810 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. M. 6 478 717. Als Gegenwert wurden ihm M. 4000 bar gezahlt und 4996 Aktien à M. 1000 an Stelle der Barzahlung überwiesen. Der Rest wurde der Ges. gestundet. Zweck: Betrieb des in den Gemarkungen Stolzenhagen und Kavelwisch (Prov. Pommern) belegenen Eisenwerks „Kraft“ nebst allem Zubehör, sowie Errichtung und Betrieb von Anlagen zur Erzeugung und Verarbeitung von Stahl, Eisen oder anderen Metallen und allen etwaigen Nebenprodukten, zur Erzeugung von Koks und den dabei vorkommenden Nebenprodukten, zur Ausbeutung von Kohlen- und Erzgruben, zur Gewinnung und Verarbeitung aller sonstigen Fossilien und Naturschätze, sowie Betrieb aller damit zu- sammenhängenden Handelsgeschäfte. Besitzstand: 2 Hochöfen mit Hafenanlagen und Entladungsvorrichtungen, Koksanstalt mit Kohlenseparation, Teer- und Ammoniak- fabrik, Ziegelei und Wohngebäude, Schlackensandsteinfabrik. Die neuerbaute Cement- fabrik ist seit Ende 1899 im Betrieb. Jährliche Produktionsfähigkeit ca. 240 000 Fass. An Neubauten wurden 1899 weiter aufgeführt: 1 Beamtenhaus und 1 Schlafsaal für 60 unverheiratete Arbeiter, während 2 Familienhäuser für je 10 Arbeiterfamilien noch im Bau begriffen sind. Die Bollwerke an der Oder wurden um ca. 100 m verlängert, so- dass die Ges. an ihrem Hüttengrundstück befestigte Wasserfronten mit einer Länge von 465 m an der Oder und ca. 660 m an drei Kanälen hat. Die bei der Anlage des Werkes vorgesehene Ausdehnung desselben auf 3 Hochöfen wurde in Bau genommen und wird voraussichtlich zugleich mit Erweiterung der Koksanstalt um 40 ÖOfen im Juni 1900 in Betrieb gelangen. Der Grundbesitz der Ges. umfasste Ende 1899 an 48 ha 5 a 86 qm. Produziert wurden 1899 an 81 021,120 t Roheisen. 78 941,110 t Koks, 3366,340 t Teer, 1042.400 t schwefelsaures Ammoniak, 4 816 500 Stück Hartbrand-Mauersteine, 2 127 072 Stück Schlackensteine, 619,438 t Portland-Cement. Arbeiterzahl 1899 in den Hütten- anlagen 616 Mann, welche zusammen M. 699 717 Lohn erhielten, in der Ziegelei periodisch 75 Mann, welche zusammen M. 58 469 verdienten. Kapital: M. 6 500 000 in 6500 Aktien (Nr. 1–6500) à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 5 000 000, be- schloss die G.-V. vom 24. Mai 1899 Erhöhung bis auf weitere M. 2 000 000, doch wurden It. handelsgerichtl. Eintragung vom 4. Nov. 1899 nur M. 1 500 000 mit Div.-Recht ab I. Juli 1899 begeben. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Bilanz am 31. Dez. 1899: Aktiva: Grundstücke 614 892, Immobilien: Hochöfen mit Hafen- anlagen, Entladevorrichtungen u. Anschlussgeleisen 3 348 000, Koksanstalt mit Kohlen- separation, Teer- u. Ammoniakfabrik 1 213 000, Ziegelei 233 000, Schlackensteinfabrik 84 000, Wohngebäude 299 000, Cementfabrik 989 230, Unfertige Bauten 593 769, dazu M. 635 683 Abschreib. pro 1899, Inventar 373 246, Kassa 54 807, Wechsel 12 144, Debitoren 216 415, Bankguthaben 261 496, Materialien 1 080 091, Produktenbestände 32 364, Asse- kuranz 19 874, Kautionen 742. – Passiva: A.-K. 6 500 000, Oblig. 2 500 000, R.-F. 12 000, Gewinn 1049 759. Sa. M. 10 061.759. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handlungsunkosten 133 695, Zs. 100 949, Gewinn 1 049 759. – Kredit: Vortrag a. 1898 825, Bruttogewinn der Anlagen 1 283 579. Sa. M. 1 284 404. Gewinn-Verwendung: Abschreib. 672 930, R.-F. 19 000, Div. 345 000, Tant. an Vorst. u. Beamte 6966, Vortrag 5862. Reservefonds: M. 31 000. Dividenden 1898–99: 6, 4 %. Coup.-Verj.: 4J. n. F. Direktion: Bernh. Grau. Aufsichtsrat: Vors. Graf Guido Henckel Donnersmarck auf Neudeck; Stellv. Ober-Bergrat Dr. Paul Wachler, Berlin; Bergrat Hugo Lobe, Königshütte. Prokuristen: Johs. Altermann, Ing. Fritz Blischke, Ing. Th. Bender. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Berlin: Dresdner Bank. Stahlwerk, Actien-Gesellschaft in Krefeld. Gegründet: Am 26. Jan. bezw. 5. April 1900; handelsger. eingetragen am 29. Mai 1900. Gründer: Aug. Thyssen, Jos. Thyssen, Mülheim a. d. Ruhr; Gen.-Dir. Franz Burgers, Bulmke b. Gelsenkirchen; Carl Spaeter jr., Koblenz; Peter Klöckner, Jos. Kiefer, Duisburg. Zweck: Betreibung von Handelsgeschäften jeder Art, insbesondere Errichtung und Betrieb von Werken zur Herstellung von Stahl jeder Art, sowie Beteiligung an ähnlichen Unternehmungen. Kapital: M. 500 000 in 500 Aktien (Nr. 1–500) à M. 1000. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. besondere Abschreib. und Rücklagen, vertragsm. Tant. an Vorst. und Beamte, hierauf 4 % Div., vom verbleib. Überschuss Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Dividenden: Die erste Bilanz wird per 31. Dez. 1900 gezogen. Direktion: Jos. Thyssen, Mülheim a. d. Ruhr; Dir. Ing. Martin Miller, Ründeroth. Aufsichtsrat: Vors. Gen.-Dir. Franz Burgers, Bulmke b. Gelsenkirchen; Aug. Thyssen, Mül- heim a. d. Ruhr, Carl Spaeter jr., Koblenz; Peter Klöckner, Jos. Kiefer, Duisburg. Prokurist: Franz Vitte.