Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 819 dingung, dass dasselbe sich verpflichtet: der Gewerkschaft nach Übernahme der Kuxe eine Zubusse von M. 580 335 zu bezahlen u. ferner diejenigen Schuldverschreib., die auf das Berg- werkseigentum der Gewerkschaft eingetragen sind, einschl. Zs. ab 1. Okt. 1899 bis zur HKRückzahlung aus eigenen Mitteln einzulösen, sodass die Gewerkschaft das Bergwerks- eigentum schulden- und hypothekenfrei besitzen wird; ferner unter der weitern Be- dingung, dass die Gruppe sich verpflichtet, 916 Kuxe den Aktionären des Selbecker Bergwerksvereins auf folgender Grundlage zu M. 3800 für den Kux zum Kaufe anzu- bieten; es erhalten die Besitzer der Vorz.-Aktien gegen Ablieferung von je 5 Vorz.-Aktien und Zahlung von M. 2500 bar je 2 Kuxe. Die der Gruppe hierbei überlassenden Vorz.- Aktien werden also zu je M. 1000 das Stück angerechnet; es erhalten die Besitzer der St.-Aktien gegen Ablieferung von je 10 St.-Aktien und Zahlung von M. 2500 bar je einen Kux. Die der Gruppe hierbei zu überlassenden St.-Aktien werden also zu je M. 100 das Stück angerechnet. Weiter ermächtigte die G.-V. den Vorstand, mit Ge- nehmigung des A.-R. diejenigen Vermögenswerte der Ges., die nicht zum Bergwerks- eigentum gehören, an die Gewerkschaft zu M. 454 512 zu verkaufen unter der Bedingung, dass die Gewerkschaft alle seit dem 1. Jan. 1900 aufgelaufenen und noch auflaufenden Kosten und Lasten einschl. der Schulden-Zs., jedoch ausschl. der Zs., welche auf die noch nicht ausgel. Schuldverschreib. ab 1. Okt. 1890 bis zu deren Rückzahlung entfallen, und ferner sämtliche Kosten, die aus der Umwandlung entstehen, aus eigenen Mitteln berichtigt. Ende Juni 1900 waren diese Beschlüsse noch nicht durchgeführt. Das Kon- sortium hat sich einen Besitz von 84 Kuxen gesichert, und es werden, falls sämtliche 916 Kuxe im Austausch bezogen werden, auf die Vorrechts-Aktien M. 590 000, auf die St.-Aktien M. 815 000 zuzuzahlen sein. Diese Beträge fliessen dem Konsortium zu zur Deckung der Verbindlichkeiten der Ges. bezw. Durchführung der Umwandlung. Zweck: Abbau von Mineralien speciell Zink-, Blei- und Schwefelerzen in den Bergwerken Neu-Diepenbrock III und Hoffnung. Ilm Jahre 1896–99 wurden gefördert 7971, 4452, 3289, 2318 t Erze. Verkauft wurden in 1897–99 4 213 166, 3 138 942, 2 253 666 kg Zinkbiende, 103 203, 152 309, 14 442 kg Blei- schmelzerze, 170 000, 96 000, 14 000 kg Schwefelkies und ferner 1899: 9797 kg Kupfererze. Der Gesamtversand 1899 betrug danach 2 417 905 kg. im Werte von M. 371 099. Die Beamten- u. Arbeiterzahl betrug 1896–99: 369, 275, 277, 243 Mann. Kapital: M. 4 738 000, und zwar M. 1 476 000 in 1476 Prior.-Aktien Lit. A und M. 3 262 000 in 3262 St.-Aktien à M. 1000. Die Prior.-Aktien Lit. A haben Anspruch auf eine Vorz.-Div. bis zu 6 % Div. mit Nachzahlungsanspruch. Der Rest des Reingewinnes wird zwischen den Aktien Lit. A und den St.-Aktien in der Weise verteilt, dass das Prior.-A.-K. doppelt gerechnet wird, sodass also, wenn eine Div. von 8 % auf die Prior.-Aktien Lit. A entfällt, die St.-Aktien 1 % erhalten, während bei einer Div. von 10 % für die Prior.-Aktien Lit. A die St.-Aktien 2 % erhalten etc. Im Falle der Auflösung der Ges. geniessen die Prior.-Aktien Vor- befriedigung. Hypothekar-Anleihe: M. 1 000 000 in 5 % Oblig. der früheren Gewerkschaft, rückzahlbar zu 1605 %, Stücke à M. 500. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1888 durch jährl. Auslos. im Febr. Auf 1. Okt. In Umlauf Ende 1899 noch M. 721 350. Zahlstellen wie bei Div. Kurs Ende 1896–99: 102.80, 94, 94, 95 %. Notiert in Köln. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: Jede Prior.-Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 bis 20 % zum R.-F., Rest zur Verf. der G.-V. (Siehe auch Kapital.) Bilanz am 31. Dez. 1899: Aktiva: Grubenbesitz und Beteiligung an Gruben 4 261 618, GSchächte u. Betriebsanlagen 707 258, Aufbereitungsanlagen 137 957, Werkstätten, Magazin ur. Inyentar 140 167, Wohlfahrtseinrichtungen 347 336, Materialien 54 809, Erzlager 1796, Wertpapiere 2736, Kassa 14 025, verschied. Schuldner 33 808, Verlust 629 476. – Passiva St.-Aktien 3 262 000, Prior.-Aktien Lit. A 1 476 000, Schuldverschreib. 721 350, verfallene Schuldverschreib. u. Zinsscheine 6387, Rücklage für Zs. u. Tilg. 18 300, Kreditoren 64 914, Bankschulden 717 163, noch zu zahlende Löhne, Knappschaftsbeiträge etc. 36 397, R.-F. 27 242, Abschreib.-R.-F. 1234. Sa. M. 6 330 991. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlust a. 1898 349 181, Betriebs- u. Verwaltungsaus- gaben 509 498, Zs. 74 127, Abschreib. 76 784. – Kredit: Erlös a. Grubenbetrieb 364 323 Erlös a. sonstigen Betrieben 15 793, Verlust 629 476. Sa. M. 1 009 592. Reservefonds: M. 27 242, Abschreib.-R.-F. M. 1234. 1890–98: 6, 6, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. (Verlustsaldo Ende 1899 M. 629 476.) Coup.- I.. F. Liquidatoren: Bergassessor Ferd. Hilt, Dr. Schneider. Aufsichtsrat: Vors. vacat, Stellv. Komm.-Rat Heinr. Stein, Louis Hagen, Paul vom Rath, Wilh, von Recklinghausen, Ober-Reg.-Rat a. D. Bank-Dir. Schröder, Köln; Dr. jur. Heinr. Busch, Krefeld; Justizrat Gen.-Dir. Maass, Aachen. Zahlstellen: Für Div.: Gesellschaftskasse; Köln: J. HI. Stein; Berlin und Köln: A. Schaaff- hausen'scher Bankverein.