„ Druckereien, Buch- und Zeitungsverlag, Kunstanstalten, Buchhandel etc. Deutsche Verlags-Anstalt in Stuttgart mit Filialen in Leipzig, Plochingen, Salach-Süssen und Wildbad. Gegründet: Am 1. Juli 1881 als Aktien-Ges. auf unbeschränkte Zeit. Die Verlagshandlung selbst wurde bereits 1848 errichtet. Letzte Statutenänd. vom 30. Okt. 1899. Zweck: Fortbetrieb des Verlagsgeschäftes der ehemaligen Firma Eduard Hallberger in Stutt- gart und Leipzig nebst dazugehörigen Zweiggeschäften, sowie der von ebenderselben Firma erworbenen Papier- und Holzstofffabriken in Salach-Süssen und Wildbad. Errichtung und Erwerbung ähnlicher oder verwandter Geschäfte, auch Errichtung von Zweigniederlassungen und Kommanditen im In- und Ausland. In Stuttgart sind ausser der Verlagshandlung noch im Betriebe eine Buchdruckerei, eine xylographische und galvanoplastische Anstalt. Stereotypie und Buchbinderei. In sämtlichen Etablissements der Ges. sind über 900 Beamte und Arbeiter angestellt. Geschichtliches: Die Ges. übernahm das Verlagsgeschäft der Firma Eduard Hallberger in Stuttgart und Leipzig mit allen Zweiggeschäften, Verlagsrechten, Liegenschaften etc., sowie die Papier- und Holzstofffabriken in Salach-Süssen und Wildbad mit Liegen- schaften, Vorräten etc. für M. 4 000 000, ferner übernahm sie M. 950 000 Hypotheken und gewährte dagegen zur Ausgleichung 3000 Aktien à M. 500, M. 500 000 bar und die Eintragung einer II. Hypothek von M. 1 050 000 auf alle Immobilien und Zubehör. Die übrigen beweglichen Objekte wurden abgesondert gemäss Inventur für ca. M. 650 000 übernommen. 1890 wurde die Aktiengesellschaft „Neues Tagblatt“ in Stuttgart durch Ankauf der 1000 Aktien à M. 1000 =– M. 1 000 000 hinzuerworben und als Kaufpreis M. 1 500 000 in 4 % Obligationen in Zahlung gegeben, sowie M. 500 000 bar. Kapital: M. 3 000 000 in 6000 Aktien (Nr. 1–6000) à M. 500. Hypotheken: M. 1 214 960. Anleihe: M. 1500 000 in 4 % Obligationen, aufgenommen zum Ankauf der Aktien des Stutt- garter Neuen Tagblatts, Tilgung innerhalb 30 Jahren; Ende Juni 1899 noch ungetilgt M. 1 131 500. Kurs Ende 1896–99: 100, 100, 100.25, 99.50 %. Notiert in Stuttgart. Geschäftsjahr: 1. Juli bis 30. Juni. Gen.-Vers.: In den ersten 4 Monaten des Geschäftsjahres. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 Stimme. Gewinn-Verteilung: Reservefonds ist erfüllt. 5 % Vordividende, vam Rest 10 % Tantieme an Aufsichtsrat, bis zu 5 % Tantiemen an Direktion u. Beamte, Überrest zur Verf. d. G.-V. Bilanz am 30. Juni 1899: Aktiva: Areale u. Fischrechte: Salach-Süssen 13 753, Wildbad 47 156; Wohngebäude: Stuttgart 291 892, Salach-Süssen 63 000, Wildbad 29 064; Fabrik- gebäude: Stuttgart 435 189, Salach-Süssen 381 199, Wildbad 114 707, Plochingen 22 615, Wasserkräfte: Salach-Süssen 293 069, Wildbad 98 900; Wasserleitungen: Salach-Süssen 49 619, Wildbad 12 872; Maschinen u. techn. Einrichtungen: Stuttgart 207 137, Salach- Süssen 239 367, Wildbad 56483, Plochingen 3243; Inventarien u. Utensilien: Stuttgart 4425, Salach-Süssen 5457, Wildbad 1891; elektr. Beleuchtungsanlagen u. Reparaturwerk- stätte: Salach-Süssen 15 023; Reparaturwerkstätte: Wildbad 791; Verlagskapital (Verlags- rechte) 48 000, Effekten (Neues Tagblatt-Aktien) 1 540 000, Kassa 4661, Wechsel 480 113, Kautionseffekten 2020, Bankguthaben 57 280, Debitoren 647 256, Vorräte aller Art 1 958 634, Assekuranzprämien 7150. – Passiva: A.-K. 3 000 000, Oblig. 1 131 500, verloste, noch nicht eingel. Oblig. 2000, unerhobene Oblig.-Zs. 220, Hypoth. 1 214 960, Kreditoren 364 687, Hallbergersche Hausstiftung 40 000, Separatunterstützungskassen der Papierfabriken 16 642, Kautionskasse Salach-Süssen 2000, alte Div. 427, R.-F. 300 000, Div.-Reserve 455 000, allg. Unterstütz.- resp. Pensions-F. 268 214, Gewinn 336 027. Sa. M. 7 131 679. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Generalunkosten 40 641, Delkrederekto 10 163, Abschreib. 75 519, Gewinn 336 027. – Kredit: Vortrag a. 1897/98 8738, eingegangene Dubiose 99, Brutto-Ertrag der gewerbl. Etablissements 406 601, N etto-Mietertrag 17 120, Zs. 11 415, Ge- winn an verkauftem Haus 18 376. Sa. M. 462 351. Gewinn-Verwendung: Div. 285 000, Tant. an Dir., Beamte u. A.-R. 22 843, Remunerationen 25 000, Vortrag 3184. Reservefonds: M. 300 000, Dividendenreservefonds M. 455 000. Kurs Ende 1886–99: In Frankfurt a. M.: 188.10, 199.80, 264.40, 277.90, 234.80, 192, 177.30, 186.05, 178, 173, 160.80, 153.50, 160.50, 145.50 %. Aufgelegt am 18. Juli 1881 zu 120 %. – Auch notiert in Stuttgart (Ende 1899: 146 0%). Dividenden 1886/87–1898/99: 14, 15, 16, 15, 14, 12, 12, 10,9 8% %%% Direktion: Ed. Mayer, E. Büchner, Maximilian Krauss, Adolf Löwenstein. Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat A. Moser, Stellv. Anton Hoffmann, Prof. A. Müller-Palm, Konsul Dr. jur. G. Dcertenbach, Leo Schweyer, Otto Rosenfeld, Stuttgart; Prof. Dr. Sieglin- Fehr, Hohenheim b. Stuttgart. Prokuristen: Emil Autenrieth, Karl Gossrau, Stuttgart. Bevollmächtigte: Für Leipzig: R. Helm; für Salach: Wildt; für Wildbad: Bernh. Schnitzer. Firmenzeichnung: Zwei Direktoren oder ein solcher mit einem Prokuristen; für die Zweig- niederlassungen die betreffenden Bevollmächtigten. Zahlstellen: Stuttgart: Eigene Kasse; Doertenbach & Cie.; Frankfurt a. M.: Gebr. Bethmann, von Erlanger & Söhne. Publ.-Organe; R.-A., Staatsanzeiger für Württemberg, Schwäbischer Merkur, Frankfurter Zeitung, Über Land und Meer, Börsenblatt f. d. deutschen Buchhandel.