Noten-Banken. 3

M. 1000 sind je zur Hälfte bis 31. Dez. 1900 und 31. Dez. 1905 im Wege der öffentlichen
Zeichnung zu begeben.
Die Erhöhung des „ kann nur durch Reichsgesetz festgestellt werden.
Das Reich haf keinen Einschuss geleistet. Die Anteilseigner haften nicht persönlich
für Verbindlichkeiten der Bank. Die Anteilscheine zirkulieren im Verkehre mit Blanco-
Indossament, das Eigentum kann indes nur dann durch Indossament erworben werden,
wenn der Indossant zur Übertragung des Anteilscheines berechtigt war. Es
wird bloss der als Anteilseigner betrachtet, welcher in den Stammbüchern der Reichsbank
als solcher eingetragen ist. Selbst etwaige Verpfändungen müssen eingetragen werden.
Die erste Übertragung kostet M. 3, jede gleichzeitige folgende von demselben Vor-
eigentümer an denselben neuen Eigentümer bloss M. 1.

Geschäftsjahr: Kalenderjahr.

Gen.-Vers.: Im März.

Stimmrecht: Jeder Anteil à M. 3000 = = 1 St.; Grenze 100 St. Nach dem neuen Statut
gültig ab 1. Jan. 1901: Jeder Anteil à M. 3000 = 3 St., jeder Anteil à M. 1000 = 1 St.;
Grenze 300 St.

Gewinn-Verteilung: Vom Gewinn erhält Preussen event. bis 1924 jährlich M. 1 865 730 und
1925 M ?? 865. Alsdann erhalten die Anteile zunächst 3½ % (früher bis 1890 inkl.
4½ %), vom Mehrgewinn erhält die Reserve 20 %, bis „ M. 30 000 000 erreicht hat
(ist gefüllt), den Rest teilt das Reich mit den Anteilen, bis letztere insgesamt 6 %
(früher 8 %) erhalten. Von dem weiter verbleibenden Rest erhalten alsdann das Reich
die Anteile / Erreicht der Reingewinn nicht 3½ %, so schiesst die Reserve zu.

Auf Grund der Reichsbanknovelle vom 7. Juni 1899 gelten dagegen ab 1. Jan. 1901
folgende Bestimmungen:

Aus dem Reingewinn der Reichsbank wird 1) zunächst den n eine ordentl.
Div. von 3½ % des Grundkapitals berechnet, sodann 2) von dem Mehrbetrag eine Quote
von 20 % 23 R.-F. zugeschrieben, solange derselbe nicht den Betrag von M. 60 000 000
erreicht hat, 3) von dem weiter verbleibenden Reste den Anteilseignern ein Viertel, der
Reichskasse drei Vieikel überwiesen. Erreicht der Reingewinn nicht volle 3½ % des
so ist das Fehlende aus dem R.-F. zu ergänzen.

AKEIIY Bilanz am 30. Dez. 1899. Passiva.
Bestand an Gold in Barren . 185 626 385.43 Grundkapital . . 120 000 000.–
Kassenbestand: Reservefonds. .. . 30 000 000.–
Gold in deutschen Münzen. 283 401 380.– Reservefonds für zweifelhafte
Talerrrd 995 279 Pofdelunzde
Scheidemünzen . . . 6767 584 119.66 Banknefennanlanf ......................
Reichskassenscheine . . . 15 467 085.– Giro- u. Kontokorrentgläubiger 481 383 317.81
Eigene Banknoten . . . I 252 376 725.– Depositen, unverzinslich 404 491.59
Noten anderer Banken . . . II 554 400.– Notensteuer an Reichskasse. 2 847 294.14
Platzwechsel . . . 5565 928 455.24 Nicht abgehobene Anweisungen 1 168 492.11
Versandwechsel. . . 4855 630 223.12 Nicht ausgezahlte Auftrags-
Eremde Wechsel . .. 29 145 544.95 ...... 329 281.29
Lombardforderungen . . . 141 675 670.– Zinsen etc. pro 1900. 5 467 071.33
Bestand an Effekten . . . 29 792 800.55 Alte Dividende.. 797 961.90
Debitoren.. „. 3 927 277.07 Verschiedene Buchschulden 2 071.545.89
Unbegzahlte Wechsel „„ 107 533.20 Reingewinn für das Reich . . 19 133 534.06
Grundstücke .. . 35 623 700.—) für Bankanteils-Inhaber. . 8 377 844.68
Vorausbezahlte Gehälter 541 682.91 1898 unverteilt geblieben
Bauvorschüsse .. „ 617 517.62
Abgesetzte Banknoten . . 84 640
Verschiedene Forderungen . 10 573 528.40
Sa. M. 3 368 509 597.15 Sa. M. 3 368 509 597.15
Debet. Gewinn- u. Verlust-Konto. Kredit.
Verwaltungskosten: Gewinn an Wechseln . . . 39 934 364.05
für die Hauptbank ― 4009 571.25 Pombardgeesehafte
für die Bankstellen . 7 660 519.02 Erhobene Gebühren . 3 407 163.66
Anfertigung von Banknoten . 363 253.28 Zinsen von Buchforder ungen
An den Preuss. Staat gezahlt . 1 865 730.–— und Effekten. . 100684.03
Notensteuer an Reichskasse 2 847 294.14 Erträge aus Grundstücken „ 44 668.25
Verlust beim Verkauf des alten Gewinn zuf Golegeg 10 822.90
Bankgebäudes Kölln... 100 000.– Verschiedene Einnahmen. 147 502.20
Kassendefekt Glega. 50.747.89
Gewinn für 1899. I1 74
Sa. M. 48 608 494.32 3 Sa. M. 48 608 494.32