse (ca. M. 100 pro Jahr), 3) Bedienung der Barrieren an der Bebraer Bahn und an der Lokalbahn (ca. M. 2000), 4) Pachtabgaben für Plätze an der Deutschherrn-Mühle (M. 700) etc. Besitz 30. Juni 1899: 10 elektrische Maschinenwagen, 5 geschlossene Beiwagen, 1 halboffener Beiwagen und 1 Arbeitswagen. Befördert wurden 1897/98– 1898/99: 1 005 745, 1 035 912 Personen und hierfür vereinnahmt M. 128 348, 130 136. Kapital: M. 500 000 in 1000, Aktien à M. 500. Durch Beschluss der G.-V. vom 17. Nov. 1888 wurde das vorher M. 750 000 betragende Aktienkapital durch Zusammenlegung von je 3 Aktien in 2 Aktien auf obige Summe herabgesetzt. Geschäftsjahr: 1. Juli bis 30. Juni. Gen.-Vers.: Im ersten Geschäftshalbjahr. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Nach Dotation des Ern.-F. und des Abschreib.-F. vom Reingewinn 5 % zum R.-F., vertragsm. Tantieme an Beamte, dann 4 % Div., vom Rest M. 1800 Vergütung an A.-R., Überrest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1899: Aktiva: Grundstücke u. Gebäude 166 400, Bahnkörper u. Kon- cessionskto 134 000, Bahnstromleitung 38 500, Maschinen 72 100, Wagen 71 000, Install.-Kto 1800, Lichtstromleitung 2600, Motoren 4700, Zähler 2750, Bogenlampen 800, Betriebs- utensilien 3200, Bureauutensilien 1600, Kleider 500, Material 11 036, Kautionen 29 198, Versicherung 1094, Kassa 305, Bankierguthaben 23 733, Debitoren 5568. – Passiva: A.-K. 500 000, Kreditoren 7571, Ern.-F. 32 670, Oberbau-Ern.-F. 5600, R.-F. 7119, alte Div. 425, Unterstützungskasse 2152, Gewinn 15 346. Sa. M. 570 885. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebsausgaben 99 973, Abschreib. 18 791, Oberbau- Ern.-F. 5600, Reingewinn 15 346. – Kredit: Vortrag a. 1897/98 637, Bahnbetriebs- einnahmen 130 136, Stromabgabe 5092, Motorenmiete 1033, Zählermiete 391, diverse Einnahmen 665, Interessen 1755. Sa. M. 139 711. Gewinn-Verwendung: R.-F. 735, Ern.-F. 1397, Tantiemen 1750, Div. 11 250, Vortrag 213. Reservefonds: M. 7855, Ern.-F. M. 34 068. Dividenden 1889/90–1898/99: 2. 1½, 1½, 1, 1¾ 1 1¾ 2, 3,2/4 % Coup Veri- 3 J. n. F. Direktion: Reg.-Baumeister Felix Lange, Oberrad. Firmenzeichnung: Der Dir. Aufsichtsrat: Vors. Bankier Adolf Kolligs, Frankfurt a. M.; Dir. Spicharz, Offenbach; Bankier Salomon Merzbach, Karl Ney, Frankfurt a. M.; Eisenbahn-Dir. C. A. Rötelmann, Darmstadt. Zahlstellen: Offenbach: S. Merzbach; Frankfurt a. M.: A. Merzbach. Publ.-Organe: R.-A., (Frankf. Ztg., Offenb. Ztg.).