Dampfschiffahrts-Gesellschaften, Rhedereien etc. unterhalten, während die British India Steamships Company einen regelmässigen An- schlussdienst an die Reichspostdampfer zwischen Penang und Rangoon eingerichtet hat. Von Singapore aus geht ein regelmässiger Anschlussdienst nach Bangkok und Nord-Borneo und ebenfalls nach der Ostküste Sumatras, während neben dem nur alle acht Wochen verkehrenden, die Verbindung über Java nach Neu-Guinea aufrecht- erhaltenden Dampfer „Stettin“ die Dampfer der Koninglijke Paketvaart Maatschappij in regelmässigem Anschlussdienst an unsere Reichspostdampfer zwischen Singapore und den Javahäfen verkehren. Von Hongkong aus werden regelmässige Zweiglinien nach Bangkok und Swatow unterhalten, während von Shanghai aus nach Kiautschou, Chefoo und Tientsin ein regelmässiger Anschlussdienst durch die Dampfer der Rhedereifirma M. Jebsen in Kiel unterhalten und die Verbindung auf dem Yantzekiang in allernächster Zeit durch eine grössere Anzahl deutscher Dampfer, welche zum Teil dem Lloyd an- gehören werden, in regelmässigem Dienst ausgeführt werden wird. Die Ausgestaltung des Zweigdampferdienstes wird sich also von Penang, Sumatra und Rangoon im Süden bis zu den äussersten Nordhäfen Chinas erstrecken, so dass alle wichtigeren Häfen des hinterindischen und chinesischen Meeres in den Verkehr des Lloyd einbezogen sind. Dieser Dienst vermittelt gleichzeitig einen Anschlussverkehr für die von der Ges. zu- sammen mit der Hamburg-Amerika-Linie betriebene Frachtdampferlinie nach Ostasien. Zur Durchführung dieses Zweigdampferdienstes ist unter Mitwirkung der Firma Melchers & Co. in China auf dem Yantzekiang eine regelmässige Dampferlinie zwischen Shanghai, Hankow und Ichang eingerichtet, welche in Verbindung mit der Yantze-Linie der Firma Rickmers Reismühlen, Rhederei und Schiffbau A.-G. in Bremen, betrieben werden wird. Letztere Ges. wird den gemeinschaftlichen Dienst bis Chunking am oberen Yantzekiang ausdehnen. Daneben errichtete der Lloyd eine besondere Verbindung zwischen Hankow, Chinkiang und Swatow. Von der Scottish Oriental Steamship Company erwarb der Lloyd Ende 1899 deren bisher zwischen Hongkong-Swatow und Bangkok verkehrende Flotte von 14 Dampfern. Dieser Dienst wird durch Einstellung weiterer, zum Teil bereits in Auftrag gegebener Dampfer weiter ausgebaut. Ferner wurden auch die Dampfer der Holt'schen East India Ocean Steamship Comp., welche im Frühjahr 1899 von einem deutschen Syndikat angekauft worden waren, von demselben käuflich übernommen. Auch der Dienst dieser Ges., deren Dampfer bisher zwischen Singapore-Bangkok und Singapore-Borneo verkehrten, wird weiter ausgebaut werden. Der Umfang dieses Küsten- schiffahrtbetriebes, welcher in Jahresfrist annähernd 40 Dampfer umfassen wird, ver- anlasste den Lloyd, in Hongkong eine besondere Betriebs- und Maschineninspektion ein- zurichten. Die Verbindung von Singapore nach Neu-Guinea soll, falls, wie zu erwarten ist, die Reichsregierung ihre Zustimmung dazu erteilt, bis nach Sydney ausgedehnt und gleichzeitig ein zweiter Dampfer zwischen Hongkong und Sydney eingestellt werden, der ausser Neu-Guinea die Insel Saipan in der Mariannen-Gruppe und die Insel Ponape in der Karolinen-Gruppe anzulaufen hätte. Beide Verbindungen sollen zwölfwöchent- liche sein und ihre Dampfer im Anschluss an die Hauptdampfer der ostasiatischen und australischen Fahrt verkehren. Die Eröffnung des Verkehrs auf dem Dortmund-Ems-Kanal veranlasste den Lloyd, sich an einer Ausdehnung des Betriebes der Schleppschifffahrts-Ges. „Unterweser“ mit einem grösseren Kapital zu beteiligen zwecks Herstellung einer regelmässigen Leichterverbindung mit den Häfen des Dortmund-Ems-Kanals. Im Jahre 1891 wurde ein Schnelldampfer- verkehr New York-Genua-Neapel eingerichtet. 1893 eröffnete der Lloyd die „Roland Linie- zwischen Bremen-Stadt und New York für die Beförderung von Zwischendeckspassagieren und Gütern. 1894 wurde mit der Hamburg-Amerikanischen Packetfahrt-A.-G. ein Ab- kommen getroffen behufs Einrichtung eines gemeinsamen Dienstes zwischen New York, Genua und Neapel mit gemeinsamen wöchentlichen Expeditionen, wonach die Ein- nahmen aus dem Betriebe dieser Linien nach einem bestimmten Verhältnis geteilt werden. Für den Passagier- und Frachtverkehr nach Nordamerika besteht seit 1894 ein Vertrag mit den übrigen kontinentalen Dampfschiffahrts-Ges. zur Vermeidung der Konkurrenz, welcher jeder der Ges. ihren Anteil am amerikanischen Passagier- bezw. Frachtgeschäft sichert; dieser Vertrag ist Ende 1898 verlängert worden. Ein regel- mässiger Verkehr wird ferner mit Südamerika, Brasilien und den La Plata- Staaten unterhalten. Geplant wird eine Dampferverbindung Hongkong-Seattle-Washington über VYVokohama und Manila. Die englische Fahrt der Ges. ist im Sommer 1897 an die Dampfschiffahrts-Ges. Argo in Bremen (s. diese) samt den Dampfern Möve, Reiher, Condor, Schwan, Adler, Albatros und Falke abgetreten worden. Aufgenommen dagegen wurden 1897 wieder die Fahrten nach Helgoland, die nach Amrum und Wyk auf Föhr aus- gedehnt worden sind. Die Fahrten nach Norderney und auf der Unterweser bestehen ebenfalls weiter. Mit Norderney und Helgoland wird ein täglicher Verkehr unterhalten. Für die Wintermonate besteht ein regelmässiger Verkehr zwischen Neapel und Capri. Ebenso ist 1899 eine regelmässige Verbindung Bremen-Wangeroog-Wilhelmshaven errichtet. Zwecks Heranbildung eines geeigneten Nachwuchses an Offizieren hat der Lloyd ein besonderes Kadettenschulschiff (die Herzogin Sophie Charlotte) unter dem Protektorat des Erbgrossherzogs von Oldenburg in Dienst gestellt. Dasselbe hat Mitte April 1900