Strassen- und Kleinbahnen, Bergbahnen etc. Dividenden 1895/96–1898/99: 0, 0, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. n. F.x Vorstand: Kreisbaumeister Buch. Aufsichtsrat: Vors. Landrat v. Puttkamer, Kolberg; Stellv. Rittergutsbes. v. Braunschweig, Moltow; Landesrat Sarnow, Rud. Kasten, Landesbaurat Drews, Stettin. Grosse Leipziger Strassenbahn in Leipzig. Gegründet: Am 15. Nov. 1895; als Leipziger Pferdebahn im Mai 1872. Letzte Statutenänd. vom 28. Nov. 1899 u. 20. April 1900. Die Ges. hat am 1. Jan. 1896 die Weiterführung der seit 18. Mai 1872 im Betrieb befindlichen Leipziger Pferde-Eisenbahn-A.-G. (Leipzig Tramways Company Limited) übernommen. Als Kaufpreis war neben der Übernahme der Passiven, zu denen ausser einer Hypothek von £ 8300 die gesamte Obligationen- schuld in Höhe von £ 181 450 = M. 3 629 000 gehörte, der Betrag von M. 5 323 838 fest- gesetzt worden. Zweck: Erwerb der Strassenbahn der Leipziger Pferde-Eisenbahn-A.-G. sowie Umwandlung zum Betrieb mit elektrischer Kraft und Erweiterung durch Bau und Betrieb neuer Strassenbahnlinien. Linien: 1) Augustusplatz-Reudnitz-Anger-Crottendorf bezw. Seller- hausen, 2) Sellerhausen-Wurzenerstr.-Reudnitz-Augustusplatz-Kleinzschocher, 3) Plag- witz-Neuschönefeld-Neustadt-Volkmarsdorf, 4) Lindenau-Thonberg-Südfriedhof (soll Fort- setzung nach Probstheida erhalten), 5) Möckern-Connewitz, 6) Eutritzsch-Bayer. Bahnhof- Schlachthof, 7) Gohlis-Kaiser Wilhelmstrasse-Connewitz-Lössnig-Dölitz, 8) Gohlis-Bayer. Bahnhof, 9) Gohlis-Pestalozzistrasse, 10) Volkmarsdorf-Kleinzschocher, 11) Tauchaer Thor-Lindenau-Leutzsch. Sa. 117,8 km Geleislänge. Projektiert ist die Linie Bayer. Bahnhof-Weststrasse-Lindenau-Leutzsch, sowie eine Fortsetzung von Möckern nach Wahren. Die Ges. besitzt je eine Kraftstation in Leipzig (Flossplatz) und in Lindenau. Besitzstand Ende 1899: Grundstücke und Depots in Eutritzsch, Gohlis, Lindenau, Connewitz, Reudnitz, Plagwitz, Probstheida, ferner 227 Motorwagen, 100 Anhängewagen, 32 Pferde- bahnwagen, in Sa. 359; die Anzahl der beschäftigten Personen betrug 1280. – Befördert wurden 1896–99: 25 033 672, 37 036 135, 38 004 631, 42 182 543 Personen. Einnahmen 1896–99 2 527 791, 3 539 628, 3 613 301, 3 989 510 M. Im Jahre 1899 ging die Ges. dazu über, zunächst 25 Motorwagen in eigener Werk- statt zu erbauen, wodurch sie neben einigen auf eigene Erfahrungen gegründeten Ver- besserungen der Konstruktion und ansprechenderer Ausstattung einen ansehnlichen Nutzen an den Herstellungskosten erzielte und sich unabhängig von den Waggonfabriken gemacht hat. Vorerst wurden 12 dieser Wagen dem Betriebe bereits übergeben. Koncession: Dauer 40 Jahre. Nach Ablauf derselben geht die gesamte Anlage ohne Entgelt in das Eigentum der Stadt über, mit Ausnahme der in den letzten 5 Jahren neu angeschafften Motorwagen und der der Ges. gehörenden Grundstücke und Gebäuden nebst maschinellen Einrichtungen. Die Stadtgemeinde Leipzig kann die Gesamtanlage nach Ablauf von 20, 25, 30, 35 Jahren nach Taxwert erwerben und hat die Stadt- gemeinde bei dem Erwerb nach 20 Jahren den vollen Taxwert, nach 25 Jahren ¾ des Taxwertes, nach 35 Jahren des Taxwertes zu zahlen. Ausserdem hat die Stadt bei einer solchen früheren Übernahme zur Erfüllung des Kaufpreises noch zu zahlen: nach 20 Jahren den 13 fachen, nach 25 Jahren den 10 fachen, nach 30 Jahren den Sfachen, nach 35 Jahren den 4½ fachen Betrag des Reingewinns, der nach dem Durchschnitt der letzten 5 Jahre vor der Überlassung zu ermitteln ist, abzüglich 4½ % Zs. für das Einlagekapital. Kapital: M. 10 000 000 in 10 000 Aktien (Nr. 1–10 000) à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 6 000 000, erhöht lt. G.-V.-B. vom 22. Okt. 1898 um M. 2 000 000 in 2000 Aktien à M. 1000 (div.-ber. ab 1. Jan. 1899), angeboten den Aktionären 15.–22./11. 1898 zu 156 %. Auf 3 alte Aktien entfiel 1 neue. Einzuzahlen waren 25 % und das Agio sofort, 50 % am 2./1. u. 25 % am 15./2. 1899. Die G.-V. v. 20. April 1900 beschloss Erhöhung des A.-K. um M. 2 000 000 (auf M. 10 000 000) in 2000 neuen Aktien à M. 1000, angeboten den Aktionären 11.–25. Mai 1900 zu 138 %, einzuzahlen 50 % und das Agio sofort, 25 % am 12. Juli und 25 % am 29. Aug. 1900; auf 4 alte Aktien entfiel eine neue. Die neuen Aktien be- rechtigen zum Bezug der halben Div. für das Jahr 1900 und nehmen vom 1. Jan. 1901 ab an der vollen Div. Teil. Anleihe: M. 10 000 000 in 4 % Oblig., 6500 Stücke à M. 1000 u. 7000 Stücke à M. 500; Zs. am 2./1. u. 1./7. Tilg. lt. Plan ab 1903 bis 1936. Verl. 1. Aug. zur Rückzahlung per 2./1. Ver- stärkte Tilg. oder Kündigung ab 1903 vorbehalten. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), Oblig. 30 J. n. F. Aufgelegt am 12. Mai 1896 zu 102 %. Kurs Ende 1896–99: In Berlin: 103.75, 103.90, 103.10, 101 %. —– In Leipzig: 103.80, 103, 80, 103, 101 25 %. Der Erlös der Anleihe diente zur Bezahlung der Kosten der Einrichtung des elektrischen Betriebes auf den bestehenden Linien der Ges., sowie zur Rückzahlung aller von ihr zur Einlösung übernommenen Obligationen der Leipzig Tramways Company Limited. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I, Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. 3.. Ä K