Strassen- und Kleinbahnen, Bergbahnen etc. Betriebes gleichzeitig eine Anzahl bestimmter neuer Linien zu bauen und unter gewissen Bedingungen auch später von den städtischen Behörden für nötig erachtete Linien aus- zuführen. Der Ges. wurde dagegen die ihrerseits als Bedingung gestellte Verlängerung der Koncessionsdauer um 5 Jahre (also bis 1934) zugestanden. Die Allg. Elektricitäts- Ges. übernahm den Bau der Linie Braunschweig-Wolfenbüttel und die Einführung des elektrischen Betriebes auf allen Linien, die in 1897/98 erfolgte. Zweck: Bau, Erwerb und Betrieb von elektrisch betriebenen Strasseneisenbahnen in und bei Braunschweig, sowie Abschluss darauf bezüglicher Geschäfte. Errichtung und Be- trieb von elektrischen Stromlieferungsanlagen. Zur Zeit sind in Betrieb in Braun- schweig Stadt und Umgebung die Linien: Richmond-Schützenhaus, Richmond-Nord- bahnhof, Westbahnhof-Gliesmaroderbahnhof, Madamenweg-Friedhof, Augustthor-Oelper, Friedrich- Wilhelmsplatz- Kastanienallee, Ruhfäutchenplatz- Stadtpark, ferner die Ver. bindungsbahn, sowie Linien in Wolfenbüttel selbst, Braunschweig-Wolfenbüttel; Strecken- länge aller Linien 33,4 km, Geleislänge 45,8 km, Betriebslänge 38,5 km. Spurweite 1,1 m. Oberirdische Stromzuführung. Geplant ist eine Linie über Königslutter nach Helmstedt, Länge 37 km, mit Zweig- linie Süpplingenburg-Schöningen, sowie die Linie Goslar-Oker-Harzburg mit einer Abzweigung nach dem Burgberge, auch eine Steinetransportbahn im Eckerthal von Bad Harzburg nach Ilseburg unter Nutzbarmachung der Wasserkräfte der Ecker. Statistik: 1893 1894 1895 1896 1897 1898 1899 Bahnlänge ... m 13 805 13 805 13 805 13 805 37 491 45 116 45 884 Betriebseinnahmen . . M. 217 211 209 991 213 708 219 771 247 065 667 085 778 689 Der Wagenpark bestand Ende 1899 aus 70 Motorwagen, 62 Anhängewagen und 18 sonstige Wagen. Neuerbaut wurde eine elektrische Centrale zur Licht- und Kraft- abgabe für das Gebiet der Stadt Braunschweig; Baukosten samt Erweiterungen ca. M. 2 000 000; Betriebseröffnung am 1. April 1900. Koncession der Stadt Braunschweig vom 18. Juni 1898 auf 35 Jahre vom Tage des Betriebsbeginnes, doch kann die Stadt bereits nach Schluss des achten Jahres das Elektricitätswerk übernehmen. Für die erteilte Koncession hat die Ges. ferner die Verpflichtung übernommen, der Stadt einen Anteil von der Brutto-Einnahme zu zahlen, und zwar von einer Einnahme bis M. 50 000 7½ %, über M. 50–100 000 10 %, von über M. 100 000 15 %. Ausserdem hat die Ges. bei einem 6 % übersteigenden Reingewinn der Stadt einen Anteil zu ge- wiähren, der bei einem Überschuss von mehr als 6–10 %: 33¼ % und über 10 %: 50 % beträgt. Der Reingewinn wird in der Weise ermittelt, dass der Überschuss der Betriebs- einnahmen über die Betriebsausgaben nach Abzug des vorerwähnten Anteils der Stadt an der Brutto-Einnahme, der erforderlichen Abschreibungen und einer 3½ % Verzinsung von 40 % des gesamten Anlagekapitals festgestellt wird. Ausser diesen Abgaben zahlt das Werk noch die städtischen und staatlichen Steuern. Der Preis für Beleuchtungs- zwecke beträgt 6 Pf., für Motorenbetrieb und sonstige technische Verwendung 2 Pf. Ppro Hekto-Wattstunde. An der Bahnlinie Braunschweig-Wolfenbüttel, im Lechlumer Holz, errichtete die Ges. das Wirtschaftsunternehmen Sternhaus, Anlagekosten ca. M. 270 000, welches von der Ges. einstweilen in eigener Regie betrieben wird. Kapital: M. 3 000 000 in 1200 Aktien (Rr. 1– 1200) à M. 500 und 2400 Aktien (Nr. 1201 bis 3600) à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 600 000 in 1200 Aktien à M. 500, erhöht lt. G.-V.-B. v. 27. Juni 1896 um M. 1 400 000 (auf M. 2 000 000) in 1400 Aktien à M. 1000 voll div.- ber. ab 1. Jan. 1898, begeben an die Allg. Elektr.-Ges. zu 110 %, hiervon angeboten M. 700 000 den Aktionären zu 110 % plus 2½ %; ferner erhöht lt. G.-V.-B. v. 10. Juni 1898 um M. 1 000 000 (auf M. 3 000 000) in 1000 Aktien à M. 1000, div.-ber. für 1899 p. r. t. bis zu 4 %, übernommen von der Allg. Lokal- und Strassenbahn-Ges. in Berlin zu hiervon angeboten M. 500 000 den Aktionären 25./5. bis 15./6. 1899 zu 110 % plus 2 % Spesen. Anleihen: I. M. 2 500 000 in 4 % Teilschuldverschreib. von 1897, Stücke à M. 500. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. zu 105 % durch jährl. Ausl. ab 2./1. 1900 bis 1929. Verstärkte Tilg. ab 1. Juli vorbehalten. Begeben an die Allg. Elektr.-Ges. zu 98 %, von dieser an Bernh. Caspar in Hannover. Zahlstellen: Braunschweig: Gesellschaftskasse; Berlin: Berliner Handels-Ges., C. Schlesinger-Trier & Co., Deutsche Bank, Allg. Elektr.-Ges.; Hannover: Bernh. Caspar. Kurs Ende 1898–99: 103, 102 %. Notiert in Braunschweig. II. M. 2 000 000 in 4 % Teilschuldverschreib. von 1898. Stücke à M. 500. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. zu 105 % durch jährl. Ausl. ab 1902 bis zum Ablauf der Koncessions- dauer für das Elektricitätswerk. Zunächst begeben M. 1 500 000 an die Allg. Elektr.-Ges. zu 99 % und von dieser an die Bankhäuser Gutkind & Co., Ludw. Peters Nachf. in Braunschweig und Bernhard Caspar in Hannover. Aufgelegt am 3. u. 4. Jan. 1899 zu 102.50 %. Kurs Ende 1899: 102 %. Notiert in Braunschweig. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: Jede Aktie à M. 500 = 1 St., jede Aktie à M. 1000 = 2 St.