Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. 567 und 25. Juli 1870. Gesamtlänge der Linien 243,17 km. Die der Kgl. Domänenverwaltung gehörige, 18,43 km lange Sekundärbahn Fischhausen- Palmnicken wurde von der Ges. It. Koncession v. Nov. 1883 gebaut und wird auf 18 Jahre ab Eröffnung 16. Sept. 1884 von der Ges. betrieben. Es wird hierfür keinerlei Pacht bezahlt, die Ges. erhält alle Einnahmen, auch wurde ihr von der Firma Stantien & Becker, zu deren Bernstein- gräbereien die Sekundärbahn führt, eine jährl. Frachteinnahme von M. 40 000 garantiert. Vom 1. Juli 1899 ab sind die Bernsteingräbereien durch Kauf in den Besitz des königl. preuss. Staates übergegangen; derselbe hat vorläufig bis zum 31. Dez. 1901 eine Garantie- summe von M. 37 000 pro Jahr übernommen. Der Preuss. Staat gewährte dagegen eine unverzinsliche Subvention von M. 1159 325.10, welche mit des J ahresüberschusses, nach Verteilung von je 5 % Div. an beide Aktien- gattungen, zu tilgen ist (siehe Gewinn-Verteilung). Zurückbezahlt für 1883 M. 56 250, für 1888 M. 67 500, rückständig noch M. 1 035 575.10. In 1892 übernahm die Ges. im Interesse der Landesverteidigung den zweigeleisigen Ausbau ihrer Strecke Korschen-Lyck (Länge ca. 99 km), sowie den Betrieb, die Unter- haltung und Erneuerung gegen eine Subvention von 90 % der Anlagekosten = M. 5 662 800 ohne Anspruch auf Verzinsung und Rückzahlung. Für Unterhaltung und Erneuerung des zweiten Geleises ist der Ges. nach Ablauf eines dreijährigen Betriebes desselben eine Entschädigung von jährl. M. 82 000 insoweit zu zahlen, als auf ihre St.-Aktien für das jedesmal abgelaufene Jahr nicht 3 % Div. entfallen. Die G.-V. von 1896 beauftragte die Dir. mit Genehmigung des A.-R. Verträge mit den Kreisen Rastenburg u. Sensburg über den Bau u. Betrieb der den genannten Kreisen gehörenden Kleinbahnstrecken Rastenburg- Wenden-Barten-Skandlack und Wenden- Wolfsdorf-Drengfurt, sowie Rastenburg-Reimsdorf-Rastenburger-Stadtwald und Reims- dorf-Hinzenhof, ferner Hinzenhof-Eichmedien- Salpkeim- Kreisgrenze und Bosemb- Pfaffendorf-Sensburg zu schliessen, im ganzen ca. 85 km Länge. Spurweite 0,75 m. Der Betrieb ist am 1. Mai 1898 eröffnet. Die Verträge datieren vom 17., 18. u. 20. Aug. 1896. Die Ostpreuss. Südbahn-Ges. ist Betriebspächterin bis 31. Dez. 1907; vom Rein- ertrag erhalten die beiden Kreise 85 %, die Ges. 15 %, ausserdem in Anrechnung auf die 15 % für die centrale Oberleitung M. 7500 jährl., hat jedoch etwaige Fehlbeträge zu decken. 3 Die Ges. beförderte insgesamt 1898–99: Personen 1 426 625, 1 493 649; Güter inkl. Vieh 865 607, 856 750 t. Kapital: M. 27 000 000 und zwar M. 13 500 000 in 22 500 St.-Aktien und M. 13 500 000 in 22 500 St.-Prior.-Aktien jede à Thlr. 200 = M. 600; letztere mit Vorzugsrecht auf 5 % Div. und event. Nachzahlung, sowie volle Voraufbefriedigung aus dem Erlöse im Falle einer Auflösung der Ges. Anleihen: Die Ges. hatte Ende 1899 M. 16 160 800 in 4 % Prior.-Oblig. und M. 677 500 in 3½ % Vorz.-Anleihescheinen in Umlauf, und zwar: T. Emission v. 1867: M. 12 000 000 in Stücken zu à M. 1500 u. 300. Ursprünglich 5 %, seit 1878 4½ % und seit 1895 4 %. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ½ % mit Zs. in 50 Jahren von 1870 an. Verlos. April auf 1/7. Ende 1899 unverlost M. 8 200 500. II. Emission v. 1870: M. 4 200 000 in Stücken zu à M. 1500 u. 300. Ursprünglich 5 %, seit 1879 4½ % und seit 1895 4 %. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ½ % mit Zs. in 50 Jahren von 1873 an. Verlos. April auf 1./7. Ende 1899 unverlost M. 3 104 400. III. Emission v. 1873: M. 3 000 000 in Stücken zu à M. 1500 u. 300. Ursprünglich 5 %, seit 1879 4½ % und seit 1895 4 %. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ½ % mit Zs. in 50 Jahren von 1876 an. Verlos. April auf 1./7. Ende 1899 unverlost M. 2 364 900. Kurs der Emissionen L=III Ende 1886–99: 102.75, 103.50, 105.50, 103.25, 102.25, 101.70, 102.90, 103.60, –, 104.20, 103, 102.10, –, 100 %. Notiert in Berlin, Königsberg. IV. Emission v. 1877: M. 3 000 000 in 1000 Stücken à M. 2000 u. 2000 à M. 500. ebrünelieh 5 %, seit 1880 4½ und seit 1./11. 1894 4 % 2s 21. u. 17. Tilg. mit Zs. in 50 Jahren von 1879 an. Ende 1899 unverlost M. 2 491 000. Kurs Ende 1894–99: –, 104.20, 103, 102.10, –, 100 %. Notiert in Berlin, Königsberg. Die ord. G.-V. von 1898 beschloss die 4 % Prior.-Oblig., Emission I=IV, in 3½ 0ů95 umzuwandeln, was der Zustimmung der Regierung bedarf. „Vorzugs-Anleihescheine“ „V. Reihe“ v. 1889: M. 700 000 in 1400 Stücken zu M. 500, 3½ %. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ½ % mit Zs. von 1894 an; ab 1898 verstärkte Tilg. vor- behalten. Verlos. April auf 1./7. Ende 1899 unverlost M. 677 500. Kurs Ende 1889–99: 200, –, – –, –, –, 99.75, –, –, 97.70, – %. Notiert in Berlin, Königsberg. Coup.-Verj. bei allen Emissionen in 4 Jahren, der verlosten Oblig. in 10 Jahren. Auf den Nennbetrag zahlbarer, aber nicht abgehobener Oblig. werden 2 % Deposital-Zs., aber nicht für die ersten 6 Monate vergütet. Zahlstellen wie bei Div. (siehe unten). Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: Bis 50 Stück jede Aktie = 1 St., über 50 St. je 2 Aktien = 1 St., Maximum je 275 St. für sich und in Vertretung. ..... ――― * Gewinn- Verteilung: Nach Abzug sämtlicher Verwaltungs- etc. Unkosten, aller auf dem Unternehmen rühenden Lasten sowie endlich der gesetz- bezw. statutenmäss. Beiträge zu den Reserve- und Erneuerungsfonds wird der verbleibende Reinertrag verteilt: 5 %