Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. 547 Die Einnahmen betrugen im Jahre 1898/99 M. 50 997, die Ausgaben M. 50 447, so dass sich ein Bruttoüberschuss von M. 550 ergab. Der Betrieb der Bahn wurde vom 15. Nov. 1898 ab für Rechnung der Ges. geführt. Die Seilbahn ist erst im Herbst 1898 erbaut. 3) u. 4). Normalspurige Nebenbahnen Krozingen-Staufen-Sulzburg und Haltingen- Kandern, 11 bezw. 13 km lang mit der dazu gehörigen Reparaturwerkstatt in Sulzburg, Kaufpreis M. 967 500. Beim Bau der Bahnen haben der Staat zu den Baukosten un- verzinsliche nicht rückzahlbare Zuschüsse von M. 481 300, die Gemeinden solche in Höhe von M. 153 650, sowie freien Grund und Boden im Werte von M. 200 000 geleistet. Die Übergabe an die Ges. ist am 31. März 1899 erfolgt. Dauer der Koncession 90 Jahre, von der am 22. Dez. 1894 auf der Strecke Krozingen Sulzburg und am I1. Mai 1895 auf der Strecke Haltingen-Kandern erfolgten Betriebseröffnung an gerechnet. Nach Ablauf der Koncession gehen die Bahnanlagen unentgeltlich in das Eigentum des Staates über. Für das Ankaufsrecht des Staates vor Ablauf der Koncession sind gleiche Bestimmungen wie bei der Bahn zu 5 getroffen. Die Anlagekosten sind mit M. 736 296 nachgewiesen. Die Nebenbahnen Krozingen-Staufen-Sulzburg und Haltingen-Kandern erzielten an Einnahmen 1898/99 M. 148 631, die Ausgaben betrugen M. 94 725, somit Betriebsüberschuss M. 53 906. Ausserdem hat die Ges., von der Firma Vering & Wächter die Betriebsverträge folgender Bahnen am 15. Nov. 1898 übernommen: der Anhaltischen Harzbahn, 43 km lang, Im Spurweite, Vertragsdauer bis 1. April 1905; der Bahn Dessau-Woörlitz, 19 km lang, 1,435 m Spurweite, Vertragsdauer bis 1. April 1905; der Bahn Müllheim-Badenweiler, 7,5 km lang, 1 m Spurweite, Vertragsdauer bis 1. März 1926; der Bahnen Ensdorf-Saarlouis- Wallerfangen und Saarlouis-Fraulautern, zusammen 9 km lang, 1,435 m Spurweite, Ver- tragsdauer bis 1. April 1918; der Spremberger Stadtbahn, 19 km lang, normal- und schmalspurig, Vertragsdauer bis 1. April 1913; der Bahn Grosspeterwitz-Katscher, 8 km lang, 1.435 m Spurweite, Vertragsdauer bis 30. April 1906; der Bahn Wächterspach- Birstein, 13 km lang, 1.435 m Spurweite, Vertragsdauer bis 1. April 1909. Für den Über- gang dieser Betriebe auf die A.- G. wird der Firma Vering & Wächter eine Kapital- abfindung nicht gewährt, dieselbe bleibt indes am Reinerträgnis zur Hälfte beteiligt. So weit aber die Ges. nicht in der Lage sein sollte, für die ersten zwei vollen Betriebs- jahre mind. 4½ % Div., für die drei weiteren Jahre mind. 5 % Div. zu verteilen, soll der Anteil, welcher der Firma Vering & Wächter zufallen würde, in erster Linie zur Ergänzung der Div. in der vorangegeb. Höhe verwendet werden. Kapital: M. 3 000 000 in 3000 Aktien à M. 1000 in zwei Serien à 1500 Aktien; Nr. 1–1500 wurden am 30. März 1899 vollbezahlt, auf Nr. 1501–3000 sind nur 25 % eingezahlt, in Summa also M. 1 875 000. Anleihe: M. 1 500 000 in 4 % Oblig. von 1899, Serie I, 1000 Stücke à M. 1000, 1000 Stücke à M. 500, lautend auf den Namen der Mitteldeutschen Creditbank. Zs. 1./10. u. 1./4. Un- kündbar bis 1904, rückzahlbar zu 102 %. Tilg. durch Ausl. am 1. Okt. (zuerst 1904) auf 1. April bis 1949. Ab 1. Okt. 1904 verstärkte oder Totalkünd. zulässig. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke nach den gesetzl. Bestimmungen. Aufgelegt am 10. Juni 1899 zu 100 %. Kurs Ende 1899: 100.50 %. Notiert in Berlin und Frankf. a. M. Geschäftsjahr: 1. April bis 31. März. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum gesetzl. R.-F., dann Dotation der Ern.- u. Betriebs-R.-F., vom verbleib. Betrage 4 % Div., event. ausserord. Rücklagen, vom Rest 10 % Tant. an A.-R., vertragsm. Tant. an Vorst. und Beamte etc., Überrest Super-Div. Bilanz am 31. März 1899: Aktiva: Uneingezahltes A.-K. Serie II 1 125 000; eigene Bahn- anlagen: Kleinbahn Voldagsen-Salzhemmendorf-Duingen abz. Darlehen der Prov. Hannover 478 231, Nebenbahn Rhein-Ettenheimmünster u. Drahtseilbahn 349 104, Nebenbahnen Krozingen-Staufen-Sulzburg u. Haltingen-Kandern 967 504; Kautionen: Eigene Effekten 23 054, Avalaccepte 30520; Aussenstände u. Bankguthaben 71 940. – Passiva: A.-K. Serie I 1 500 000, A.-K. Serie II 1 500 000, Avalaccepte 30 520, Gewinn 14 835. Sa. M. 3 045 355. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verwaltungskosten 3294, Zs. 1072, Abschreib. auf die Drahtseilbahnanlage 900, Gewinn 14 835. Sa. M. 20 102. – Kredit: Betriebsgewinn 20 102. Gewinn-Verwendung: R.-F. 741, Betriebs-R.-F. 585, Div. 12 656, Vortrag 852. Reservefonds: M. 741, Betriebs-R.-F. M. 585. Kurs der Aktien Ende 1899: 111.25 %. Zugelassen I. Ser. Nr. 1–1500, davon zur Subskription aufgelegt M. 1 000 000 am 10. Juni 1899 zu 112.50 %. Notiert in Berlin u. Frankfurt a. M. Dividende: 1898/99: 4½ % auf eingezahlte M. 750 000 (4½ Monate), 1899/1900: Noch nicht deklariert. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Bau- und Betriebsinspektor z. D. Georg Albrecht, Reg.-Baumeister a. D. Ernst Quandt. Aufsichtsrat: (Mind. 3) Vors. Bank-Dir. Anton Gust. Wittekind, Berlin; Stellv. Konsul Dr. Georg Doertenbach, Stuttgart; Baurat Carl Waechter, Bank-Dir. Carl Mommsen, Bau-Dir. u. Reg.- Baumeister Werner Ausborn, L. Delbrück, Berlin; Georg Bartels, Hannover. Prokuristen: Kfm. Paul Glöckner, Verkehrsinspektor Osk. Thon. Zahlstellen: Berlin: Mitteldeutsche Creditbank, Delbrück Leo & Co.; Frankfurt a. M.: Mittel- deutsche Creditbank; Aachen: Aachener Disconto-Ges.; Hannover: Herm. Bartels; Stutt- gart: Doertenbach & Co. 30