Metall-Industrie. 339 Erste Automatische Gussstahlkugelfabrik vorm. Friedrich Fischer in Schweinfurt. Aktiengesellschaft. Gegründet: Am 30. März bezw. 22. Mai 1897. Letzte Statutenänd. vom 14. März und 26. Aug. 1899. Gründer: Friedr. Fischer, Schweinfurt; Simon Lessing, Bamberg; kgl. pr. Reg.- Assessor Dr. Karl Brügmann, München-Gladbach; kgl. pr. Justizrat August Raude, Brauerei- Dir. Friedrich Brinkhoff, Dortmund; Rittergutsbes. Theodor Schulze-Dellwig, Haus Sölde. Zweck: Erwerb u. Betrieb der seither von Friedr. Fischer in Schweinfurt innegehabten, mit Vertrag vom 22. Dez. 1896 seitens Simon Lessing aus Bamberg käuflich erworbenen Gussstahlkugelfabrik. Neben der Gussstahlfabrikation kann auch die Fabrikation anderer Artikel aufgenommen werden. Geschichtliches: Simon Lessing legte in die A.-G. ein sein Fabrikanwesen nebst Dampf- maschinen u. Kessel, die geschäftliche Einrichtung, Patentrechte für zusammen M. 1 250000, Die geschäftliche und maschinelle Einrichtung dieser Fabrik wie des Kugelfabrikations- geschäftes im verpachteten sogenannten Spinnereigebäude in Schweinfurt verpflichtete sich Eischer auf eine Leistungsfähigkeit von wöchentlich 36 000 Grosskugeln bei Tag- und Nachtarbeit zu ergänzen. Als eingelegt galten auch die Patentrechte und Gebrauchs- muster, welche Fischer allein oder anteilig erwarb oder als technischer Direktor der A.-G. erwirbt. Die Eigentumsübertragung erfolgte hinsichtlich der Liegenschaften für M. 220 0000, hinsichtlich der übrigen Vermögensstücke bis zur Wertshöhe von M. 300 000 als Einlage auf das Aktienkapital, wofür Simon Lessing 520 Aktien übernahm, hinsichtlich des Restes käuflich. Der Kaufpreis von M. 730 000 wurde berichtigt durch Aufrechnung mit der der A.-G. abgetretenen, dem Friedrich Fischer gegen Simon Lessing zustehenden Kaufschillingsrestforderung von M. 350 000, wofür Fischer 350 Aktien erhielt und welche Forderung somit erlosch, und durch Barzahlung von M. 380 000 an Lessing. Kapital: M. 1 003 000 in 1003 Aktien (Nr. 1–1003) à M. 1000, früher M. 1 250 000 in 1250 Aktien à M. 1000. Die G.-V. vom 14. März 1899 beschloss Reduktion auf M. 416 000 durch Zu- sammenlegung von 3 Aktien zu 1 (Frist 24. März bis 24. April 1899) und durch Ver- nichtung von 2 überschiessenden Aktien, gleichzeitig wurde Erhöhung um M. 625 000 durch Ausgabe von 625 neuen ab 1. Mai 1899 div.-ber. Aktien à M. 1000 beschlossen, angeboten den Aktionären zu pari. Es wurden statt der vorgesehenen 625 nur 587 neue Aktien gezeichnet und ausgegeben, sodass das A.-K. jetzt M. 1 003 000 beträgt. Aus der Kapitalherabsetzung wurden M. 100 000 zur Bildung eines Spec.-R.-F. verwandt. Geschäftsjahr: 1. Mai bis 30. April. Gen.-Vers.: Im Juli. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. April 1899: Aktiva: Grundstückskto 103 165, Gebäude 683 048, Maschinen 501 920, Mobilien 12 628, Werkzeuge, Geräte 22 221, Kautionsdepot 1282, Kassa 5245, Wechsel 469, Bankguthaben 1063, Debitoren 63 317, Vorräte an Rohmaterialien, fertigen u. halbfertigen Fabrikaten 126 191. – Passiva: A.-K. 416 000, Kautionskto 269, Bank- kreditoren 370 739, Kontokorrent-Kreditoren 56 552, Einzahlungen zum Bezug neuer Aktien 549 488, R.-F. 5000, Spec.-R.-F. 100 000, Gewinnvortrag a. 1897/98 30 570, abzügl. Verlust 1898/99 8067, bleibt 22 502. Sa. M. 1 520 553. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebsunkosten 39 687, Handlungsunkosten 136 780, Kranken- u. Invalidenkasse 1313, Patentkto 1483, Konto Dubioso 513, Abschreibungen: a) Gebäudekto 100 000, b) Maschinenkto 200 000, c) Mobilienkto 12 627, d) Werkzeuge- u. Gerätekto 22 221, e) Magazinkto 300 000; Spec.-R.-F. 100 000, Vortrag 22 502. – Kredit: 15 Vortrag a. 1897/98 30 570, A.-K.-Reduktion 834 000, Fabrikationskto 72 558. Sa. M. 937 129. Reservefonds: M. 5000, Spec.-R.-F. 100 000. Dividenden 1897/98–1898/99: 0, 0 %. Direktion: Tob. Ehrngruber. Prokurist: Franz Haupt. Aufsichtsrat: Vors. Simon Lessing, Bamberg; Reg.-Assessor Dr. Karl Brügmann, Justizrat Aug. Raude, Dortmund; Rittergutsbesitzer Theod. Schulze-Dellwig, Haus Sölde; Brauerei- direktor Friedr. Brinkhoff, Dortmund. Publ.-Organ: R.-A. Firmenzeichnung: Ein oder zwei Dir. oder sonst zwei zur Zeichnung Berechtigte. 277 * = 0 „ 0 wWalzengiesserei vormals Kölsch & Cie., Actiengesellschaft in Siegen. Gegründet: Am 27. Juli 1899. Gründer: Rob. Kölsch, Gust. Klingspor, Heinr. Gimbel, Heinr. Kölsch, Otto Schwanz, Wwe. Christine Reppel, Carl Setz, Siegen; Louis Wilh. Siebel, Freudenberg. Die genannten Gründer als Gesellschafter der Firma Kölsch & Cie. in Siegen haben in die A.-G. nach dem Stande vom 30. Juni 1899 eingebracht ihr Fabrik- etablissement im Gesamtwerte von M. 1 217 042, wovon auf Grundstücke M. 330 923, Maschinen u. Utensilien M. 558 283, Vorräte M. 130 307, Debitoren, Kassa, Wechsel u. Eisenbahnanschluss M. 197 528 entfielen. Die A.-G. übernahm in Anrechnung auf be- zeichneten Wert M. 117 042 Geschäftsschulden und gewährte für den Rest von M. 1 100000 den Inferenten sämtliche 1100 als vollbezahlt anzusehende Aktien der Ges. à M. 1000. Zweck: Anfertigung und Vertrieb von gusseisernen Walzen aller Art und von verwandten Produkten, sowie Beteiligung an anderen Unternehmungen der Eisenbranche. 92*