184 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Kurs Ende 1886–99: Alte Aktien: 5.50, 6.50, 15.20, 26.19, 16.70, 8.75, 6.30, 3.70, 4.25, 12, 20.75, 18.50, 20.25, – %. Eingeführt durch Sternberg & Co. am 2. März 1880 zu 58.50 %. Notiert in Berlin. Die Aktien sind lieferbar, auch wenn nur von einem Vorst. unterschrieben. — Die Prior.-Aktien wurden nie notiert. – Die Aktien Lit. A sind noch nicht zugelassen. Dividenden: 1879/80–1880/81: 5, 4 %; früher und seitdem nichts. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Alfred Wentzke, Berlin. Aufsichtsrat: Vors. Aug. Sternberg, Gen.-Dir. Christian Bansa, Rechtsanwalt Geh. Justizrat Theophil Baist, Giessen; Oberbergrat Oscar Bilharz, Geh. Baurat Carl Büttner, Berlin; Bankier Franz Meyer, Glauchau. Firmenzeichnung: Falls die Direktion aus einem Mitgliede besteht, dessen Unterschrift oder die zweier Prok., und falls zwei Dir. vorhanden, zwei solche oder einer derselben mit einem Prok. Publ.-Organ: R.-A. Huldschinskysche Hüttenwerke, Aktiengesellschaft in Berlin W., Matthäikirchstrasse 3a, mit Werken in Gleiwitz. Gegründet: Am 29. Dez. 1894. Letzte Statutenänd. vom 4. Nov. 1899. Zweck: Erwerb und Betrieb des dem Fabrikbesitzer Oscar Rich. Huldschinsky, Alleininhaber der Firma S. Huldschinsky & Söhne gehörigen, in Gleiwitz belegenen Röhren- und Eisenwalzwerkes sowie Stahlwerkes und der Abschluss aller nach der Annahme des Vorstandes in den Rahmen dieses Zweckes fallenden Geschäfte, insbesondere der Erwerb von Grundstücken. Die Ges. kann sich an allen Unternehmungen der Eisenindustrie in jeder Form, insbesondere durch Erwerb von Aktien beteiligen. Die Ges. besitzt auf dem Werke in Gleiwitz ein Stahlwerk, bestehend aus 2 Martin- öfen nebst allem Zubehör, eine Bessemerei mit 2 Konvertern, 2 Kupolöfen, 2 Gebläse- maschinen und allem sonstigen Zubehör, eine Puddelei mit 14 Puddelöfen, 12 Dampf- kesseln, 2 Luppenpressen, 1 Luppenstrecke und sonstigem Zubehör, 1 Walzwerks-Anlage bestehend aus Universal-Walzwerk, Grobkaliberstrecke nebst Feinblechgerüst, ferner Mittelstrecke und Feinstrecke, sowie den dazu gehörigen Appreturwerkstätten, einer Dreherei und diversen Magazinen, eine Rohrhütte mit allen Einrichtungen zur Her- stellung von stumpf- und patentgeschweissten Röhren, nebst Werkstätte, Fittings- und Muffenschmiede, Giesserei mit Temperofenanlage und Magazingebäuden. In diesen Anlagen fabriziert das Werk aus Roh- und Alteisen, welche es kauft, Martin-, Thomas- und Bessemer-Stahlblöcke, sowie Puddelrohschienen und aus diesen Erzeugnissen wiederum Handelseisen jeder Art, Konstruktionseisen, Schienen, Unterlags- platten, Universaleisen und Rohrstreifen (Strips). Diese letzteren verarbeitet es grössten- teils selbst in der Rohrhütte zu Gasröhren, patentgeschweissten Röhren, Fittings (Rohr- verbindungen) und sonstigen Rohrerzeugnissen. Auf dem Werke werden ferner Guss- waren und schmiedbarer Guss hergestellt. Produktion in Gleiwitz: 1894/95, 1895/96 1896/97 1897/98 1898/99 Flussstahlblöcke u. Rohschienen . . t 25 623 28 872 32 414 43 761 50005 Halbfabrikate, Knüppeln u. Stürzen „ 4 161 2 813 3771 4 845 5 496 Fertigfabrikate „39 422 47 269 48 971 53 001 57933 Versand an Fertig- u. Halbfabrikaten „ 39 695 47 690 48 559 54 978 59 674 Erlös insgesaamtt.. . . M. 6 216 603 7 949 067 9140 835 10 005 727 11 189 145 Die erst seit Juni 1897 im Betriebe befindliche Puddelei ist vorläufig für eine Produktion von 12–15 000 Tonnen Rohschienen eingerichtet. Die ebenfalls neu erbaute und seit Anfang 1898 betriebene Bessemerei ergänzt die Martinofenanlage und ermög- licht die Durchführung des für Oberschlesien neuen, sogenannten kombinierten Prozesses zur Herstellung der verschiedensten Flusseisenqualitäten bei grösserer Unabhängigkeit von der Roh- und Alteisenkonjunktur. Fertiggestellt ist ferner ein Werk zur Herstellung von Bandagen, Rädern, Radsätzen, Achsen und grossen Schmiedestücken aller Art. Dasselbe ist nach den neuesten Er- fahrungen eingerichtet und seit Anfang 1899 im Betriebe. Der gesamte Grundbesitz der Ges. umfasst 200 931 dm, wovon 92 142 qm auf das eigentliche Fabrikgrundstück, 85 244 àm auf das Terrain der Arbeiterkolonie und 23 545 qm auf ein bei Gleiwitz erworbenes Terrain entfallen. Die Arbeiterkolonie be- steht zur Zeit aus 51 Wohnhäusern etc. Beamten- und Arbeiterzahl ca. 2800. Die Anlagen sind an die Haupt- und Schmalspurbahn angeschlossen und haben durch letztere direkte Verbindung mit dem Klodnitzkanal. Die Ges. erwarb 1898 mit Div.- bezw. Zins-Ber. ab 1. Juli 1897 für Rbl. 2 820 000 Aktien der A.-G. Sosnowicer Röhrenwalzwerke und Eisenwerke à 216 = M. 6 091 200 und Rbl. 1 000 000 Buchforderung an genannte Ges. à 216 – M. 2 160 000 und zahlte hierfür M. 12 000 000. Weitere Rbl. 1 000 000 neue, ab 1. Juli 1898 div.-ber. Aktien wurden den Huldschinskyschen Hüttenwerken zur Tilg. der von denselben erworbenen Buch- forderung im gleichen Betrage pari überlassen. Die Sosnowicer Werke, errichtet von Oscar Huldschinsky und seit 12. Febr. 1898 A.-G., mit anfänglich Rbl. 3 000 000, jetzt