Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. 495 Bilanz am 31. Dez. 1898: Aktiva: Kassa 511, Patent Müller 1 200 000, do. Grabosch 14 do. Ziegenberg 2652, Patentunkosten Müller 14 590, Mobilien 593, Modelle 997, Auslagen 2473, Werkzeuge u. Mobilien 772, Verlust 36 781. Passiva: A.-K. 1 250 000, Kredi- toren 24 147. Sa. M. 1 274 147. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Vortrag a. 1897 35 179, Handlungsunkosten 393, Abschreib. 1109. Sa. M. 36 781. – Kredit: Verlust M. 36 781. Dividenden 1894–98: 0 %. (Verlust Ende 1898: M. 36 781.) Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Direktion: A. Born, Arthur Wilke. Firmenzeichnung: Zwei Vorstandsmitglieder. Zahlstelle: Eigene Kasse. Publ.-Organe: R.-A., Berl. Börsen-Ztg., Frankf. Ztg., Hamb. Börsenhalle. Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft in Berlin, Schiffbauerdamm 22. Organisationen der A. E.-G.: Amsterdam, Barcelona, Basel, Braunschweig, Bremen, Breslau, Brüssel, Budapest, Bukarest, Oharkow, Chemnitz, Christiania, Coblenz, Cottbus, Danzig, Dortmund, Dresden, Elberfeld, Erfurt, Frankfurt a. M., Genua, Gothenburg, Göttingen, Hamburg, Hannover, Heidelberg, Katto- witz O.- S., Kiew, Köln a. Rh., Königsberg i. Pr., Kopenhagen, Lausanne, Leipzig, Lodz, London, Madrid, Magdeburg, Mainz, Malmö, Mannheim, Moskau, München, Münster i. W., Neapel, Nürnberg, Odessa, Paris, St. Petersburg, Plauen i. V., Posen, Prag, Riga, Rostock, Siegen, Simferopol, St. Johann a. d. S., Stettin, Stockholm, Strassburg i. Els., Stuttgart, Turin, Waldenburg, Warschau, Wien. Gegründet: Am 19. April 1883 als „Deutsche Edison-Gesellschaft für angewandte Elektricität“, Letzte Statutenänd. vom 30. Nov. 1899. Bei Umwandlung in die jetzige Firma am 5. Mai 1887 löste die A. E.-G. ihre Rechtsverhältnisse zu der Compagnie Continentale Edison in Paris und erwarb das Miteigentum an den Edisonpatenten zu gleichen Rechten u. Anteilen mit Siemens & Halske. Das gleichzeitig mit letzterer Firma behufs Sicherung eines geschäftl. Zusammenwirkens auf 10 Jahre getroffene Übereinkommen ist 1894 gelöst. Zweck: Jede Art gewerblicher Ausnutzung der Elektrotechnik, insbesondere Einrichtung, Betrieb und Verwertung elektrischer Anlagen, und Herstellung sowie Vertrieb der dazu dienenden Maschinen, Apparate und Utensilien. Zunächst errichtete die A. E.-G. die Fabrik Schlegelstr. 26/27, in welcher haupt- sächlich Glühlampen hergestellt wurden. Diese Fabrik ist noch jetzt als Glühlampen- fabrik in wesentlich erweitertem Massstabe in Betrieb. 1887 wurde mit dem Bau elektrischer Maschinen und Apparate begonnen und hierfür die Fabrik Ackerstr. 71/76 mit 12 400 qm Grundfläche errichtet. Infolge des fortdauernd anwachsenden Umfanges der Fabrikation musste von letzt- genannter Fabrik der Bau der elektrischen Maschinen sowie der Leitungsmaterialien abgezweigt werden, so dass in der Fabrik Ackerstrasse z. Zt. nur Apparate, als Zähler, Messinstrumente, Bogenlampen, Fassungen, Schalttafeln, sowie alle übrigen Zubehörteile für elektrische Starkstromanlagen hergestellt werden. Die Maschinenfabrik wurde 1896 verlegt nach einem in der Nähe der Apparatefabrik gelegenen Grundstück Brunnenstr. 107 a von 102 000 dqm Grundfläche. Er werden hier jetzt hergestellt Dynamomaschinen und Elektromotoren für Gleichstrom, Wechselstrom und Drehstrom, sowie Transformatoren. Maschinenfabrik und Apparatefabrik sind durch eine elektrische Untergrundbahn direkt miteinander verbunden. Die Fabrik von Leitungsmaterialien wurde 1897 nach dem 101 000 qm umfassenden Kabelwerk Oberspree in Oberschöneweide verlegt; zugleich wurde die Fabrikation auf armierte Bleikabel erweitert und für den eigenen Bedarf an Leitungsdrähten ein Walz- werk errichtet. Die Hauptthätigkeitsgebiete der A. E.-G. sind: 1) Elektr. Beleuchtungs- und Kraft- übertragungsanlagen, 2) elektr. Centralstationen, 3) elektr. Bahnen, 4) elektrochem. Anlagen. Die A. E.-G. besitzt ausser den oben erwähnten Patenten von Edison ca. 60 deutsche und 170 ausländische Patente, darunter die von Dobrowolsky (Drehstrom), Prof. Sengel (Gleichstrom), Schott und Gen. (Glühlampen), Prof. Nernst (elektrolytische Glühlampen). Die A. E.-G. besitzt ferner 100 Gebrauchsmuster und 3 Warenzeichen. Die A. E.-G. schloss am 19. Febr. 1884 mit der Stadt Berlin einen Vertrag betr. Ver- sorgung der Stadt Berlin mit Elektricität und übertrug die so erworbenen Rechte alsbald auf die A.-G. Berliner Elektricitäts-Werke (siehe diese Seite 595). Die A. E.-G. hat bei jeder Erhöhung des Kapitals der B. E.-W. Bezugsrechte auf die Hälfte al pari; ihre Direktion ist in der der B. E.-W. vertreten. Die A. E.-G. baut für die B. E.-W. nach einem von dem Magistrat der Stadt Berlin genehmigten Vertrage, der sie berechtigt, Maschinen, Betriebseinrichtungen, Utensilien, Lampen etc. unter festgesetzten Bedingungen an diese zu liefern. Obiger Vertrag mit der Stadt Berlin ist ersetzt durch den Vertrag vom 25. Aug. 1888, letzterer durch den Vertrag vom 10. Jan. 1899.