800 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Milowicer Eisenwerk in Friedenshütte, Oberschlesien. Gegründet: Am 7. April 1883. Letzte Statutenänd. vom 29. Mai 1900. Zweck: (Nach den Statuten) Betrieb des Bergbaues und Gewinnung von Mineralien und Fossilien jeder Art, Erwerb und Veräusserung von Bergwerksprodukten etc., Verhüttung und Verwertung der selbstgewonnenen oder anderweitig erworbenen Mineralien. namentlich Produktion von Roheisen und dessen Weiterverarbeitung zu Gusswaren, Walz-Schmiedeeisen, Stahl und Blech. In dem Milowicer Eisenwerk, bei Sosnowice in Russich Polen gelegen, wird betrieben die Verarbeitung von Roheisen zu Schweisseisen, Flusseisen und Stahl und die Herstellung von Halbfabrikaten und Fertigfabrikaten, als Handelseisen aller Art, Facon- eisen, Draht sowie zum Eisenbahnoberbau benötigte Materialien wie Laschen, Unterlags- platten und Nägel. Als Nebenbetrieb ist aufzuführen eine Anlage zur elektrischen Entzinnung von Weissblechabfällen. An Betriebseinrichtungen sind vorhanden: 11 einfache Puddelöfen, 1 doppelter Puddelofen, 5 Roll- und Schweissöfen, 2 Martinöfen, 3 Dampfhämmer, 1 Luppenstrecke und 2 Walzenstrassen mit den dazu gehörigen Maschinen, 21 Kessel und 1 Lokomobile. Das Roheisen wird von dem Hochofenwerk Stamporkow im Gouvernement Radom bezogen, kontraktlich bis 1905 gesichert, mit Optionsrecht bis 1911. Produktion 1896–99: Pud 1 357 232, 1 524 694, 1 579 041, 1 796 851. Kapital: M. 1 300 000 in 2600 Aktien à M. 500. Da die Ges. ihre Geschäfte in Russland betreibt, ist sie nach den dort bestehenden Gesetzen verpflichtet, die Bilanz in Rubel russischer Währung aufzustellen. Das A.-K. von M. 1 300 000 ist zum Kurse von M. 2 für den Rubel umgerechnet mit Rbl. 650 000 in die Bilanz eingestellt. Bezugsrechte: Bei jeder neuen Em. haben die ersten Aktienzeichner resp. deren Rechts- nachfolger das Recht, die eine Hälfte und alle jeweiligen Aktionäre die andere Hälfte der zu emittierenden Aktien al pari zu übernehmen. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Bis Ende Mai. Stimmrecht: M. 500 A.-K. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. besondere Rücklagen, bis 5 % vertragsm. Tant. an Dir. und Beamte, dann 5 % Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R., Überrest weitere Div. zur Verf. der G.-V. Aktiva. Bilanz am 31. Dez. 1899. Passiva. Gewinn- u. Verlust-Konto. Immobilien 291 118.34 Aktienkapital 650 000.— Debet. Maschinen 76 843.53 Bankierkredit 513 783.65 Zinsen 31 302.24 Mobilien 6 683.09 Kreditoren 154 665.90 bsehreibungen 12 914.24 Grundbesitz 22 749.99 Accepte 154 948.90 Produktenbestände 81 101.25 Arbeit.-Unterst.-Kasse 279.82?2 Rbl. 199 165.38 Magazinbestände 548 965.73 Avale 25 030.– Debitoren 710 535.27 Reservefonds 30 160.73 Kassaeffekten 2 362.78 Dispositionsfonds 165 303.81 Kredit. Avale 25 030.– Vortrag 1898 6 745.58 Kursdifferenz 7 158.50 Gewinn 154 948.90 Betriebsgewinn 192 006.88 Rbl. 1 765 389.98 Rbl. 1 765 389.98 Rbl. 199 165.38 Gewinn-Verwendung: R.-F. Rbl. 7747, Div. 72 222, Tant. 15 224, Disp.-F. 60 000, Vortrag 6500. Reservefonds: Rbl. 37 908, Disp.-F. Rbl. 225 303. Kurs Ende 1899: 181.75 %. Eingeführt am 1. Mai 1899 zu 195 %. Notiert in Berlin. Dividenden 1885–99: 6, 5, 7½, 0, 3, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 6, 10, 12, 12 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Wilh. Esser. Aufsichtsrat: (3–6) Vors. Gen.-Konsul Eugen Landau, Berlin; Stellv. Exc. Staatsrat von Kumanin, St. Petersburg; Prof. Dr. Ernst Pringsheim, Berlin; Bank- Dir. H. Haenisch, Breslau; Gen.-Dir. P. Liebert, Friedenshütte; Bankier A. Jarislowsky, Berlin. Prokuristen: Hugo Falkenhahn, Gustayv Gerhardt. Zahlstellen: Friedenshütte: Gesellschaftskasse; Berlin: Breslauer Disconto-Bank, Akt.-Ges. f. Montan-Industrie, Nationalbank für Deutschland, Berliner Bank, Breslau: Breslauer Disconto-Bank.. Oberschlesische Eisenbahn-Bedarfs-Actien-Gesellschaft in Friedenshütte bei Morgenroth, O.-S. Gegründet: Am 11. Febr. 1871. Letzte Statutenänd. vom 11. Dez. 1899. Zweck: Betrieb von Bergbau und Gewinnung von Erz und Kohle, Erzeugung von Koks mit Gewinnung aller hierbei in Frage kommenden N ebenprodukte, Darstellung von Roheisen und Weiterverarbeitung desselben zu Stahl, Flusseisen und Schweisseisen; Her- stellung von Halbfabrikaten und Fertigfabrikaten als: Handelseisen aller Art, Facon- eisen, Eisenbahn-Oberbaumaterial (Schienen, Schwellen, Laschen, Unterlagsplatten), Bandagen, Scheibenräder, Radsätze, Bleche, sowie Universaleisen und Schmiedestücke,