516 Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. tragsdauer 40 Jahre vom 1. April 1894 ab, also noch bis zum I1. April 1934. Das Recht, die Strassen und öffentlichen Plätze für elektrische Leitungen, sowie zum Legen von Geleisen für die Strassenbahn zu benutzen, ist auf die ganze Dauer des Ver- trages ein ausschliessliches. Die Stadt erhält 4 % der Brutto-Einnahme. Elektricitätswerk Limburg a. d. Lahn. Dasselbe ist seit Anfang 1893 im Betrieb. Gegenwärtig sind 3000 Glühlampen und 70 HP.-Motore an das Werk angeschlossen. Vertrag mit der Stadt: Koncessionsdauer 30 Jahre, d. i. bis 1922. Das Recht, die Strassen und öffentlichen Plätze zur Führung elektrischer Leitungen zu benutzen, ist für die Dauer der Koncession ein ausschliessliches. Sowohl für Gotha als auch für Limburg garantiert die Elektr.-A.-G. Lahmeyer ab 1. Sept. 1898 eine 6 % Verzinsung auf 5 Jahre bei 3 % bezw. 4 % Amortisation. 5 Das Elektricitätswerk Homburg v. d. H., dessen Mk. 500 000 Aktien fast ganz in Be- sitz der Deutschen Gesellschaft für elektr. Unternehmungen sind, hat 1897/98–1898/99: 5, 5 % Div. verteilt und lt. G.-V. v. 29. Okt. 1898 beschlossen, das A.-K. um M. 750 000 zu erhöhen, welcher Betrag auch übernommen worden ist. Für Übernahme und Betrieb des Elektricitätswerkes Essen a. d. R. ist eine besondere Aktiengesellschaft „Rheinisch-Westfälisches Elektricitätswerk, Akt.-Ges.', mit einem A.-K. von M. 2 500 000 gegründet worden, von welchem Betrag die Ges. lt. letztem Pro- sbekt nom. M. 1 555 000 Aktien besass. Betriebseröffnung im Febr. 1900. Mit der Oberrheinischen Bank in Mannheim und anderen Interessenten hat die Ges. die Aktiengesellschaft „Oberrheinische Elektricitätswerke“ mit einem vorläufigen A.-K. von M. 1 000 000 gegründet und von letzterem M. 530 000 übernommen. . Die Ges. bezweckt hauptsächlich den Bau und Betrieb von Elektricitätswerken und Strassenbahnen und hat vorerst im Aug. 1899 den Betrieb des Elektricitätswerkes Wiesloch in Baden aufgenommen. Dividende 1898/99: 2½ % p. r. t. In ähnlicher Weise ist für die zahlreichen in Aussicht stehenden rumänischen Unternehmungen die „Rumänische Gesellschaft für elektrische und industrielle Unter- nehmungen“ in Verbindung mit rumänischen und deutschen Beteiligten mit einem Kapital von Lei 2 500 000 gegründet worden. Von diesem Kapital wurden Lei 1 250000 übernommen, vorerst 30 % eingezahlt. Der Betrieb dürfte Ende 1899 mit dem Elek- tricitätswerk Sinaia eröffnet werden. Die Ges. ist weiter beteiligt bei der A.-G. Elektricitätswerke Kubel bei St. Gallen (Schweiz) mit frs. 600 000 = 40 % des A.-K. von frs. 1 500 000. Betriebseröffnung Sommer 1900. In Angriff genommen sind die Arbeiten an dem jetzt koncessionierten Lech-Elek- tricitätswerk bei Gersthofen unterhalb Augsburgs, welches die Ausnützung der Lech- Wasserkräfte bezweckt; dasselbe wird im Winter 1900/1901 betriebsfähig werden und. ist auf eine Leistung von zunächst 6000 HP. bemessen. Koncession 99 Jahre. Die Beteiligung der Ges. an dem Unternehmen stand Ende 1899 mit M. 1 850 000 zu Buch. Mit der Stadt Tilsit hat die Elektricitäts-Akt.-Ges. vorm. W. Lahmeyer & Co. einen Koncessionsvertrag auf 50 bezw. 75 Jahre für die Errichtung eines Elektricitätswerkes, verbunden mit einer Kleinbahn für Tilsit und die nächst gelegenen Vororte, abgeschlossen, welcher von der Ges. übernommen worden ist. Die Bausumme ist aut ca. M. 1 000000 bemessen und sollen die Anlagen im Laufe des Jahres 1900 in Betrieb kommen. Das Elektricitätswerk in der Stadt Velten i. d. M. wurde fertiggestellt und der Be- trieb im Aug. 1899 aufgenommen. Angeschlossen sind 1800 Glühlampen und 100 HP. in Motoren. Koncession 30 Jahre mit ausschliesslichem Recht. Weiter führt die Ges. eine der Elektricitäts-Aktien-Gesellschaft vorm. W. Lahmeyer & Co., Frankfurt a. M. koncessionierte Bahnverbindung der Städte Schlebusch-Mülheim (Rhein) und Kalk untereinander, bezw. mit der neuen Rheinwerft bei Mülheim (Rhein), Länge vorerst 32 km, und weiter eine derselben Ges. koncessionierte 11 km lange elek- trische Strassenbahn in Kiew aus, welch letztere im Mai 1900 in Betrieb kommen soll. Noeuerdings übernahm die Ges. die Finanzierung und den Bau des Elektricitätswerkes und der Kraftwerke Wangen-Bannwyl (Kanton Bern) mit unbeschränkter Koncessions- dauer. Das Werk ist auf eine Leistung von 8000 HP. bemessen, Bauzeit ca. 2½ Jahre. Ferner erwarb die Ges. die grössere Hälfte der Aktien der Aare- und Emmen-Kanal- A.-G. in Solothurn (A.-K. frs. 500 000), welche die Stromlieferung für die Stadt Solo- thurn ausführt. Die Ges. ist bei der Allgem. Elektro-Metallurgischen Ges. m. b. H. in Elberfeld- Papenburg beteiligt, welche in erster Linie die Herstellung von Kupfer-Nickel nach dem Dr. Höpfnerschen Verfahren bezweckt; neuerdings wurde Beteiligung bei der Gesellschaft für Verkehrs-Unternehmungen in Berlin genommen. Im Jahre 1899 wurde im Verein mit einem Konsortium die Hirschberger Thalbahn (13 km), welche seither als Gasbahn betrieben wurde, erworben; dieselbe ist zur Zeit in der Umwandlung für elektr. Betrieb begriffen; auf einem Teil der Strecke wird dieser Betrieb schon in der allernächsten Zeit aufgenommen werden können. Die Bahn führt durch das verkehrsreiche Hirschberger Thal über Warmbrunn nach Hermsdorf und hatte seither, trotz des ausserordentlich ungünstigen Gasmotorenbetriebes und bei einem nur 40 Minutenverkehr schon eine verhältnismässig sehr starke Personenbeförderung