Steingut- und Ofen-Fabriken, Töpfereien etc. 587 Aktien-Gesellschaft Norddeutsche Steingut-Fabrik in Grohn-Vegesack. Gegründet: Im Jahre 1869. Letzte Statutenänd. vom 9. Okt. 1897. Zweck: Fabrikation von Steingutwaren. Kapital: M. 428 000 in Aktien à M. 2000 und Aktien à M. 1000, sämtlich gleichberechtigt Ursprüngliches A.-K. M. 900 000, reduziert lt. G.-V.-B. vom 29. Juli 1897 auf M. 548 000 in 248 Vorz.-Aktien à M. 2000 und 52 St.-Aktien à M. 1000. Behufs Rekonstruktion des Unternehmens wurde in der G.-V. v. 7. Juli 1897 folg. beschlossen: Um die erforderlichen Abschreib. sowie die Tilg. der Unterbilanz vornehmen zu können, andererseits aber die notwendigen Mittel zur Fortführung der Ges. zu erhalten, soll das A.-K. in folg. Weise herabgesetzt resp. erhöht werden: 1) Auf jede Vorz.-Aktie soll bis 1. Aug. 1897 eine Ein- zahlung von M. 500 geleistet werden. Wert der Vorz.-Aktie bleibt M. 2000. 2) Falls die Einzahlung von M. 500 nicht geleistet wird, soll von je 2 eingereichten Vorz.-Aktien eine vernichtet und eine Vorz.-Aktie zurückgegeben werden; diese Vorz.-Aktie wird auf M. 1000 herabgesetzt. 3) Jeder Anspruch auf Bezug einer Vorz.-Div. für den Zeitraum v. 1. April 1894 bis 1. April 1898 soll erlöschen. 4) Auf jede St.-Aktie soll nach Wahl am 1. Aug. 1897 eine Einzahlung von M. 1000 oder M. 500 geleistet werden. 5) Jeder Aktionär, welcher eine Einzahlung von M. 1000 per St.-Aktie leistet, soll für jede St.-Aktie eine mit den gleichen Rechten wie die übrigen Aktien (bisherigen Vorz.-Aktien) ausgestattete Aktie von M. 2000 erhalten. 6) Jeder Aktionär, welcher eine Einzahlung von nur M. 500 per St.-Aktie leistet, soll für jede St.-Aktie eine mit den gleichen Rechten wie die übrigen Aktien (bisherigen Vorz.-Aktien) ausgestattete Aktie von M. 1000 erhalten. 7) Die St.- Aktien derjenigen Aktionäre, welche keine Einzahlung von M. 1000 oder M. 500 machen, werden zusammengelegt, und zwar soll jeder Aktionär, welcher 10 St.-Aktien vorlegt, eine mit denselben Rechten wie die übrigen Aktien (bisherigen Vorz.-Aktien) ausgestattete Aktie von M. 1000 erhalten. 8) Jede Aktie à M. 2000 soll 2 St., jede Aktie à M. 1000 soll 1 St. gewähren. 9) Die nicht zum Behufe der Zusammenlegung eingelieferten Aktien werden für kraftlos erklärt, an deren Stelle werden entsprechend zusammengelegte Aktien ausgegeben und für Rechnung der betr. Aktionäre meistbietend oder zum Börsenkurse verkauft werden. 10) Den gemachten Einzahlungen entsprechend soll eine Erhöhung resp. Herabsetzung des Grundkapitals stattfinden. 11) Diejenigen Aktien, auf welche die Einzahlungen von M. 1000 oder M. 500 gemacht werden, sind nebst Div.-Scheinen und Talons bei der Ges. zu hinterlegen. Die übrigen Aktien sind nach Ablauf des Sperr- jahres ebenfalls nebst Div.-Scheinen und Talons bei der Ges. einzureichen. Dieselben werden alsdann ebenso wie die übrigen Aktien auf den Betrag, für welchen sie noch giltig sind, abgestempelt. Für Aktien, Div.-Scheine und Talons, welche erst später behufs Abstempelung zur Vorlegung kommen, ist eine vom Vorst. mit Zustimmung des A.-R. festzusetzende Gebühr zu entrichten. Solange die Abstempelung nicht erfolgt ist, kann für die Aktien das Stimmrecht nicht ausgeübt, auch auf die Div.-Scheine Div. nicht erhoben werden. 12) Bis zum Ablauf des Sperrjahres wird die Einzahlung von M. 1000 bezw. M. 500 als ein Darlehen betrachtet, welches vom 1. Aug. 1897 an mit 5 % verzinst und im Fall inzwischen aus irgend einem Grunde die gerichtliche oder aussergerichtliche Liquidation der Ges. erfolgen sollte, zurückbezahlt wird, während mit Abstempelung und Herausgabe der Aktien nach Ablauf des Sperrjahres die inzwischen aufgelaufenen Zs. als getilgt gelten. 13) Nach Ablauf des Sperrjahres sollen die Statuten den vorstehenden Anträgen entsprechend geändert werden. Die Frist zur Einzahlung auf die Aktien wurde bis 1. Nov. 1897 (zuzügl. 4 % Zs. seit 1. Aug. 1897) verlängert. Geleistet wurden an Zuzahlung auf 123 Vorz.-Aktien je M. 500, auf 5 St.-Aktien je M. 1000, auf 3 St.-Aktien je M. 500. Auf 125 eingereichte Vorz.-Aktien und 42 eingereichte St.-Aktien wurde nichts eingezahlt. Zwei St.-Aktien fehlten. Die G.-V. v. 9. Okt. 1897 beschloss Erhöhung des reduzierten A.-K. um M. 40 000 in 40 Aktien à M. 1000, begeben zu pari. Das Kapital wurde damit auf jetzigen Stand gebracht. Anleihe: M. 245 500 (Stand am 31. März 1899) in 4½ % Prior.-Oblig. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. zu pari durch jährl. Ausl. am 1. April auf 1. Juli. Geschäftsjahr: 1. April bis 31. März. Gen.-Vers.: April-Juni. Stimmrecht: Je M. 1000 A.-K. = 1 St. Bilanz am 31. März 1899: Aktiva: Immobilien 561 774, Maschinen u. Mobilien 207 8087, Mo- delle 21 337, Platten 8825, Waren 76 906, Debitoren 46 860, Packungskto 2466, Materialien 52 871, Kassa 1425, Arbeiterwohnungen 43 779, Versich. 265. – Passiva: A.-K. 428 000, Oblig. 245 500, Kreditoren 340 869, Interessen 3137, Unkosten 400, Provisionen 1000, Löhne 4000, Reingewinn 693. Sa. M. 1 023 600. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Interessen 16 919, Reparaturen 3878, Versich. 1582, Aktienkto 5000, Reingewinn 693.– Kredit: Gesamterträgnis 26 651, Mieten 1422. Sa. M. 28 074. Dividenden 1888/89–1898/99: 2, 2, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Direktion: O. Freise, H. Duensing. Aufsichtsrat: Vors. L. E. B. Müller, Bremen; Stellv. H. F. H. Schild, Vegesack; Rud. Nagel, Friedr. Bischoff, Bremen; H. M. W. Smidt, zur Dunge. Zahlstellen: Bremen: Bernhd. Loose & Co., E.C. Weyhausen; Vegesack: Vegesacker Bank Schild & Co. ――