Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. 357 Kurs: Konv. Aktien Ende 1881–88: 58, 51, 60, 105, –, 60, –, – %; Vorz.-Aktien 1887–99: 85.50, 175.50, 175.10, 162.25, 154.50, 167, 144.50, 142, 146, 188, 205.50, 202, 183 %. Notiert in Berlin. Dividenden 1887/88–1898/99: 4, 6, 10, 10, 10, 10, 6, 7, 8, 12½, 12½, 12½ %. Zahlbar spät. im Okt. Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Direktion: O. Knauss, Stellv. R. Wittcke. Aufsichtsrat: Vors. Alb. Schappach, Berlin; Stellv. Geh. Med.-Rat Prof. Dr. von Mosengeil, Bonn; Fabrikbesitzer Em. Möller, Berlin; Major a. D. Ed. von Mosengeil, Meiningen. Firmenzeichnung: Ein Dir. oder ein stellv. Dir. mit einem Prok. oder zwei Prok. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Berlin: Albert Schappach & Co. Publ.-Organe: R.-A., Berl. Börsen-Ztg., Berl. Börsen-Courier. – 0 0 Cartonnagen-Maschinen-Industrie und Facon-Schmiede, Aktiengesellschaft in Berlin N., Reinickendorferstrasse 64a. Börsenname: Faconschmiede. Gegründet: Am 24. März 1872. Letzte Statutenänd. vom 19. Juni und 28. Okt. 1899. Zweck: Faconschmiederei, Fabrikation von Schrauben, Muttern und Bolzen, sowie Her- stellung sonstiger Teile für die Gebiete der Eisen- und Metallbranche, überhaupt von Maschinen und Maschinenteilen, sowie Herstellung von Kartonnagen, ferner der Be- trieb sonstiger industrieller Unternehmungen aller Art auf diesen Gebieten. Die Ges. übernahm die Bolzen- und Mutternfabrik von Albert Ludewig, Reinickendorfer- strasse 64, zur Grösse von 402,9 Q.-R. für M. 493 500. 1875 wurde ein Nachbargrundstück von 121 Q.-R. für M. 116 100 erworben. Die G.-V. vom 9. Juni 1884 beschloss die Be- bauung des disponiblen Bauterrains von 78,4 m Front an der Reinickendorferstrasse mit 5 Vorder- und 3 Hinterhäusern. Die Preussische Hypotheken-Actien-Bank gewährte die Baugelder etc. mit M. 645 500. Die Wohngebäude wurden am 1. Okt. 1885 fertig gestellt. 1889 wurde eine Messinglinien-Fabrik erbaut und anfangs April 1890 in Betrieb gesetzt; die G.-V. v. 1. Mai 1890 änderte demgemäss die frühere Firma „Facon-Schmiede und Schrauben-Fabrik'' in „Berliner Messinglinien-Fabrik und Facon-Schmiede“. Die G.-V. vom 13. Okt. 1894 beschloss, die Fabrikation von Messinglinien aufzugeben und genehmigte einen Kaufvertrag mit der Firma H. Berthold, wonach letztere die Maschinen, sämtliche Rohmaterialien und fertigen und halbfertigen Waren der Messinglinienfabrik, sowie die Forderungen an Buchdrucker übernahm; der Verlust betrug M. 158 081. Die- selbe G.-V. genehmigte einen Societätsvertrag mit der Firma O. & M. Schubert vom 4. Aug. 1894, wonach sich die Ges. bei der Ges. für Cartonnagen-Industrie O. & M. Schubert mit M. 100 000 beteiligte unter der Bedingung, dass sie bis 31. März 1897 das Geschäft und die Patente auf eine Metallecken-Anschlagmaschine und eine Blechklammer für Pappschachteln einschliesslich aller Zusatz- und Auslandspatente mit Ausnahme von Frankreich und Österreich-Ungarn gegen Aushändigung von M. 400 000 Aktien der Faconschmiede übernehmen konnte. Die Ges. Schubert begann ihren eigenen Fabrik- betrieb in den Räumen der früheren Messinglinienfabrik Mitte 1895 und die G.-V. vom 24. April 1896 beschloss nunmehr die zweite Firmenänderung, wie gegenwärtig; der A.-R. beschloss am 16. Mai 1896 die Übernahme der Firma O. & M. Schubert und der Patente gegen Übergabe von 333 Prior.-Aktien à M. 1200, also von M. 399 600. 1895 wurde der Vertrieb von Möhrings Patent-Sparrost aufgenommen und 1897 wieder aufgegeben. Der Grundbesitz umfasste bis 1896 im ganzen 7033 qm; ab 1. Jan. 1896 wurde das Grundstück Reinickendorferstr. 64 0 für M. 165 000 mit Lust und Last verkauft, sodass die Ges. gegenwärtig noch 6370 qm besitzt. Zwei seitens der A.-G. für Cartonnagen-Industrie zu Loschwitz wegen der Schu- bertschen Patente gegen die Ges. angestrengten Prozesse wurden endgiltig zu gunsten der letzteren entschieden, und wird die Berliner Ges. die Loschwitzer Ges. für den ihr seit Jahren zugefügten bedeutenden Schaden regresspflichtig machen. Kapital: M. 571 800 und zwar M. 561 600 in 304 St.-Prior.-Aktien à M. 600 und 316 St.- Prior.-Aktien à M. 1200, sowie M. 10 200 in 17 St.-Aktien à M. 600; erstere mit dem Vorrecht auf 5 % Div. (ohne Nachzahlungsanspruch), gleichmässigem Anteil an dem ver- bleib. Überschusse mit den St.-Aktien u. mit Vorzugsrechten im Falle der Liquidation. Urspr. A.-K. M. 750 000, ab 2. Jan. 1879 je 2 zu 1. zusammengelegt. Die Prior.-Aktien à M. 600 entstanden aus der Umwandlung von St.-Aktien durch Nachzahlung von 200, resp. 225, resp. M. 300 pro Aktie. Die Nachzahlungen beliefen sich insgesamt auf M. 147 938. Die G.-V. vom 23. April 1889 beschloss die Em. weiterer Prior.-Aktien à M. 1200 bis zum Betrage von M. 1 135 200; es sind davon am 18. Jan. 1890 M. 360 000 und für die Schubert'schen Patente M. 399 600 emittiert und M. 1200 zurück- erworben, sodass M. 1 123 200 Prior.-Aktien existierten, als die G.-V. vom 5. Nov. 1896 deren Zusammenlegung von 2 zu 1 beschloss. Die Zusammenlegung erfolgte bis 12. Dez. 1896 und gleichzeitig der Umtausch beschädigter Stücke à M. 600. Die nicht konvertierten Stücke haben keinerlei Rechte. Hypotheken: M. 620 000.