722 Dampfschiffahrts-Gesellschaften, Rhedereien etc. M. 1 350 000 jährl. erhöht; dagegen sind von der Ges. neue Schiffe einzustellen, die 12 anstatt wie früher 10½ Knoten durchschnittlich die Stunde laufen. Ferner sollen die Fahrten, die bisher nur an der Ostküste Afrikas entlang bis Natal gingen, bis nach Kapstadt ausgedehnt und soll eine weitere Linie von Hamburg nach Kapstadt direkt und über die Ostküste zurück eingerichtet werden. Zur Aufrechterhaltung der bereits 14 tägigen Verbindung mit der Ostküste sollen Zwischendampfer mit geringerer Ge- schwindigkeit eingestellt werden. Die G.-V. vom 15. Juni 1900 bewilligte die erforderlichen Mittel zum Bau der neuen Schiffe (s. unten), welche durch Grösse und Geschwindigkeit den Ansprüchen der Passagiere und Verlader entsprechen und dadurch die Rentabilität erhöhen sollen. Zweck: Herstellung und Unterhaltung einer regelmässigen 14 tägigen Dampfschiffverbindung zwischen Hamburg CAmsterdam bezw. Antwerpen) und der Ostküste Afrikas. Zweig- linien an der deutsch-ostafrikanischen und an der portug.-afrik. Küste, sowie zwischen Bombay und Ostafrika. Um sich von den Schwankungen des Millreiskurses unabhängig zu machen, hat die Ges. 1899 ihren Vertrag mit der portugiesischen Regierung gekündigt. Die Flotte der Ges. besteht aus den Reichspostdampfern: „Kronprinz“ (6000 Tons) „König“ (5300 Tons), „Herzog' (5300 Tons), „Kanzler“ (3600 Tons), „Kaiser“ (3300 Tons), „Admiral“ (3000 Tons), „General“ (3000 Tons), „Reichstag“ (2600 Tons), „Bundesrathé (2600 Tons), „Sultan“ (3200 Tons), „Setos“ (2200 Tons), „Safarié (1600 Tons), „Peters- (600 Tons), „Adjutant“ (500 Tons). Die Dampfer „Bundesrat“, „Generalé“ und „Herzog“ wurden Ende 1899 von englischen Kreuzern aufgebracht und die Ladung der beiden ersten Dampfer wurde mit durchaus negativem Resultat auf Kontrebande (südafrika- nischer Krieg) untersucht. Die Schiffe haben sämtlich wieder freigegeben werden müssen, die Schäden, welche die Ges. durch das Vorgehen der englischen Kriegsschiffe erlitten hat, dürften von der englischen Regierung ersetzt werden. Kapital: M. 10 000 000 in 10 000 Aktien (Nr. 1–10 000) à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 6 000 000, Herabsetzung um M. 1 000 000 lt. G.-V.-B. vom 22. März 1895. Zwecks Bau der durch die Erneuerung des Subventionsvertrages mit der Reichsregierung erforderlichen neuen Schiffe (s. oben) beschloss die G.-V. v. 15. Juni 1900 Erhöhung des A.-K. um M. 5 000 000 (auf M. 10 000 000) in 5000 neuen ab 1. Juli 1900 div.-ber. Aktien à M. 1000. Dieselben wurden von einem Konsortium zu pari übernommen, und werden von diesem mind. 2500 Stück den Aktionären zu nicht über 102 % angeboten werden. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., dann bis 10 % Tant., Rest Div. 0 Aktiva. Bilanz am 31. Dez. 1899. Passiva. Gewinn- u. Verlust-Konto. Buchwert der Aktienkapital 5000 000.— Debet. Dampfer 5 945 088.45 Vorschuss 775 406.25 Unkosten 61 384.31 Buchwert der Assekuranzreserve- Zinsen 28 791.09 Leichter 141 142.78 fonds 731 565.34 Einkommensteuer 13 596.– Schiffsinventar u. Kreditoren 484 680.19 Invaliditäts- und Ausrüstung 1 000.– Zurückgestellte Altersversicher. 3 935 Kautionsdepositen 97 000.— PFrachtrabatte 179 471.72 Abschreibungen 885 381.35 Bankguthaben 90 195.86 Interimskreditoren 96 263.20 Gewinn 422 635.06 Kassa 2 536.30 Reparaturkto 200000.– 1415 341.34 Baukto 1 379 150.– Reservefonds 170 254.45 Debitoren 141 803.53 Tantiemen 21 985.07 Kredit. Interimsdebitoren 28 115.80 Dividende 1899 300 000.– Vortrag a. 1898 805.44 Pendente Reisen u. Alte Dividende 1740.– Gewinn d. Reisen 1 319 088.17 Vorträge 41 305.94 Vortrag 6872.44 Agio etc. 95 447.73 7 868 238.66 7 868 238.66 1 415 341.34 Gewinn-Verwendung: R.-F. 17 265, Reparaturkto 76 511, Tant. an A.-R. 5582, do. an Vorst. 16 402, Div. 300 000, Vortrag 6872. Reservefonds: M. 70 254, Assekuranz-R.-F. M. 731 565, Reparaturkto M. 200 000. Kurs Ende 1896–99: 96, 81.90, 92, 95 %. Notiert in Hamburg. Dividenden 1894–99: 0, 6, 6, 3, 3, 6 %. Zahlbar am 1. April. Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Direktion: Ed. Woermann, A. Hertz, Ed. Bohlen. Aufsichtsrat: Vors. Ad. Woermann, Dir. R. Petersen, C. Laeisz, L. F. Hansing, Dr. R. Hardy, Dir. A. Ballin, Hamburg; M. Winterfeldt, Komm.-Rat Lucas, C. Erich, K. von der Heydt, Berlin. Prokurist: Ernst Barth. Zahlstelle: Hamburg: Eigene Kasse.