Q..... Strassen- und Kleinbahnen, Bergbahnen etc. 589 Allgemeine Lokal- und Strassenbahn-Gesellschaft in Berlin, NW. Schiffbauerdamm 22, mit Zweigniederlassungen in Chemnitz, Dortmund, Duisburg, Frankfurt a. 0., Görlitz, Hörde- Berghofen, Königswinter, Lübeck, Kiel, Danzig, Bromberg. Gegründet: Am 18. Nov. 1881 als Deutsche Lokal- und Strassenbahn-Gesellschaft in Dort- mund, abgeändert wie oben mit Sitz in Berlin lt. G.-V.-B. vom 15. Okt. 1890. Letzte Statutenänd. vom 19. Mai 1900. Zweck: 1) Erbauung und Erwerb, sowie Pachtung oder Verpachtung und Betrieb von 9 9 1 9 Lokal- und Strassenbahnen; 2) Erwerb und Ausnutzung von Koncessionen zur Erbauung und zum Betriebe derartiger Bahnen; 3) Erwerb aller zur Erreichung der zu 1 und 2 angeführten Zwecke dienenden Grundstücke, Anlagen und Gegenstände; 4) Errichtung und Betrieb elektrischer Stromlieferungsanlagen. – Die Gesellschaft ist berechtigt. Aktien und Obligationen anderer Lokal- und Strassenbahngesellschaften anzukaufen und das Vermögen derartiger Gesellschaften gegen Gewährung der eigenen Aktien der Gesellschaft oder anderer Gegenleistungen zu =werben. sowie Zweigniederlassungen zu errichten. Wegen Ausführung und Betrieb der elektrischen Anlagen hat die Ges. mit der Allg. Elektr.-Ges. in Berlin einen bis Ende 1905 verlängerten Vertrag abgeschlossen. Die Ges. ist berechtigt, Teilschuldverschreibungen bis zur doppelten Höhe des ein- gezahlten Aktienkapitals auszugeben. Die Ges. besitzt folgende Anlagen: Die Strassenbahnen in Dortmund (elektr. Betrieb), koncessioniert bis 1921 (32,81 km); in Duisburg, koncessioniert bis 1938 (25,2 km); in Chem- nitz (elektr. Betrieb), koncessioniert bis 1922 bezw. für Erweiterungen bis 1928 (45,20 km);: „ 77 Zahnradbahn von Königswinter nach dem Drachenfels (Dampfbetr.), Koncession un- beschränkt (1,7 km); Strassenbahn in Lübeck (elektr. Betrieb), koncessioniert bis 1934 (15,47 km), ferner die elektrischen Bahnen in Kiel, koncessioniert bis 1931 (20,4 km); in Danzig, koncessioniert bis 1931 (30,40 km). Ende 1896 wurden die Strassenbahn und das Elektricitätswerk Bromberg erworben. koncessioniert bis 1928 bezw. 1940 (8,15 km). Im Frühjahr 1899 wurden in Betrieb genommen die elektr. Strassenbahnlinien im Hörder Kreis; Strecken: Hombruch-Kirchhörde-Barop-Hörde-Aplerbeck; Hörde-Schwerte; Brüninghausen-Steinerne Brücke bei Dortmund. Bahnlänge insgesamt 18 km. Kon- cessioniert bis 1948. Dieses Unternehmen wird durch folg. neue Strecken erweitert: Aplerbeck-Asseln, Aplerbeck-Berghofen, Barop-Hombruch-Eichlinghofen, Hörde-Welling- hofen, Schwerte-Wendhofen-Westhofen-Hohen-Syburg; zusammen ca. 12 km. Anfang 1899 erwarb die Ges. von der Allg. Elektricitäts-Ges. in Berlin die Strassen- bahn und das Elektricitätswerk in Frankfurt a. O., Konc. bis 1948 (14,08 km), sowie die Elektrische Strassenbahn in Görlitz, Konc. bis 1937 (12,05 Km). Die Erwerbung beider Unternehmungen von der Allg. Elektr.-Ges. erfolgte seitens eines Konsortiums für M. 2 963 846, welches sie der Allg. Lokal- und Strassenbahn-Ges. für M. 1 713 846 über- liess, dafür aber die nom. M. 5 000 000 Em. 1899 zum Kurse von 120 % erhielt. (Siehe auch Kapital.) Die Gesamtlinien aller Bahnen betrugen Ende 1899 ca. 166 km (Geleislänge 244 km). Bei sämtlichen vorstehend aufgeführten Unternehmungen mit Ausnahme der Eisen- bahn von Königswinter auf den Drachenfels ist die Ges. verpflichtet, eine fortlaufende Abgabe an die Kommunen, welche die Koncessionen erteilt haben, zu entrichten, welche teils vom Brutto-Erträgnis, teils vom Rein-Erträgnis berechnet und verschiedenartig, jedoch nirgends in ungewöhnlicher Höhe festgesetzt ist. Die Ges. besitzt für sämtliche ihr ge- hörigen elektrischen Strassenbahnen eigene Kraftstationen, nur in Görlitz ist die Ges. verpflichtet, die elektrische Energie für den Strassenbahnbetrieb von dem städtischen Elektricitätswerk zu beziehen. Wegen des Baues und Betriebes eines ausgedehnten Netzes elektrischer Bahnen im Landkreise Dortmund fanden im Mai 1900 die Verhandlungen ihren Abschluss. Es sind 5 verschiedene Linien und eine Nebenlinie, die insgesamt über 50 km Länge haben. Sie führen sämtlich durch grosse, dichtbevölkerte Ortschaften, die bis zu 10 000 Einwohner zählen. Die Koncession wird auf 40 Jahre verliehen. Ausserdem besitzt die Ges. nach dem Prospekte vom Jan. 1900 noch eine Reihe wertvoller Koncessionen zu Ergänzungslinien obengenannter Unternehmungen in der Gesamtlänge ca. 60 km, welche sich teils schon im Bau befinden, teils demnächst in Angriff genommen werden. Ferner ist die Ges. an dem Syndikat der elektrischen Strassenbahn Halle mit nom. M. 1 200 000 beteiligt, Div. 1894/95–1898/99: 6½, 7, 7½, 7½, 4 %. Auch besitzt die Ges. beinahe sämtl. Aktien folg. Strassenbahnen: Karlsruher Strassenbahn, nom. M. 1 563 000, Aktien, Div. 1895–99: 8, 9, 10, 10, 15 %; Strassenbahn im Saarthal, nom. M. 831 000 Aktien und M. 19 000 Genussscheine, Div. auf Aktien 1895–99: 3½, 4, 4, 4, 4 %; Strass- burger Strassenbahnen, nom. M. 763 800 alte Aktien u. nom. M. 1 551 000 junge Aktien, Div. 1895/96–1898/99: 6, 7, 8, 8 %; Braunschweiger Strassenbahn-Ges., nom. M. 1 680000 alte und nom. M. 928 000 junge Aktien, Div. 1895–99: 5, 6, 6, 4½, 4½ %; Petersbergbahn bei Königswinter, nom. M. 148 000 Aktien und nom. M. 210500 Oblig., Div. 1895–99: 0 %.