Bau-Banken, Bau-, Terrain- und Immobilien-Gesellschaften etc. 369 Baubank für die Residenzstadt Dresden in Dresden Weissegasse 1. Gegründet: Am 1. April 1885. Letzte Statutenänd. vom 21. Nov. 1899. Zweck: 1) Anlegung einer 20 m breiten Strasse zur unmittelbaren Verbindung des Alt- marktes in Dresden mit dem Pirnaischen Platze daselbst. 2) Erwerb und Bebauung von Grundstücken, welche an der neu anzulegenden Strasse belegen sind oder in Verbindung mit derartigen Grundstücken bebaut werden können, 3) Verwaltung, Nutzung, Vermietung, Weiterveräusserung der erbauten resp. gekauften Grundstücke. 4) Erwerbung auch anderer in Dresden belegener Grundstücke, deren Ausnutzung und Weiterveräusserung, sowie Herstellung sonstiger Bauanlagen, Strassen und Plätze. Behufs Durchführung der vorerwähnten Strasse (König-Johann-Strasse) hat die Ges. seiner Zeit 51 Grundstücke erworben und hierfür bezahlt M. 7 464 000 (M. 2 529 444 für zurückzuzahlende auf den Grundstücken haftende Hypoth. M. 4 415 555 in bar, M. 414 000 in eigenen Aktien, M. 105 000 in 3½ % Schuldscheinen). Im 1. Geschäftsjahre hat die- selbe für Arrondierung ihres Grundbesitzes, sowie teilweise für Schaffung günstigerer Bauplätze weitere 4 Grundstücke, sowie ein Trennstück vom Landhausgarten und ein desgleichen von der Ringstrasse käuflich erworben und stellt sich der Gesamterwerbs- preis zuzüglich Kaufkosten, Stempel etc. auf M. 8 245 194. Hierzu erworben wurde ausserdem das Hausgrundstück Gr. Jahre 1894 hat die Ges. die alten Häuser Galeriestr. 2 u. für M. 1 500 000 an die Dresdner Bank zum Zwecke der Errichtung eines neuen Bank- gebäudes verkauft. Der Gesamterlös, der sich zuzüglich Zs. und abzüglich Kosten etc. auf M. 1 513 847 stellte, ist mit M. 1 338 847 auf dem General-Grundstückskto und mit M. 175 000 auf dem Grundstückskto B zur Abschreibung verwendet worden. Im Besitze der Bank befinden sich zur Zeit noch 28 Häuser und zwar König-Johann- Strasse 1, 2, 2 b, 4, 4 b, 6, 8, 9, 10, 12, 15, 17, 19 u. 21; Galerie-Strasse 1; Schuhmacher- gasse 2; Grosse Kirchgasse 1; Weissegasse 1 Kleine Frohngasse 1; Friesengasse 2; Moritz-Strasse 8, 8b, 11 u. 13; Gr. Schiessgasse 1, 3, 6 u. 8 und eine Restparzelle (Ecke König-Johann- und Ringstrasse) zum Buchwerte von M. 10 661 152 Kapital: M. 3 000 000 in 3000 Aktien (Nr. 1–3000) à M. 1000. Die Aktien können durch Ausl. amortisiert werden (gegen Gewährung von Genussscheinen). Mit der Amortisation der Aktien kann indes erst begonnen werden, wenn in einer G.-V. mit einer Mehrheit von des vertretenen A.-K. die Rechte der Genussscheinbesitzer statutarisch festgelegt sind. Anleihe: M. 7 000 000 in 3½ % Hypoth.-Oblig.; Stücke: A 400 à M. 5000, B 1000 à M. 2000, C 6000 à M. 500; Zs. 1./4. und 1./10. Tilg. al pari ab 1891 bis 1951 durch jährl. Ausl. oder Rückkauf von mind. ½ % und ersparten Zs. im Mai auf 31. März. Am 31. März 1900 noch in Umlauf M. 5 650 500. Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Zahlst.: Wie bei Div. Kurs Ende 1885–99: In Berlin: 94.50, 96.75, 95.30, 97.50, 98.50, 94.50, 92.30, 94.30, –, –, 100.40, 100.80, 100, 100, 93 %. Aufgelegt am 12. Okt. 1885 zu 94 %. – Auch notiert in Dresden und Leipzig. Diese Schuldscheine haben Pfandrecht zur ersten Stelle an den der Ges. gehörigen (zwischen dem Altmarkt und Pirnaischen Platze gelegenen) Grundstücken. Die Stadt- gemeinde Dresden leistet für die Verzinsung der Schuld auf die Geschäftsjahre des Unternehmens vom 1. April 1885 bis 31. März 1910 Garantie dergestalt, dass sie der Ges. auf jedes dieser Geschäftsjahre so viel zuschiesst, als in dem letzteren unter An- rechnung der eigenen Nutzungserträgnisse aus dem Unternehmen zur Verzinsung der Schuld erforderlich ist. Diese Zinsgarantie ist seit 1888 bezw. nach Beendigung der Baugeit nicht mehr in Anspruch genommen. Hypotheken: M. 269 200 (urspr. M. 295 000, hierauf zurückgezahlt M. 25 800, bis 1901 unver- zinslicher und unkündbarer Zuschuss der Stadtgemeinde Dresden). Zu den Gesamtkosten der Strassendurchführung gewährte die Stadtgemeinde der Ges. a) einen einmaligen nicht rückzahlbaren Beitrag in Höhe von M. 2 500 000, sowie b) einen unverzinslichen Vorschuss in Höhe von M. 500 000. Dieser bis 1925 rück- zahlbar gewesene Vorschuss, der hinter obigen M. 7 000 000 hypothekarisch sichergestellt war und von dem Ende 1898 noch M. 456 100 ungetilgt waren, ist 1899 ganz zurück- gezahlt. Der hierdurch durch Kürzung der Zwischenzinsen von 5 % zur Ablösung ver- minderte Kapitalaufwand von M. 239 000 wurde der Neubaureserve zugeschrieben. Geschäftsjahr: 1. April bis 31. März. Gen.-Vers.: ImI. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % an den R.-F., event. Dotierung von Sonderrücklagen, bis 4 % Div., vom verbleib. Betrage 12 % Tant. an A.-R., bis 6 % vertragsm. Tant. an Vorst. und Beamte, Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Kurs Ende 1889–99: 106.25, 104.50, 103.50, 105, 105.25, 130.50, 168, 164.50, 184, 196, 188 %. Notiert in Dresden. Dividenden 1886/87–1899/1900: 5, 5, 5, 5, 5, 5, 5, 5 6 66%, % Direktion: Feodor Lange. Aufsichtsrat: (5–9) Vors. Komm.-Rat Konsul Henri Palmié, Stellv. Stadtrat Oscar Kaiser, Komm.-Rat Konsul Georg Arnstädt, Bankier Fritz Günther, Komm.- Rat Konsul Eug. Gutmann, Komm.-Rat Erwin Reichardt, Justizrat Dr. Anton Rudolph. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1900/1901. I. 24 Kirchgasse 1. Im 4 u. König-Johann-Str. 3, 5, 7 Coup.-Verj.: 3 J. n. F.