788 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Gebr. Böhler & Co., Aktiengesellschaft in Berlin. NW. Quitzowstrasse 24 mit Zweigniederlassungen in Ratibor und in Frankfurt a. M., Niddastrasse 76. Gegründet: Am 17. Juni 1899 mit Wirkung ab 1. Jan. 1899. Gründer siehe Jahrgang 1899/1900. Zweck: Herstellung von Eisen, Stahl und Fabrikaten daraus, sowie Ausführung aller anderen durch die Werk- und Fabrikeinrichtungen der Ges. herstellbaren Arbeiten, insbesondere Erwerb, Fortbetrieb und Erweiterung der von der Firma Gebr. Böhler & Co. über- nommenen Unternehmungen. Die Ges. ist berechtigt, auch andere industrielle Unter. nehmungen, deren Betrieb zu ihren Zwecken in Beziehung steht, zu erwerben und zu betreiben, sowie sich an solchen in jeder Form zu beteiligen. Die offene Handelsgesellschaft Gebr. Böhler & Co. hat in die Aktien-Ges. ihr Fabrik- und Handelsgeschäft, einschliesslich aller ihrer Grundstücke, Gebäude, Maschinen, Lieferungs-, Anstellungs-, Pacht-, Miet- und Licenzverträge, aller ihrer Forderungen und ihres Kassenbestandes, jedoch mit Ausschluss ihrer Effekten, nach dem Stande vom 31. Dez. 1898 nach näherer Massgabe des Ges.-Vertrages eingebracht. An Stelle des nach dem 31. Dez. 1898 veräusserten Werks zu Hainfeld und an Stelle der gleichfalls veräusserten Fabrikeinrichtung und Vorräte der Feilenfabrik des Böhlerwerks bei Waidhofen an der Ybbs sind die dafür empfangenen Aktien der St. Egydyer Eisen- und Stahl-Industrie- Ges. und ein Barbetrag getreten. Der Gesamtwert dieser Einbringung ist auf M. 12 437 247 festgesetzt, und hat die Firma Gebr. Böhler & Co. als Entgelt M. 12 000 000 als voll gezahlt geltende Aktien, den Restbetrag in barem Geld erhalten. Die Firma besitzt eine Hochofenanlage und einen dazu gehörigen Erzberganteil in Vordernberg; Frischstahlwerk Kleinreifling in Ober-OÖsterreich, die Stahl-, Walz- und Hammerwerke Bruckbach und Sophienhütte bei Rosenau am Sonntagsberge in Nieder- Österreich, Gussstahlwerke in Kapfenberg in Stejermark; die Werkzeugfabrik „Böhler- werk'' bei Waidhofen an der Ybbs in Nieder-Osterreich; das Stahlwerk „Styria“ in Ratibor in Preussisch-Schlesien, welches 1900 eine bedeutende Erweiterung erfährt. Das Hauptwerk der Firma ist Kapfenberg –— welches früher der OÖsterreichisch-Alpinen Montangesellschaft gehörte – wo die Firma wie in Ratibor den Werkzeugstahl produziert, der als „Böhlerstahl'“' bekannt ist. Die übrigen oben angeführten Werke sind mehr Hilfswerke. Die Firma beschäftigt ungefähr 1600 Arbeiter. Die Ges. besitzt auch einen Grossteil der St. Egydyer Aktien. (Div. 1898/99: 4 %.) Der gesamte Grundbesitz umfasste Hnde 1899: 119 ha 61 a 4 qm. Kapital: M. 12 500 000 in 12 500 Aktien (Nr. 1–12 500) à M. 1000. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. Sonderrücklagen, sodann 4 % Div., vom ver- bleibenden Betrage 5 % Tant. an A.-R., Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1899: Aktiva: Grundbesitz 516 605, Werksanlagen samt Einrichtungen, Erzberganteil u. Wohngebäude 4 446 084, Utensil. 268 469, Materialien 1 016 809, halb- fertige u. fertige Produkte 3 081 899, Guthaben bei Banken 496 333, Debitoren 2 592 967, Wechsel: Diskonten 1 134 023, Kundenwechsel 110 174, Effekten 924 839, Kassa 68 309. – Passiva: A.-K. 12 500 000, Kreditoren 754 835, Gewinn 1 401 680. Sa. M. 14 656 516. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. an Werksanlagen, samt Einrichtungen, Erz- berganteil u. Wohngebäuden etc. 292 447, do. an Utensil. 57 552, Ausfälle 5339, Gewinn 1 401 680. – Kredit: Warengewinn 1 722 270, Zs. 34 749. Sa. M. 1 757 019. Gewinn-Verwendung: R.-F. 70 084, Spec.-R.-F. 50 000, Div. 1 250 000, Vortrag 31 596. Reservefonds: M. 70 084, Spec.-R.-F. M. 50 000. Dividenden 1899: 10 %. Div.-Zahlung spätestens am 1. Juli. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Vorstand: Eugen Friedländer, Wien; Stellv. Bergrat Fridolin Reiser, Kapfenberg. Aufsichtsrat: (3–12) Vors. Friedrich Böhler, Wien; Stellv. Komm.-Rat Isidor Loewe, Baurat Alfred Lent, Bankier Ludwig Born, Geh. Ober-Finanzrat Bank-Dir. Waldemar Mueller, Berlin; Baron Ernst von Herring-Frankensdorf, Fabrikbes. Max von Bernd, Fabrikbes. Hugo von Noot, Wien; Fabrikbes. Carl Thonet, Bistritz. Prokuristen: Rechtskonsulent Dr. Adolf Böhm, Kaufm. Fritz Müller, Kaufm. Aug. Kreitner, Kaufm. Jos. Herm. Proft, Kaufm. Jos. Schetz, Wien; Kaufm. Louis Moldenhauer, Kaufm. Max Kosegarten, Berlin. ― = — 0 Deutsche Tiefbohr-Aktiengesellschaft in Berlin. (Briefadresse nach Nordhausen a. H.) Gegründet: Am 10. Jan. 1899 mit Nachtrag vom 25. Mai 1899; handelsger. eingetragen am 16. Juni 1899. Letzte Statutenänd. vom 25. Juni 1900. Gründer siehe Jahrgang 1899/1900. Zweck: Ausführung von Bohrungen für fremde und eigene Rechnung, gewerbsmässige Her- stellung und Verwertung von Bohrgeräten und Maschinen, Erwerb und Verwertung von Bergbaugerechtsamen und Bergwerkseigentum, Beteiligung bei gleichartigen Unternehmungen. 1899 sind nacheinander 6 komplette, mit den besten technischen Ein- ... A 3