814 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe.

Genussscheine: Jeder erste Aktienzeichner erhielt zu je einer Aktie einen auf Namen
lautenden, durch Indossament übertragbaren Genussschein. Die Genussscheine nehmen
am Reingewinn teil, gewähren aber sonst keinerlei Aktionärrechte; sie können durch
einmalige Abfindung von M. 200 pro Stück zurückgekauft werden.

Anleihe: M. 600 000 in Oblig., verzinslich zu 4½ %.

Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1. Aktie = 1 St.

Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., alsdann 4 % Div., vom verbleib. Überschuss vertragsm.
Tant. an Vorstand und Beamte, 10 % Tant. an A.-R., bis M. 20 an Genussscheine, Rest
zur Verf. d. G.-V.

Bilanz am 31. Dez. 1899: Aktiva: Liegenschaften 237 964, Anzahlungen auf Bauten 423 420,
do. auf Maschinen 82 778, Kontorgeräte 4900, Mobilien u. Utensilien 2772, Waren 61 705,
Kassa 912, Debitoren 138 108. – Passiva: A.-K. 600 000, Gründungskostenkto 2892,
Hypoth. 227 500, Kreditoren 118 763, Gewinn 3407. Sa. M. 952 563.

Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unkosten u. Versich. 2539, Vortrag 3407. Sa. M. 5947. —
Kxredit: Zs. M. 5947.

Dividende 1899: 0 % (Baujahr). Coup.-Verj.: Das Statut bestimmt darüber nichts.

Direktion: Ing. Gust. Noll, Kaufm. Gust. Vorländer. Aufsichtsrat: Vors. Heinr. Vögele,
Stellv. Konsul Carl Bürck, Ing. Aug. Bernatz, Dir. Jos. A. Böhm, Ing. Ph. Kippenhan,
Mannheim; Franz Ludowici, Ludwigshafen a. Rh.; Dir. Hans Winkler, Rheinau.

Mechernicher Bergwerks-Actien-Verein
in Mechernich, Rheinpreussen.

Gegründet: Am 9. Febr. 1861. Letzte Statutenänd. vom 20. Nov. 1899.

Zweck: Ausbeutung von Bleierzkoncessionen, insbesondere des Koncessionsfeldes Meinertz-
hagener Bleiberg, unterirdisch und oberirdisch, mittels der Schächte Schafsberg und
Virginia. Verarbeitung der Erze auf dem Poch- und Waschwerk zu Bachrevier und Ver-
hüttung der Erze auf der Blei- und Silberhütte zu Mechernich. Der Grundbesitz beträgt
insgesamt 1078 ha 26 a 97 qm mit eigener Eisenbahn, 33 Beamten- und 223 Arbeiter-
wohnungen, Speiseanstalt etc. In 1895 wurden benachbarte Koncessionsfelder (Neu Schunk
Olligschläger und Gute Hoffnung) der Eifeler Bergwerksgewerkschaft erworben. Schacht
Virginia wurde in 1897 ausser Betrieb gesetzt, dagegen eine neue Grube am Callmuther
Berg in Förderung genommen. Teilweise werden fremde Erze hinzugekauft. In dem
eigenen Kalksteinbruche bei Eiserfey wird für eigenen Bedarf Kalkstein genommen, so
1898–99. 21 766, 17 535 .

Produktion: 1892 1893 . 1894 1895 1896 1897 1898 1899
Sehmelzerze t 32 124 34 777 29 098. 28 208 27 808 21 342 19 693 20 280
Glasurerze „ 646 678 781 731 719 662 760 977
EHzhdelsblei 22 010 20232 16 002 19 263, 19 973 23 142 21 399 18 978
% 6449 17 000 25 060 26 593 33 470 28 782

Die Arbeiterzahl stellte sich durchschnittlich 1896–-‟)99 auf 2282, 2021, 1928, ? Mann
Kapital: M. 6 400 000 in 3200 Inh.-Aktien (Nr. 1–3200) abgestempelt auf à M. 2000. Urspr. A.-K.
M. 9 600 000 in Aktien à Thlr. 1000 (= M. 3000), abgestempelt lt. G.-V.-B. v. 21. Febr. 1895.
Die G.-V. v. 15. Sept. 1895 hat den G.-V.-B. v. 21. Febr. 1895 auf Herabsetzung der Aktien
von M. 3000 auf M. 2000 in der Weise ergänzt, dass die nicht abgestempelten Aktien
(zu M. 3000) den abgestempelten Aktien hinsichtlich aller Rechte (Stimmrecht, Ver-
mögensanteil, Div.-Recht etc.) vollständig gleichgestellt, bezw. dass die nicht abgestem-
pelten Stücke fernerhin ebenfalls nur noch für M. 2000 giltig sein sollen.
Anleihe: Bis M. 1 000 000 in 4 % Oblig. lt. G.-V.-B. v. 6. April 1899, rückzahlbar zu 102 %,
in den ersten 5 Jahren unkündbar, von da ab Tilg. in 15 Jahren; kündbar mit 6 Monaten
PFrist. Sicherheit: Grundstücke u. Gebäude der Ges. Vorerst bis Ende 1899 begeben M. 600000.
Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Spät. im Mai in Mechernich, Aachen oder Köln.
Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St.

Gewinn-Verteilung: 10 bis 20 % dem R.-F., 4 % Div., vom Rest Tant. an A.-R. (mindestens

M. 8000, höchstens M. 32 000 bezw. 40 000 It. § 16 u. 30 der Statuten), vertragsm. Tant.,
Rest zur Verf. der G.-V.
Kurs: In Berlin Ende 1886–94: 220, 260, 277.90, 291, 242, 180, 114, 81.10, 65 %. Ende

1895–99: M. 2040, 1350, 1549, 1501, 1230 per Stück. – In Köln Ende 1896.499: M. 1400,

1580, 1550, 1330 per Stück. Usance: Die Aktien werden seit dem 28. Okt. 1895 nicht

mehr in Prozenten, sondern per Stück à M. 2000 mit 4 % Zs. vom 1. Jan. ab notiert,
gleichviel ob dieselben auf M. 2000 abgestempelt sind oder auf M. 3000 lauten.
Dividenden 1886.99: 15, 16, 18, 16, 1, 8, 4, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %, Zahl. spät. 1./7. Coup.-Verj.: 4 J. (K.)
Direktion: Gen.-Dir. Bergrat Emil Kreuser. Aufsichtsrat: (höchstens 7) Vors. Jos. Kreuser,

Köln; Stellv. Jos. Abels, Kommern; P. G. Wahlen, Köln; Justizrat M. Klein, Bonn;

C. van Beers, Uerdingen; Th. Lantz, Lohausen; Bergrat Grassmann, Essen.
Prokuristen: Hch. Schüller, Walther Koerfer, Balthasar Richen.