Dampfschiffahrts-Gesellschaften, Rhedereien etc. Die Ges. besass Ende 1899 die 70 grossen Seedampfschiffe: Adria, Alesia, Allemannia, Ambria, Andalusia, Aragonia, Arcadia, Armenia, Ascania, Assyria, Asturia, Athesia, Auguste Victoria, Australia, Batavia, Belgravia, Bengalia, Bethania, Bolivia, Bosnia, Brisgavia, Bulgaria, Calabria, Canadia, Castilia, Cheruskia, Christiania, Columbia, Constantia, Croatia, Flandria, Francia, Frisia, Fürst Bismarck, Galicia, Georgia, Graf Waldersee, Helvetia, Hercynia, Hispania, Holsatia, Hungaria, Markomannia, Nubia, Palatia, Patricia, Pennsylvania, Phoenicia, Polaria, Polynesia, Pretoria, Rhenania, Sambia, Sardinia, Sarnia, Savoia, Saxonia, Scotia, Serbia, Sibiria, Sicilia, Silesia, Suevia, Syria, Teutonia, Valdivia, Valencia, Valesia, Venetia, Westphalia. 25 Fluss- dampfer bezw. Dampfschaluppen, 2 Tender, 1 schwimmende Dampfwinde, 5 Getreide- heber, 4 Kastenschuten, 5 offene Schuten, 35 eiserne Leichter (davon 2 in St. Thomas), 1 Transportleichter, 4 Petroleum-Barkassen für Westindien, 1 Taucherschute u. 1 Donkey- schute. Im Bau begriffen sind 25 Seedampfer: Abessinia, Acilia, Alexandria, Artemisia, Belgia, Deutschland, Hamburg, Kiautschou, Prinzessin Victoria Luise, Segovia, Silvia, Sithonia, Stiria und 12 andere Neubauten, ferner 2 Flussdampfer. Abgeliefert sind inzwischen die Dampfer Hamburg und Ende Mai 1900 Deutschland. Gechartert hat die Ges. bis Ende 1900 von der Firma F. Schichau in Elbing den Schnelldampfer „Kaiser Friedrich“ zur Fahrt nach New York. Durch Feuer verloren hat die Ges. im Winter 1899 den Dampfer „Patria“, wodurch ihr ein Verlust von M. 1 900 000 erwachsen ist. Sämt- liche Fahrzeuge werden zusammen 541 083 Brutto-Reg.-Tons umfassen. Die Ges. hat Ende 1899 ihre in Hoboken bei New-York an tiefem Wasser belegenen Ländereien gemeinsam mit dem benachbarten Grundbesitz anderer dort domizilierten Ges. in eine Hamburg American Line Terminal and Navigation Company firmierende neubegründete Ges. inferiert, um diesen Besitz in der Form des Speicher- und Lager- hausbetriebes, verbunden mit Leichter- und Schleppschifffahrt, nutzbringend zu ver- werten. Die Direktionsführung des neuen Unternehmens liegt in den Händen der Hamburg-Amerika-Linie, die ihre New Yorker Geschäftsführer mit der Leitung be- auftragt hat. Die bisher nur ermietete Landungsanlage in St. Thomas hat die Ges. 1899 zu angemessenem Preise käuflich erworben und ausserdem daselbst einen Gebäude- komplex für Lagerplatz und Bureaux angekauft. Kapital: M. 80 000 000 in 80000 Aktien (Nr. 1–80 000) à M. 1000. Das urspr. A.