Cement-, Kalk-, Gips- und Mörtel-Werke etc. 557 Zweck: Betrieb von Kalkstein- u. Dolomitbrüchen, Weiss- u. Wasserkalkbrennereien, Ringofen- ziegeleien, Thon- und Sandgruben, sowie allen aus diesen Betrieben sich ergebenden Nebenzweigen. Die Ges. besass bis inkl. 1895/96 ein Kalksteinareal von ca. 415 ha, 37 Kalk- öfen, 37 000 m Bahngeleise, 20 Lokomotiven, 2 Turbinenanlagen, 1 Chamottefabrik, 1 Reparaturwerkstätte. 11 Beamten-, Arbeiter- und Ökonomiegebäude im Anschaffungs- werte von M. 7 108 933. Die G.-V. vom 29. Juni 1896 beschloss den Ankauf gleichartiger Betriebe, und zwar der Werke: Ferd. Stöcker in Dornap-Hahnenfurth, Lipken & Kampermann in Elberfeld, H. Meyberg-Düsseldorf-Dornap, Heinr. Rossmüller-Wülfrath, Gebr. Hein-Wülfrath, Hagener Kalkwerke in Oberhagen, A. Wicking & Co. in Letmathe, Hohenlimburg und Eerlohn und H. Schlenkhoff in Letmathe und Hohenlimburg mit 274 ha Grundbesitz für M. 4 233 000 in Aktien und M. 2 500 000 bar. Die G.-V. vom 14. Juli 1897 gab dem Antrage auf Ankauf der Hessmannschen Kalkwerke im Hönnethal bei Menden für M. 3 000 000 bar, aufgebracht durch die unten angeführte Anleihe II und M. 350 000 in ab 1. Aug. 1897 statt. 1898 kaufte die Ges. von der A.-G. Schalker Gruben- u. Hüttenverein in Gelsenkirchen deren in OÖstrich belegenes bedeutendes Kalkstein- gelände, welches unmittelbar an den Letmather Besitz der Ges. stösst und zahlte dafür anteilig M. 150 000 in jungen, nach dem 1. Juli 1898 lieferbaren Aktien; die Auflassung erfolgte am 28. Juli 1898. Im Jahre 1898/99 wurden die Güter Langendorf bei Dornap und Neuenhof in Angerthal angekauft. Gegenwärtig besitzt die Ges. ohne die neu erworbenen Güter und die Grundstücke der Hönnethaler Kalkwerke und des Östricher Geländes 714 ha Kalkstein- und Dolomit- felder, 66643 m Schmalspur- und Normalspurgeleise, 27 Lokomotiven, 72 Kalköfen, eine grosse Reparaturwerkstätte, ein Direktionsgebäude, 175 Beamten- und Arbeiterhäuser, eine Sägemühle und 2 grosse dreiflügelige Ringöfen; ferner im Hönnethal 87 ha, eine 7 km lange normalspurige Privatanschlussbahn an den Bahnhof in Menden und mehrere Kilometer Schmalspurbahnen, 2 normalspurige und 3 schmalspurige Lokomotiven und 2 grosse dreiflügelige Ringöfen. Die Hönnethaler Kalkwerke enthalten auch Bruch- steine und ausbeutungsfähigen Lehm und Thon. Die Ges. zählt sämtliche Eisen- und Stahlwerke des niederrheinisch-westfälischen Industriebezirkes auf Grund fester Lieferungsverträge zu ihren Abnehmern. Absatz 1895/96–1898/99 an rohem Kalkstein und Dolomit: 566 297, 983 702, 1 045 369, 1 162 988 t, an gebranntem Kalk: 104 351, 274 524, 341 239, 383 940 t. Kapital: M. 10 500 000 in 10 500 Aktien (Nr. 1–10 500) à M. 1000. Urspr. M. 1 633 000, wurde das A.-K. 1888 auf M. 3 700 000 und lt. G.-V.-B. vom 29. Juni 1896 auf M. 10 000 000 durch Ausgabe von 6300 Aktien à M. 1000 erhöht; hiervon erhielten die Vorbesitzer der 1896 angekauften 8 Werke (s. oben) 4233 Stück, restliche 2067 Stück wurden von einem Konsortium zu 130 % übernommen, welches 1234 Aktien den Aktionären zum gleichen Kurse anbot. Die G.-V. vom 14. Juli 1897 beschloss Erhöhung um M. 500 000 (auf M. 10 500 000) durch Ausgabe von 500 neuen Aktien à M. 1000, welche für 1897/98 noch nicht, sondern erst ab 1. Juli 1898 div.-ber. waren; hiervon wurden 350 Stück mit zum Ankauf des Hönnethaler Werkes, restliche 150 Stück mit zum Erwerb des Ostricher Geländes verwandt; der Verkäufer des Hönnethals bezog für 1897/98 4 % Zs. Anleihen: I. M. 2 500 000 in 4½ % OÖOblig. von 1894, rückzahlbar zu 105 %, Stücke à M. 1000. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. lIt. Plan ab 2./1. 1900 bis längstens 1924 durch jährl. Ausl. im Juni (zuerst 1899) auf 2. Jan.; Verstärkung von 1895 an vorbehalten, ohne dass hierdurch für die noch ausstehenden Jahre die Tilgungsquoten gekürzt werden. Sicherheit: Erst- stellige Kautionshypothek von M. 2 750 000 auf ihre sämtlichen damaligen Immobilien, ca. 415 ha, Kalksteinfelder zu gunsten der Firma Jacob Landau in Berlin. Coup.-Verj.: 4 J. n. F. – Kurs Ende 1896–99: 105.25, 105, 104.80, 103.10 %. Notiert in Berlin. II. M. 3 000 000 in 4½ % Schuldverschreibungen von 1897, rückzahlbar zu 103 %, Stücke à M. 1000. Zs. 2./1. und 1./7. Tilg. ab 1901 durch jährl. Ausl. im Juni (erste 1900) auf 2. Jan.; kann beliebig verstärkt, auch gänzlich gekündigt werden. Verj. der Coupons: 4 J. n. F. Als Sicherheit dient eine zu gunsten der Firma Jacob Landau, Berlin, auf verschiedene neuerworbene Grundstücke der Ges. bestellte Kautionshypothek von M. 3 250 000. Coup.-Verj.: 4 J. n. F. – Kurs Ende 1898–99: 101.75 %. Aufgelegt am 10. Jan. 1898 zu 102.75 %. Notiert in Berlin. – Der Erlös N Anleihe diente mit zur Erwerbung der Hönnethaler Kalkwerke (s. oben). Geschäftsjahr: 1. Juli bis 30. Juni. Gen.-Vers.: Juli-Oktober. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., 4 % Tant. an Vorst. und Beamte, sodann 4 % Div., vom Rest 6 % Tant. an A.-R. (ausser einem Fixum von M. 2000 für jedes Mitglied), Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Die Gewinnanteile des A.-R., des Vorstandes etc. werden als Geschäftsunkosten gebucht. Kurs: In Berlin Ende 1895–99: 129, 127, 121, 117, 129.75 %. Eingeführt am 20. Mai 1895 zu – In Frankfurt a. M. Ende 1896–99: 130, 121, 118.50, 129.50 %. Eingeführt am 22. Dez. 1896 zu 132.40 %. Dividenden 1887/88–1898/99: 0, 0, 0, 3, 5, 6, 6, 8, 11, 7, 7½, 9 %. Zahlbar spät. am 2. Jan. Coup.-Verj.: 5 J. n. F.