Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. 549 Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. ausserordentl. Abschreib. und Rücklagen, vom verbleib. Betrage bis 4 % erste Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R., event. vertragsm. Tant. an Dir. und Beamte, Überrest zur Verf. der G.-V. Dividende: 1898: (6 Monate) 4 % auf M. 1 500 000, 1899: 6 % auf M. 1 500 000 p. a. und auf M. 1 250 000 für ¼ Jahr. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Dr. Alfred Parrisius, Dir. Moritz Neufeld. Aufsichtsrat: (5–12) Vors. Bankier Alfred Weinschenk, Frankfurt a. M.; Stellv. Kaiserl. Rat Rob. Eisner, Wien; Stellv. Bank-Dir. Dr. Conrad Meissner, Mitglieder: Bankier Ernst Wertheimber, Bank-Dir. Otto Clemm, Bank-Dir. Carl Eckhard, Frankfurt a. M.; Rentner Oskar Simon, Bonn; Bankier Moritz Pflaum, Wien; Bankier Emil Kohn, Nürnberg; Ing. Aug. Bernatz, Mannheim. Zahlstellen: Frankfurt a. M.: Bass & Herz, Deutsche Genossenschafts-Bank, Pfälzische Bank und deren sämtl. Niederlassungen, Bank für industrielle Unternehmungen, Bass & Herz, L. & E. Wertheimber; Nürnberg: Anton Kohn; Bonn u. Köln: Westdeutsche Bank vorm. Jonas Cahn; Stuttgart: Württemb. Landesbank; Berlin: Deutsche Genossenschaftsbank; Wien: Osterreichische Eisenbahn-Verkehrs-Anstalt, Dutschka & Co. Dortmund-Gronau-Enscheder Eisenbahn in Dortmund. Gegründet: Konc. vom 8. Jan. 1872 ab, Betriebseröffnung im Jahre 1875 auf unbeschränkte Zeit, doch ist der Staat nach dem Eisenbahngesetze v. 3. Nov. 1838 berechtigt, die Bahn 30 Jahre nach der Inbetriebsetzung zu übernehmen. Die den Aktionären zu gewährende Entschädigung würde dann zu bemessen sein nach dem Durchschnittsertrage der letzten fünf Betriebsjahre. Letzte Statutenänd. v. 5. Mai 1900. Zweck: Erbauung, Ausrüstung und Betrieb einer Eisenbahn von Dortmund über Lünen, Dülmen, Coesfeld, Ahaus u. Gronau bis zur Landesgrenze bei Glanerbrück zum An- schlusse an die von dort nach Enschede (Niederlande) führende Bahn, sowie etwaiger An- schlüsse zu von dieser Bahn nicht berührten OÖrten, Bergwerken u. sonstigen industriellen u. gewerblichen Anlagen. Die ganze Länge der Bahn betr ägt 98,882 km, von denen die Ges 96,716 km selbst betreibt. Die ganze Bahnlinie ist eingleisig, nur Dortmund-- Lünen zweigleisig. Die Bauausführung begann im Jahre 1872, die Betriebseröffnung der Linie Dort- mund-Gronau erfolgte am 30. Sept. 1875, während die in gemeinschaftl. Besitze mit der ehemals Münster-Enscheder, jetzt Preuss. Staatseisenbahn befindliche Strecke Gronau- Glanerbrück am 15. Okt. 1875 dem Betrieb übergeben wurde. (Diese Strecke mit einer Länge von 2, 166 km ist an die Ges. für den Betrieb niederländ. Staatsbahnen verpachtet.) Dazu kommt noch die Verbindungsbahn zwischen den Bahnhöfen Eving und Dortmund der Preuss. Staatsbahn mit 4 km, von welchen 2,5 km auf die Ges. entfallen. Die Be- amtenzahl betrug im Jahre 1899: 617. Ende 1899 waren vorhanden 23 Lokomotiven mit 15 Tendern und 3527 verschiedene Wagen. fealz M. 24 000 000 u. zwar 30 000 St. Aktien à M. 600 = 18 000 000, sowie 2500 St.-Prior.- Aktien à M. 600 u. 3750 do. (Doppelnummern) à M. 1200 = M. 6 000 000. Prior.-A.-K. urspr. M. 1 500 000, Erhöhung um M. 600 000 in 1886, um M. 1 500 000 in 1889, und um M. 2 400 000 zuf. G.-V.-B. vom 4. Juni 1891. Die Em. von 1886 wurde im März 1887 al pari, die Em. von 1889 im Jan.-Febr. 1890 zu 110 %, die Em. von 1891 im Okt. 1891 zu 106 % den Aktionären angeboten. Voon dem für die Aktien verfügbaren Reingewinn erhalten zuerst die St.-Prior. -Aktien 4½ % Div. u. besitzen ausserdem das Recht auf Nachzahlung etwaiger diesbezügl. Fehl- beträge, erst dann erhalten die St.-Aktien 4½ % Div., den Rest teilen beide. Schliesslich haben die Inhaber der St.-Prior.-Aktien im Fall einer Auflösung bezw. Liquidation der Ges. Vorrecht der Befriedigung aus dem Erlöse. Die G.-V. v. 5. Mai 1900 beschloss Erhöhung des A.-K. um M. 6 000 000 in 5000 St.- Aktien à M. 1200 auszugeben zum Mindestkurs von 103 %. Die G.-V. v. 5. Mai 1900 beschloss ferner die Gleichstellung der St.-Aktien mit den St.-Prior.-Aktien, sodass nach Durchführung der Kapitalserhöhung von 1900 das A.-K. aus insgesamt M. 30 000 000 in 32 500 St. Aktien à M. 600 und 8750 St.-Aktien à M. 1200 bestehen wird. Die Em. von 1900 erfolgt zur Ausführung von notwendig gewordenen, resp. werdenden Ergänzungs- und Erweiterungsbauten und zur weiteren Verstärkung des Wagen- und Lokomotivenparkes. Wann die Begebung erfolgt und von wann die neuen Aktien div.-ber. sein werden, hängt von der ministeriellen Genehmigung ab. Anleihen: M. 6 000 000 in 3½ %, Prior.-Oblig. v. 1895, Stücke à M. 1000. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1900 durch jährl. Ausl. von 1 % u. ersp. Zs. im II. Quartal auf 2. Jan. (Ab 1905 Gesamtkündigung mit Genehmigung der Regierung vorbehalten.) Vorerst bis Ende 1899 nur M. 2 624 000 begeben. Kurs Ende 1896–99: 100.60, 100.25, –, – %. Auf- gelegt im Juni 1896 zu 101.75 %. Notiert in Berlin. Verj.: Zs. 4 Jahre (K.), Stücke 10 Jahre nach Ablauf des Fälligkeitsjahres. Zahlstellen wie bei Div.