660 Strassen- und Kleinbahnen, Bergbahnen etc. 1) Dem Vertrage zwischen der genannten Kommandit-Ges. und der Stadt Bonn vom 22./23. Aug. 1890 betreffend den Bau und Betrieb a) der Pferdebahn Bonn-Poppelsdorf, b) der Dampfbahn Bonn-Mehlem. Die Dauer des Vertrages beträgt 40 Jahre, nach deren Ablauf die Stadt Bonn berechtigt ist, die von ihr genehmigten Pferdebahnlinien, sowie den innerhalb des städtischen Gebietes oder auf städtischem Gelände befindlichen Teil der Dampfbahn zum Taxwert zu erwerben. Die Stadt Bonn ist ausserdem be- rechtigt, schon nach Ablauf von 25 Jahren die Bahnanlage nebst Betriebsmaterial, Grundstücke und sämtlichem Zubehör zu kaufen und zwar für den 20 fachen Betrag des Durchschnitts derjenigen Reingewinne, die während des 20. bis 24. Betriebsjahres erzielt worden sind. 2) Dem Vertrage zwischen der genannten Ges. und den Gemeinden Godesberg, Rüngsdorf, Lannesdorf betr. die Dampfbahn Bonn-Mehlem, dessen Giltigkeit am 22. Aug. 1930 erlischt. Die Gemeinden haben, für den Fall die Stadt Bonn mit diesem Termin oder auch bereits nach Ablauf der ersten 25 Jahre von ihrem Rückkaufsrechte Gebrauch machen sollte, für ihre bezüglichen Bezirke die gleichen Rechte hinsichtlich der in ihren Bezirken befindlichen Bahnanlage und der zum Eisenbahnbetriebe er. forderlichen Grundstücke und Gebäude sich vorbehalten. 3) Dem Vertrage zwischen der Kommandit-Ges. und der Rheinprovinz vom 15. bezw. 21. Dez. 1892 betr. die Mitbenutzung der Köln-Mainzer Provinzialstrasse zum Zwecke der Anlage und des Betriebes einer schmalspurigen Strassenbahn von Bonn nach Mehlem. Die Dauer dieses Vertrages beträgt 45 Jahre vom Tage der Betriebseröffnung an ge- rechnet. Nach Ablauf der Dauer ist die Provinz berechtigt, die Bahnanlage, sowie auch die zugehörigen Betriebsgebäude und Grundstücke und das bewegliche Material ganz oder tellweise gegen Vergütung des jeweiligen Taxwertes zu erwerben. 4) Dem Vertrage zwischen der genannten Kommandit-Ges. und der Gemeinde Kessenich vom 22. Ökt. 1896 betr. die Pferdebahnlinien Bonn-Kessenich, dessen Dauer 60 Jahre beträgt. Nach Ablauf des Vertrages ist die Gemeinde berechtigt, die Bahn- anlage und deren Ausrüstung, die Betriebsgebäude und Grundstücke zu erwerben. Das Pferdebahnunternehmen hat eine Betriebslänge von 6642 m und eine Baulänge von 9813 m. Die Grundstückfläche des Bahnhofes Coblenzerstr. beträgt 1380 qm, von denen 1022 qm bebaut sind. Die Ausrüstung besteht aus 22 geschlossenen und 22 offenen Personenwagen und 69 Pferden. Beim Dampfbahnunternehmen betragen die Betriebslänge 10 100 m, die Baulänge 11 345 m. Die Grundstückfläche des Bahnhofes Reuterweg 5380 qm, von denen 2515 qm bebaut sind. Die Ausrüstung setzt sich zusammen aus 18 vierachsigen und 17 zwei- achsigen Personenwagen und 8 Lokomotiven. Der Betrieb der Bonner Strassenbahnen erfolgte durch die Kommandit-Ges. vom 1. Jan. 1899 ab für Reclinung der A.-G. Im Monat April 1899 hat sie denselben im eigene Verwaltung genommen. Die Errichtung neuer Linien in Bonn. Endenich etc. ist geplant. Kapital: M. 3 000 000 in 3000 Aktien (Nr. 1–*3000) à M. 1000, eingezahlt 25 % bei der Gründung, 50 % am 22. Febr. 1899 und 25 % am 30. Juni 1900. Geschäftsjahr: 1. Nov. bis 31. Okt. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1St. Gewinn-Verteilung: 10 % zum R.-F., dann 4 % Div., event. sonstige Abschreib. u. Rücklagen, 10 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Okt. 1899: Aktiva: Noch einzuzahl. A.-K. 750 000, Bonner Strassenbahn: Pferdebahn 668 135, Dampfbahn 1 340 151, Geleisneubaukto, Bonn 26 530, Grundbesitz u. Gebäude 197 424, hinterlegte Kautionen 8779, Projekte u. Vorarbeiten 10 966, Betriebs- Vorräte 17 943, Bankguthaben 775 405, Kassa 19, vorausbez. Versich. 1926, Debitoren 18. Passiva: A.-K. 3 000) 000, Hypoth. 29 787, Stadt Bonn 35 000, Restkaufsumme für die Bonner Strassenbahn 1900–1902 zu zahlen 600 000, Kreditoren 3167, Gewinn 129 347. Sa. M. 3 77 392. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gehälter u. Generalunkosten bei der Zentrale Berlin 5985, Gewinn 129 347. – Kredit: Zs. u. Mieten 22 923, Betriebsüberschuss 112 409. N 19 392 Gewinn-Verwendung: Ern.- u. Amort.-F. 32 000, R.-F. 9734,. Div. 78 562, Vortrag 9049. Dividende 1898/99: 4½ % p. r. t. auf M. 2 250 000. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Joh. Müller, Bernhald Dernburg. Aufsichtsrat: (Mind. 5) Vors. Justizrat E. Bloem, Düsseldorf; Stellv. Bank-Dir. Dr. jur. H. Jordan, Elberfeld; Wirkl. Geh. Ober-Reg.-Rat Präs. Dr. Bödiker, Berlin; Baurat Havestadt, Wilmersdorf: Reg.-Rat a. D. Kemman, Bank-Dir. Arthur Gwinner, Berlin. Zahlstelle: Berlin: Deutsche Ek Rheinische Bahn-Gesellschaft in Düsseldorf. Gegründet: Am 25. März 1896. Letzte Statutenänd. vom 28. Dez. 1899 u. 11. April 1900. Zweck: a) Bau und Erwerb, Pachtung und Verpachtung und Betrieb von Eisenbahnen; b) Erwerb und Ausnutzung von „ zum Bau und Betrieb von Eisenbahnen; .... .. ― ―――――――――――――――――――§――