510 Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. Bau elektr. Bahnen, elektr. Beleuchtungs- u. Kraftübertragungsanlagen; Metallurgie; Fabrikation von Gleichstrom-, Wechselstrom-, Drehstrommaschinen, Motoren, Leitungs- materialien, Kabeln, Bogenlampen, Glühlampen, Apparaten für Telegraphie u. Telephonie, Messinstrumenten, Eisenbahn-Sicherungen, Signalanlagen, Wassermessern etc.; neue Specialität: Elektrische Schlepplokomotive für Kanalschiffe, sowie Bau kompleter Schleppzuganlagen, Kraftübertragungsanlagen für Hüttenwerke etc. Die Ges. ist befugt, Koncessionen zur gewerblichen Ausnutzung der Elektricität zu erwerben, sich bei staatlichen, kommunalen oder privaten Unternehmungen mit ähn- lichen Zwecken zu beteiligen oder solche zu begründen, zu übernehmen, zu pachten oder zu finanzieren, ihnen Vorschüsse oder Darlehen zu bewilligen, Aktien, Obligationen und sonstige Titel derartiger Unternehmungen, wie auch Forderungen derselben aus ihrem Geschäftsbetrieb gegen Dritte zu erwerben, zu beleihen, zu veräussern od. sonst zu verwerten. Die Ges. ist berechtigt, bis zur Höhe des eingezahlten Aktienkapitals verbindliche Schuldverschreibungen mit oder ohne hypothekarische Sicherheit auszugeben. Dieselben lauten, sofern nicht durch besonderes Privileg Inhaber-Obligationen gestattet werden, auf Namen und an Ordre. Geschäftslage: Auf dem neuen, zu Spandau gehörigen Fabrikgelände am Nonnendamm werden, nachdem daselbst das Kabelwerk Mitte 1899 die Fabrikation aufgenommen hat, die weiter noch geplanten Fabrikbauten vorbereitet. Die Entwickelung des Wiener Werkes hat es erforderlich gemacht, für die Maschinen- fabrikation vergrösserte Werkstätten zu schaffen. Das dazu nötige Gebäude ist daher 1899 auf dem Grundstückskomplex in Leopoldsau neben dem kürzlich in Betrieb ge- setzten neuen Kabelwerk in Angriff genommen und geht seiner Vollendung entgegen. Die Ges. hat bisher insgesamt elektrische Bahnen mit rund 900 km Geleislänge eingerichtet bezw. befinden sich solche im Bau, darunter Barmen: Bergbahn u. Linien nach Wichlinghausen, Heckinghausen, Schwelm, sowie die Strecke Töllethurm-Rons- dorf. — Basel. – Berlin: Behrenstrasse-Treptow; Gesundbrunnen-Pankow; Gesund- brunnen-Mittelstrasse; Gross-Lichterfelde-Lankwitz-Steglitz-Südende; elektr. Hoch- und Untergrundbahn; Berlin-Charlottenburger Strassenbahn. – Beuel-Honnef. – Bielefeld. —– Bochum-Gelsenkirchener Strassenbahnen (ein ausgedehntes Netz in den Stadt- und Landkreisen Bochum u. Gelsenkirchen, welches diese Städte mit den Orten Herne, Eickel, Wanne, Weitmar, Schalke, Wattenscheid, Rotthausen, Kray, Steele und Spillenburg verbindet). — Bonn. – Budapest (Strassenbahnen). — Budapest (Untergrundbahn). –— Bukarest. – Cassel. – Darmstadt. – Dresden u. Vororte. – Düsseldorf. – Düsseldorf- Krefeld. – Frankfurt a. M.- Offenbach. – Frankfurt a. M. (Trambahn). — Gladbach- Rheydt. –— Graz. – Haarlem. – Hagen i. W. – Hannover u. Vororte. – Hof. – Kopenhagen. – Laibach. – Lemberg. — Mödling-Hinterbrühl. –—– Moskau. – Mül- hausen i. Els. —– Niederschles. Elektricitäts- u. Kleinbahn-Ges. im Kreise Waldenburg. — Oberhausen i. Rhl. – Olmütz. – Peking-Machia-pu. — Perugia. – Rio de Janeiro. –— Serajevo. –— Turin. — Weimar. — Wiener elektr. Strassenbahn, für welch letztere eine besondere Bau- u. Betriebs-Ges. für die städtischen Strassenbahnen gegründet wurde. In Vorbereitung befinden sich eine grössere Anzahl neue Unternehmungen und Erweiterungen. Die bisher im eigenen Besitz der A.-G. Siemens & Halske befindlich gewesenen elektr. Strassenbahnen zu Berlin: Behrenstrasse-Treptow und Pankow-Gesundbrunnen, sowie die noch im Bau begriffene Linie Gesundbrunnen-Mittelstrasse gingen Mitte 1899 an die neuerrichtete A.-G. Berliner elektrische Strassenbahnen über (A.-K. M. 6 000 000). – Anfang 1900 ging die von der Ges. erbaute elektrische Strassenbahn mit Kraft- und Lichtanlagen in Perugia an eine eigene A.-G. unter der Firma Umbrische Elektricitäts- Gesellschaft über (A.-K. Lire 1 200 000). Auf den bislang von der Ges. ausgerüsteten Bahnen sind über 1350 elektr. Motor- wagen, zum Teil mit je 1, zum Teil mit je 2 Motoren ausgerüstet, und eine grosse Anzahl Anhängewagen im Betrieb. Die Ges. baut neuerdings im nordöstlichen Oberfranken in Martinlamitz (Station der Fichtelgebirgsbahn) eine Centrale, um von da aus die Städte Selb, Rehau, Schwarzen- bach, Münchberg und Kirchenlamitz und den Markt Oberkotzau gemeinsam mit elektr. Licht und elektr. Kraft zu versehen. Ferner erbaute die Firma 1899 in Haar bezw. Riem vor München auf einem dort von ihr erworbenen Terrain das grosse Elektricitätswerk des Ostens von München, welches mehr als 50 Ortschaften mit Licht und Kraft ver- sorgen wird, und zwar von der östlichen Stadtgrenze Münchens bis einschliesslich Unter- föhring, Schwaben, Zorneding und Deisenhofen ausschliesslich Perlach und Unterbiberg. Die Firma hat dieserhalb Koncessionsverträge mit einer Reihe von Gemeinden ab- geschlossen. Die Dauer dieser Verträge erstreckt sich auf 40 J. (bei einer Gemeinde ausnahmsweise auf 30 J.), und der Betrieb des Werkes sollte bereits Anfang November 1899 beginnen. In den Verträgen ist der Firma Siemens & Halske auch ein Vorrecht für den Betrieb elektr. Bahnen eingeräumt. Zu den aus 1897/98 übernommenen 13 Elektricitätswerken im Bau traten 29 neue im In- u. Auslande hinzu; geplant sind eine grosse Anzahl neue Anlagen u. Erweiterungen.