-K. betrug Banco- M. 300 000 u. wurde erhöht am 20. Dez. 1853 auf Banco-M. 2000 000, am 30. Nov. 1865 auf Banco- M. 3 000 000, am 18. Juni 1867 auf Banco-M. 3 500 000, am 4. Aug. 1868 auf Banco-M. 4000 000, am 31. März 1870 auf Banco-M. 6 000 000, am 7. Dez. 1871 auf Banco-M. 7 000 000, am 26. März 1872 auf M. 13 500 000, am 31. März 1874 auf M. 16 500 000, am 23. April 1875 auf M. 22 500 000, am 20. Okt. 1377 herabgesetzt durch Zusammenlegung der Aktien auf M. 15 000 000, ferner erhöht am 6. Okt. 1887 auf M. 20 000 000, am 12. Sept. 1888 auf M. 30 000 000 lt. G.-V.-B. vom 2. Febr. 1897 um M. 15 000 000 (auf M. 45 000 000) in 15 000 Aktien à M. 1000, angeboten den Aktionären vom 6.–20. Febr. 1897 zu 112.50 %, weiter lt. G.-V.-B. vom 30. März 1898 um M. 5 000 000 (auf M. 50 000 000), von denen M. 3 750 000 für die Erwerbung der Kingsin-Linie bestimmt (s. oben), der Rest von M. 1 250 000 anderweitig begeben wurde, lt. G.-V.-B. vom 14. Jan. 1899 um M. 15 000 000 (auf M. 65 000 000) in 15 000, ab 1. Jan. 1899 div.-ber. Aktien à M. 1000, angeboten 12 500 Stück den Aktionären 4: 1 vom 18.–28. Jan. 1899 zu 110 %, abzunehmen ½ bis Ende Febr. und weiter je bis Ende April bezw. Ende Juni 1899 zuzüglich 4 % Stück-Zs., und endlich lt. G.-V.-B. vom 27. Febr. 1900 um M. 15 000 000 (auf M. 80 000 000) in 15 000 neuen ab 1. Jan. 1900 div.-ber. Aktien à M. 1000, übernommen von einem Bankkonsortium, angeboten 13 000 den Aktionären 5: 1 vom 5.– 19. März 1900 zu 115 % zuzügl. 4 % Stück-Zs. ab 1. Jan. 1900 und halbem Schlussnotenstempel, abzunehmen bis Ende März und weiter je bis Ende Mai bezw. Juli 1900. Anleihe: M. 15 000 000 in 4 % Prior.-Oblig. von 1893, 12 000 St. à M. 1000 u. 6000 St. à M. 500. Zs. 15./5. u. 15./11. Tilg. ab 1894 mit 2½ % ohne Zs.-Zuwachs in 40 Jahren durch Pari- Ausl. am 15. Aug. auf 15. Nov. (kann seit 1896 verstärkt oder mit 3 Monate Frist ganz gekündigt werden). Sicherheit: Das ganze Vermögen der Ges. und Verpfändung der sämtlichen Seedampfschiffe in erster Priorität. Werden verpfändete Schiffe verkauft, sind entweder dementsprechend Oblig. zu tilgen, oder das Inventar ist zu ergänzen. Dasselbe gilt von den im Falle eines Total-Verlustes von Seedampfschiffen erhobenen Versicherungsgeldern. Ende 1899 noch in Umlauf M. 12 750 000. – Zahlst.: Hamburg: Norddeutsche Bank; Berlin: Bank für Handel und Industrie, Berliner Handels-Gesell- schaft. Kurs Ende 1893–99: In Berlin: 99.90, 101.50, 102.40, 102.25, –, 101, – %. – In Hamburg: 99.80, 101.50, 102.50, 103.20, 101.90, 100.75, 99.40 %. Über die Aufnahme von Prior.-Anleihen bis zur Hälfte des jeweils eingezahlten A.-K. bestimmt der A.-R., darüber hinaus die G.-V. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: In den ersten 4 Mon. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Kurs der Aktien Ende 1889–99: In Berlin: 152, 138, 100.25, 85.20, 101.10, 101.10, 107.20, 135, 113.40, 124.75, 129 %. Eingeführt am 28. Jan. 1888 zu 108.25 %. – In Hamburg: 152.75, 138, 100.50, 85.75, 101.80, 82, 107.60, 135.35, 113.90, 124.75, 129.20 %.