190 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Kurs Ende 1885–99: 108, 125, 176, 221, 172.50, 123, 128.25, 152, 155.75, 182.50, 223, 224, 210.80, 212.25, 316.50 %. Notiert in Berlin. Dividenden 1885/86–1898/99: 6, 6, 10, 14, 18, 8, 8, 8, 8, 9, 15, 15, 15, 19 %. Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Direktion: Wilh. Kollmann, Emil Marx. Aufsichtsrat: Vors. S. Born; Stellv. E. Sachs, Komm.-Rat I. Loewe, A. Philipsthal, Berlin; Hugo Noot, Wien. Prokuristen: Wilh. Fröhlich, Alfons Sparagnapane, Ignatz Maase, Reinhold Becker. Zahlstellen: Eigene Kasse; Berlin: Born & Busse; Breslau: Breslauer Wechsler-Bank. Publ.-Organe: R.-A., (Schles. Ztg., Bresl. Ztg., Berl. Börsen-Ztg., Berl. Börsen-Cour., Berl. Aktionär). Harzer Werke zu Rübeland und Zorge in Blankenburg a. H. Gegründet: Am 1. Okt. 1870. Letzte Statutenänderung vom 25. Nov. 1899. Zweck: Übernahme der braunschweigischen Berg- und Hüttenwerke am Harz: 4 Holzkohlen- Hochöfen nebst Eisengiessereien, Maschinenfabrik und Kesselschmiede, sowie Anstalten zur Holzverkohlung und Holzessiggewinnung und Verarbeitung zu Rübeland und Zorge; Eisensteingerechtsame in der Grafschaft Hohnstein und Eisensteingruben bei Zorge und Rübeland. Im Jahre 1872 erwarb die Ges. die Eisensteingerechtsame im Hüttenröder Revier bei Blankenburg und etablierte behufs Verhüttung der Erze zu Giesserei-Eisen in Blankenburg 2 Kokshochöfen. 1892/93 wurden in Rübeland eine Vernickelungsanstalt und in Zorge eine Teerölanstalt angelegt. Die Ges. hat ferner die bekannte Baumanns- höhle und die neuentdeckte Hermannshöhle bis 1910 gepachtet und mit elektrischem Licht versehen. Nachdem die Verkohlungsanstalt und der Hochofen in Zorge bereits 1894 eingestellt worden, beschloss die G.-V. vom 22. Juni 1895 mit Rücksicht auf die hohen verlust- bringenden Produktionskosten auch die Betriebseinstellung des Hochofenwerks in Blanken- burg, doch ist die Giesserei daselbst noch in Thätigkeit und bedeutend vergrössert, auch mit Vernickelungsanstalt und Emaillieranstalt versehen worden. Seitdem war nur 1 Holzkohlen-Hochofen in Rübeland in Betrieb, bis 1898/99 auch der zweite wieder an- geblasen wurde, die aus selbstgewonnenen Erzen direkt Ofenguss, Kunstguss etc. dar- stellen, auch Holzverkohlungsanstalt und Destillation daselbst. Die G.-V. vom 17. Jan. 1898 beschloss die Anlage einer zweiten Giesserei in Zorge aus vorhandenen Mitteln, die am 23. Nov. 1898 in Betrieb kam. 1898/99 nahm die Maschinenfabrik als solche in Zorge wiederum die Fabrikation auf. Specialitäten: Dampfmaschinen, Einrichtungf. Gypsfabriken, Mühlenanlagen, Drehbänke ete. 1898 wurde das Kalkwerk Garkenholz nebst dazu gehörenden Ländereien an die neu errichtete A.-G. Vereinigte Harzer Kalkindustrie in Elbingerode für M. 1 200 000 verkauft und waren als Preis M. 700 000 bar, M. 250 000 in Aktien und M. 250 000 in Oblig. der neuen Ges. an die Harzer Werke zu entrichten. Von diesem Erlös wurden M. 568 148 zu Abschreibungen an Buchwerten verwendet. Produktion: Gusswaren 1897/98–1898/99: 4 011 938, 4 892 075 kg. – Holzkohlen-Roheisen 1898/99: 1 484 464 kg. Kapital: M. 2 137 500, u. zwar M. 1 800 000 in 6000 Aktien Lit. A u. M. 337 500 in 1125 Aktien Lit. B à M. 300, jetzt sämtlich gleichberechtigt. Erstere berechtigten bis 30. Juni 1899 zu 4 % Vorz.-Div. (früher 6 %) ohne Nachzahlungsanspruch und zur Voreinlösung im Falle einer Liquidation der Ges., doch beschloss die G.-V. v. 25. Nov. 1899 die Gleich- stellung beider Aktienarten. Urspr. Aktien-Kapital M. 3 600 000 in Aktien à M. 600, dazu 1872 noch M. 1 800 000; Reduktion des sich danach ergebenden Kapitals von M. 5 400 000 auf die Hälfte durch Abstempelung der Aktien von M. 600 in Aktien Lit. B à M. 300 zufolge G.-V.-B. vom 22. Dez. 1879, fernere Reduktion der verbleib. M. 2 700 000 durch Zusammenlegung von 4 Aktien zu 1 Aktie zufolge G.-V.-B. vom 11. April 1891 und der danach bestehenden M. 675 000 durch Zusammenlegung von 2 Aktien zu 1 Aktie zufolge G.-V.-B. vom 19. Nov. 1895 = M. 337 500. Urspr. Prioritäts-Aktien-Kapital M. 4 500 000 in Aktien à M. 300, emittiert lt. G.-V.-B. vom 15. Okt. 1879; Reduktion durch Zusammenlegung von 5 Aktien zu 4 Aktien zufolge G.-V.-B. vom 11. April 1891 auf M. 3 600 000 und von 2 Aktien zu 1 Aktie auf M. 1 800 000 zufolge G.-V.-B. vom 19. Nov. 1895. Betreffs der Kapitalswandlungen vergl. die früheren Jahrgänge dieses Buches. Geschäftsjahr: 1. Juli bis 30. Juni. Gen.-Vers.: Im Nov. Stimmrecht: 1 Aktie = I St, Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., darnach vertragsm. Tantiemen an Vorst. und Beamte. vom verbleibenden Betrage 4 % Div., vom Rest 8 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergütung von zus. M. 5000, auf Handlungsunkosten zu buchen), Überrest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. eß. 6 9. 0 0, 0 % % fa 5 18868. 90 0 0, %% Konvert. Aktien Lit. A 1891/92–1898/99: 3½, , ¾, 0, 4½, 3, 6¾, 25 %; Konvert. 2%, Aktien Eit. B 1890/91––1898/99: 0, 0, 0, 0, 0, 4½, 0, 6, 25 %. Coup.-Verj.: 4 J.n. F. ――――――