562 Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. wurde unter Beteiligung der Ges. im Jahre 1864 eine Trajektanstalt eingerichtet und diese im Jahre 1878 durch eine feste Brücke ersetzt, zu deren Erbauung die Ges. M. 1 006 105 beisteuerte. Bahnhofsbauten: Die Verhandlungen über die Verlegung des Lübecker Bahnhofes nach der Vorstadt St. Lorenz sind noch nicht zu Ende geführt worden. Die ausserordentliche G.-V. vom 14. Febr. 1899 genehmigte den mit dem Hamburg. Staate, sowie der Königl. Eisenbahn-Dir. Altona am 30. Dez. 1898 abgeschlossenen Ver. trag bezügl. der neuen Bahnhofsanlagen in Hamburg: Weiterführung der Lübeck-Ham- burger Bahn über den bestehenden, künftig zu beseitigenden Lübecker Personenbahnhof in Hamburg hinaus bis in den am Glockengiesserwall zu erbauenden, gemeinschaftlich zu benutzenden Hauptbahnhof Hamburg, der Anlage einer Güterbahn von Wandsbek nach Rothenburgsort und eines Rangierbahnhofes daselbst, sowie der Herstellung einer Geleisverbindung von dem letzteren nach dem Lübecker Güterbahnhof in Hamburg nach Massgabe der mit Hamburg und Preussen vereinbarten Pläne. Der Bau der Güterbahnstrecke Wandsbek-Rothenburgsort ist mit M. 1 480 000 veranschlagt; für den Rangierbahnhof Rothenburgsort sind M. 630 000 in Aussicht genommen, für die Ver- bindung des Rangierbahnhofes mit dem jetzigen Güterbahnhofe und für den Umbau des letzteren M. 850 000, endlich für die Durchführung der Personengeleise nach dem neuen Hauptbahnhof M. 861 000, abzüglich M. 270 000, welche Hamburg für ein Rest- grundstück vergütet, also insgesamt M. 3 551 000. Zu den Anlagekosten des Haupt- bahnhofes hat die Ges. einen Kapitalbeitrag nicht zu leisten, sondern nur die Verzinsung einer Summe — M. 845 000 – mit 3¾ % von Eröffnung des Betriebes an. Diesen Be- lastungen gegenüber stehen die Einnahmen aus dem Verkauf des alten Oberbaumaterials und aus dem Erlöse der frei werdenden Terrains. Es handelt sich hierbei um 28 000 qm an der Spaldingstrasse in Hamburg. Der Verkauf dieses Terrains kann erst nach Er- öffnung des neuen Bahnhofes erfolgen und dürfte alsdann einen erheblichen Teil des Kapitals für die Beteiligung am Bahnhofe wieder hereinbringen. Kapital: M. 20 790 000 in 30 790 Aktien (Nr. 1–30 790) à M. 600 (Ihlr. 200) und 1930 Aktien mit Doppelnummern 30 791 – 34 650 à M. 1200. Urspr. M. 7 674 000, erhöht 1860 um M. 10 800 000, dann 1891 um M. 2 316 000. Verkehr: 1898 1899 Persehenzatt 2 503 006 do Eipnahne 0 2 157576 Gülett 1254 439 do Hinnahme II. 9021 4 3 006 028 Anleihe: M. 12 000 000 in 4 % (bis 1881 = 4½ %) vom Freistaate Lübeck gewährleistete Prior.- Oblig. von 1876, Stücke à M. 3000, 2000, 1000 u. 500. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1880 durch jährl. Ausl. von mindestens M. 60 000 mit Zs. im Jan. auf 1. Juli; kann verstärkt, auch mit 6 monat. Frist gekündigt werden. Verj.: Coup. 4 J., Oblig. 11 J. n. F. Ende 1899 noch in Umlauf M. 10 197 500. Zahlstellen: Für Prior.-Zs.: Eigene Kasse; Berlin: Berliner Handels-Ges., Disconto-Ges.; Hamburg: Norddeutsche Bank; Frankfurt a. M.: M. A. von Rothschild & Söhne. Kurs 1890–99: In Berlin: 100.50, 102.25, 102.60, 101.90, 102.80, 102.25, 103.10, 101.80, –, 99.75 %. – In Frankfurt a. M.: 100, –, 102.80, 102, 103, 102, 101, 102, 102, 100.40 %. – In Hamburg: 101.10, 100.90, 101.50, 102, 102.75, 102.75, 102, 102, 101.50, 100 %. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im Mai oder Tuni. Stimmrecht: Je M. 600 A.-K. = 1 St. Gewinn-Verteilung: Von dem nach Abzug der Anleiheverzinsung u.-Tilgung verbleibenden Uberschuss wird eine vom A.-R. festzusetzende Summe dem Erneuerungs- und Reserve- tonds zugeführt und der für die Eisenbahnsteuer erforderliche Betrag zurückgestellt, vom Uberschuss alsdann 5 % zur gesetzl. Reserve, doch wird zu diesem Zwecke in erster Linie der Jahresbetrag der getilgten Prioritätenschulden benutzt und ein eventuelles Mehr aus diesem auf Abschreibungskonto übertragen. Von dem dann verbleibenden Betrage erhalten, nachdem die Aktionäre 4 % als Div. vom A.-K. erhalten haben, die Mitglieder des Ausschusses für ihre Thätigkeit zusammen eine Vergütung von 5 %. Der Rest wird gleichmässig als Div. verteilt. Kurs Ende 1883–99: In Berlin: 156.10, 170.75, 165.80, 161.75, 151.60, 170.50, 177.50, 166, 144.25, 134.75, 134, 148.90, 147.75, 150.50, 169.40, 174.50. 160.40 %. – In Hamburg: 156.50, 170.50, 166 ⅝, 162.75, 151.25, 170.25, 178.25, 167.35, 145, 134.75, 133.50, 148.50, 147, 150, 1702, 175.75, 161 %. Ende 1886–99: In Frankfurt a. M.: 161, 151.50, 171, 179, 166, 145.20, 134.40, 133, 149 0, 1, 1 0 14650 161 % feipzis %.% 148, 146.50, 150, 169, 175, 160.50 %. Die Aktien waren vordem grossenteils im Besitz des Staates Lübeck; in 1883 über- nahm ein Konsortium (Berliner Handels-Ges., Norddeutsche Bank, Deutsche Effecten- und Wechsel-Bank u. s. w.) diese Aktien (28 144 Stück) und brachte dieselben Ende Sept. 1883 zu 157½ zur Subskription. Usance: Der Div.-Schein verbleibt auch nach dem 1. Jan. bis Fälligkeit an der Aktie.