Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. 535. Mannheimer Telegraphendraht- und Kabelfabrik vormals C. Schacherer Actiengesellschaft in Mannheim. Gegründet: Am 24. Aug. 1899. Gründer: Fabrikant Carl Schacherer jun., Fabrikant Emil Leddihn, Süddeutsche Bank, Mannheim; Bankhaus Straus & Cie., Karlsruhe; Bank-Dir. Arno Kuhn, Mannheim. Carl Schacherer jun. und Emil Leddihn legten auf das Grundkapital aus der bisher von ihnen unter der Firma „Mannheimer Telegraphendraht- und Kabelfabrik C. Schacherer“ in Mannheim betriebenen offenen Handelsgesellschaft auf Grund der Bilanz vom 15. Juni 1899 ein: Kassenbestand M. 1837.34, Wechselbestand M. 2235.13, Maschinen u. Mobilien M. 87 535.37, Debitoren M. 64 371.83, Warenbestand M. 148 543.26, Sa. M. 304 522.93, hiervon ab die von der neuen Ges. gleichfalls übernommenen Kreditoren M. 48 795.80, verblieb Resteinlage M. 255 727.13. Für diese Einlage erhielten die Einleger von der Ges.: 500 Aktien Serie A zu je M. 1000 mit 25 % Einzahlung = M. 125 000, 496 Aktien Serie B zu je M. 1000 mit 25 % Einzahlung - M. 124 000, in bar M. 6727.13. Sa. M. 255 727.13, Zweck: Fabrikation von Telegraphendraht, Kabeln und allen Artikeln der Telegraphen- und der Elektricitätsbranche, Handel mit den einschlägigen Rohstoffen und Erzeugnissen und Beteiligung bei ähnlichen Unternehmungen. Die Ges. erwarb Grundeigentum am Industrie- hafen Waldhof, um daselbst einen Fabrikneubau zu errichten. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien (A Nr. 1–500, B Nr. 1–500) à M. 1000 in zwei Serien A u. B, vorerst mit 25 % Einzahlung. Direktion: Carl Schacherer jun., Emil Leddihn. Aufsichtsrat: Rechtsanwalt Ernst Bassermann, Bank-Dir. Arno Kuhn, Dr. jur. Fried. Fiock, Mannheim; Bankier Maier A. Straus, EKarlsruhe Firmenzeichnung: Ein Vorst. oder zwei Prok. Publ.-Organ: R.-A. Rheinische Schuckert-Gesellschaft für elektrische Industrie Actiengesellschaft in Mannheim mit technischen Bureausnx in Strassburg i. Els. und Saarbrücken. Gegründet: Am 1. Juli 1897. Letzte Statutenänd. v. 21. Dez. 1899. Gründer: Elektr.-A.-G. vorm. Schuckert & Co., Nürnberg; W. H. Ladenburg & Söhne, Süddeutsche Bank, Joseph Noether & Co., Mannheim; Straus & Cie., Karlsruhe; Continentale Ges. für elektrische Unternehmungen, Nürnberg. Zweck: An- und Verkauf, Installation und Montage elektrischer und anderer Maschinen und Apparate, Erwerb, Herstellung, Betrieb und Verwertung von Anlagen, welche den elektrischen Strom anwenden oder zum Betriebe durch Elektricität sich eignen, Be- teiligung an solchen oder an verwandten Unternehmungen, sowie Erwerb und Ver- wertung einschlägiger Koncessionen. Die Ges. errichtet unter anderem in Edenkoben eine grosse Drehstromcentrale, aus welcher die gesamten Ortschaften in einem Umkreis von 12 km mit elektrischem Strom versorgt werden sollen. Die Ges. übernahm bei ihrer Gründung von der Elektrizitäts-A.-G. vorm. Schuckert & Co. in Nürnberg deren frühere Zweigniederlassung in Mannheim, sowie deren tech- = nische Bureaux in Strassburg i. Els. und St. Johann a. S. samt allen Rechten und Ver- pflichtungen nach dem Stande vom 1. April 1897 um den Barbetrag von M. 779 658.11. Die Ges. verpflichtete sich, alle Maschinen, Apparate und sonstigen Gegenstände, die von der Vorbesitzerin fabriziert werden, ausschliesslich von dieser zu beziehen, wobei diese ihr dieselben Preise und Vergünstigungen einräumt, welche die Zweignieder- lassungen der Elektrizitäts-Aktiengesellschaft vorm. Schuckert & Co. geniessen. Als Vergütung dafür, dass die Elektrizitäts-Aktiengesellschaft vorm. Schuckert & Co. die Organisation ihrer Zweigniederlassung in Mannheim und ihrer technischen Bureaux in Strassburg i. Els. und St. Johann a. S., sowie den im Laufe der Jahre erworbenen Kundenkreis der neuen Ges. überträgt, erhält die Elektrizitäts-Aktiengesellschaft vorm. Schuckert & Co. einen Anteil am Reingewi inn (s. Gewinn-Verteilung). Kapital: 10 3 000 000 in 3000 Aktien Serie A (Nr. 1–1000), B (Nr. 1001–2000)u. C (Nr. 2001 bis 3000) à M. 1000, bis 31. März 1899 eingezahlt 25 % = M. 750 000. Die Einforderung der übrigen Beträge erfolgt serienweise in der Reihenfolge derart, dass immer die Aktien der vorhergehenden Serie vollgezeichnet sein müssen, wenn auf eine nachfolgende Serie Einzahlungen verlangt werden sollen. Geschäftsjahr: 1. April bis 31. März. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbjahr. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., etwaige besondere Rücklagen und Abschreib., alsdann 10 % Tant. an X. R. von demjenigen Betrag, welcher 4 % des A.-K. übersteigt (mind. aber M. 10 000). vertragsm. Tant. an Dir., Rest zur Verf. der G.-V. Der Elektrizftäts -Akt.-Ges. vormals Schuckert & Co. ist jedoch in jedem Falle der dritte Teil desjenigen Betrages zu überweisen, welcher nach Zahlung von 6 % Div. und Abzug der statutarischen und vertragsm. Tantiemen vom Reingewinn übrig bleibt.