3%%%............ 3 Strassen- und Kleinbahnen, Bergbahnen etc. 651 an dem Rheinufer in St. Goarshausen mit einer Abzweigung von Nastätten nach Miehlen, b) von Miehlen über Marienfels, Dachsenhausen und Braubach nach einer Umlade- stelle an dem Rheinufer bei Oberlahnstein. Die Linien dürften teilweise 1900 dem Be- triebe übergeben werden. Bahnlänge insgesamt 79,55 km. Spurweite 1 m. Die Bahn wird von der Allg. Deutschen Kleinbahn-Ges. erbaut. Kapital: M. 5 436 000, und zwar M. 4 186 000 in 4186 Aktien Lit. A, M. 1 000 000 in 1000 Aktien Lit. B, M. 250 000 in 250 Aktien Lit. C, à M. 1000, auf den Inhaber lautend. Die Aktien Lit. A u. Lit. B gewähren ein Vorrecht am Reingewinn. Die Gründer haben sämtliche Aktien übernommen. Auf die Aktien Lit. A u. B sind 25 % eingezahlt; auf die Aktien Lit. C wurde eine Sacheinlage gemacht (siehe unten). Von den Aktionären Kreis St. Goarshausen und Kreis Unterlahn wird auf das Grundkapital das gesamte in diesen Kreisen zum Bau der vorerwähnten Bahnlinien und deren Nebenanlagen erforderliche Terrain in die Gesellschaft eingebracht. Für seine Einlage ist dem Kreis St. Goarshausen der Betrag von M. 150 000, dem Kreis Unter- lahn der Betrag von M. 100 000 in Aktien Lit. C gewährt worden. Ferner übernahm der Staat M. 500 000, der Bezirksverband Wiesbaden M. 500 000 Aktien Lit. B. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Semester. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Dotation des Erneuerungs-F., Amortisations-F. und Betriebs-R.-F., 5 % zum gesetzl. R.-F., ferner Div.: a) an die Aktien Lit. A bis zu 3½ %; b) sodann an die Aktien Lit. B bis zu 1½ %; c) sodann wieder den Aktien Lit. A bis ½ %; d) sodann wiederum den Aktien Lit. B bis zu 1½ %; e) alsdann erhält der A.-R. die festgesetzte Vergütung von M. 6500 (sofern die Aktien Lit. B 3 % Div. erhalten haben); f) hierauf erhalten die Aktien Lit. C bis zu 2 %; g) vom verbleibenden Reingewinn ferner dem A.-R. 4 % Tant., Überrest gleichmässig auf das gesamte A.-K. nach Massgabe der Ein- zahlung, soweit die G.-V. nicht die Verwendung zu anderen Zwecken beschliesst; h) un- verteilbarer Rest wird auf neue Rechnung vorgetragen. Bilanz am 31. Dez. 1899: Aktiva: Aktieneinzahlungskto 3 889 500, Baukto 1 546 500, Kautionskto 15 000, Kautionsasservatenkto 35 000. –— Passiva: A.-K. 5 436 000, Kautionskto (Ph. Balke) 50 000. Sa. M. 5 486 000. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verwaltungskosten M. 4447 – Kredit: Allgem. Deutsche Kleinbahn-Ges. Berlin M. 4447. Dividenden 1898–99: –, –. Die Bahn kommt erst 1900 teilweise in Betrieb. Direktion: Baurat Carl Griebel. Aufsichtsrat: (13) Vors. Dir. Adalbert Erler, Stellv. Eisenbahn-Direktions-Präsident a. D. Todt, Geh. Seehandlungs-Rat a. D. Dr. Paul Schubart, Berlin; Reg.-Rat Franz Schulz, Landesbau- Inspektor Fridolin Sauer, Wiesbaden; Landrat Ferd. Berg, St. Goarshausen: Landrat Rob. Johannes, Diez; Eisenbahn-Dir. z. D. Alfred Heine, Berlin; Reg.-Rat z. D. Otto Mayer, Charlottenburg; Reg.-Rat z. D. Conrad Etzdorf, Handelsrichter Theod. Sulzer, Berlin; ÖOber-Reg.-Rat Dr. Sombart, Frankfurt a. M.; Bürgermeister a. D. von Prittwitz und Gaffron, Friedenau. Prokuristen: Carl Prestien, Berlin; Albert Arndt, Dt.-Wilmersdorf; Landesbau-Insp. a. D. Adolf Winkelmann, Frankfurt a. M. Niederwaldbahn-Gesellschaft in Rüdesheim a. Rh. Gegründet: Als Aktiengesellschaft am 1. Juli 1884. Betriebseröffnung am 1. Juni 1884. Letzte Statutenänd. v. 21. März 1899 u. 15. März 1900. Zweck: Erwerb und Betrieb der Zahnradbahn-Anlage von Rüdesheim nach dem Nieder- wald (Nationaldenkmal) und von Assmannshausen nach dem Niederwald (Hotel u. Pension Jagdschloss). Der Bau der ersteren Linie kostete ca. M. 570 000–600 000. Die Ges. betreibt auch eine Lokaldampfschiffahrt Rüdesheim-Bingen-Assmannshausen mittels eines Doppelschraubenboot. Geschichtliches: Vertrag zwischen der Stadt Rüdesheim und dem Bankhaus B. Stern jr. in Köln vom 16. Aug. 1887, von diesem an die Kommandit-Ges. Soenderup & Co. in Berlin bezw. an eine Gruppe abgetreten, welche letztere den Vertrag an die A.-G. cedierte. Ursprüngliche Bahnlinie: Zahnradbahn von Rüdesheim zum Nationaldenkmal auf den Niederwald 2,3 Kkm. Die fakultativer Weise mitkoncessionierte Pferdebahnstrecke Staats- bahnhof-Rüdesheim-Adlerturm ist nicht ausgeführt, für dieselbe vielmehr ein Omnibus- betrieb eingerichtet. Koncessioniert am 16. Aug. 1882 auf 50 Jahre. Das Grundeigentum gehört zum grössten Teil der Stadt Rüdesheim bezw. dem Forstfiskus. Erstere erhält bei Ablauf der Koncession den Oberbau unentgeltlich und entschädigt die Ges. alsdann nach Taxe für die Gebäude, Maschinen, Wagen etc. Später wurden auf G.-V.-B. vom 15. Febr. 1886 die Aktien der Zahnradbahn Ass- mannshausen-Niederwald (1,5 km, ab 30. April 1885 auf 99 Jahre koncessioniert) er- worben, für Zahlung des Kaufpreises ist die Anleihe ausgegeben. Die G.-V. von 1889 beschloss die formelle Verschmelzung bei der Übernahme, die 1890 erfolgt ist. Kapital: M. 1 200 000 in 2400 Aktien (Nr. 1–2400) à M. 500. Anleihe: M. 650 000 in 4½ % Prioritätsobligationen von 1886 auf Namen emittiert zum Ankauf der 650 Aktien à M. 1000 der Zahnradbahn Assmannshausen-Niederwald, Stücke