Kohlenbergbau. welche umfasst: a) die Libusa- und Alois-Gruben bei Liquitz und Bruch nebst den beiden Johanns-Schächten, dem Moritz- und dem Gutmann-Schachte; b) die Pluto- und Josefi-Grubenfelder bei Wiesa und Oberleutensdorf mit den beiden Pluto-Schächten und dem Paul-Schachte; c) die ehemals Graf Waldsteinschen Grubenfelder Franz Adam, Maria Constantia und Anton; d) den Ratschitzer Montanbesitz, bestehend aus den Anton de Padua-Grubenfeldern 1–5 und einem durch 9 Freischürfe gedeckten Freischurfgebiete. Kaufpreis M. 13 000 000 unter Übernahme von fl. 350 000 Restkaufgeld für den Waldstein- schen und von fl. 900 000 Restkaufgeld für den Ratschitzer Grubenbesitz, zahlbar mit fl. 50 000 am 1. Jan. 1896 und mit je fl. 100 000 am 1. Jan. 1897, 1898, 1899 nebst 4½ % Zs., bezw. mit je fl. 100 000 am 1. Jan. 1897 bis inkl. 1905 nebst 4 % Zs., sowie unter Übernahme der sonstigen Verpflichtungen der Brucher Kohlenwerke in Höhe der Bestände an Kassa, Forderungen und Vorräte; die sonstigen Schulden bezahlte die Gewerkschaft. Mitte Jjuli 1899 wurde mit den Aufschlussarbeiten des Grubenfeldes in Maria-Ratschitz be- gonnen und bereits im Jan. 1900 die Förderung aufgenommen; dieselbe soll allmählich auf 30 000 Waggons per Jahr steigen. 1898 wurde das 708 934 qm grosse Himmelfürst Grubenfeld bei Brüx für M. 101 275 hinzuerworben. Die Brucher Kohlenwerke vergrösserten sich 1898 um 7 948 970 qm. Im Juni 1899 erfolgte mit Wirkung ab 1. Jan. 1899 zwecks Einheitlichkeit, Ver- einfachung und Verbilligung der Verwaltung, Übertragung des österreichischen Berg- werkbesitzes an die Gewerkschaft Brucher Kohlenwerke, deren Buchwert daher auf M. 14 806 336 angewachsen ist. Die Erhöhung um M. 1 744 408 gegen das Vorjahr (1898) setzt sich zusammen aus folgenden Aktivposten: Bohemia-Gruben, Modlan M. 1 054 326, Segen-Gottes-Werke, Ullersdorf M. 554 295, Direktion Teplitz M. 138 238, Grubenfeld Himmelsfürst M. 101 275, Vorräte M. 30 606, zus. M. 1 878 743 und nach Abzug von M. 134.335 für Abschreibungen M. 1 744 408. Die Ges. hat im Juni 1900 den Venus-Tiefbauschacht in Paaredl bei Brüx, bisher Eigentum von A. Benda und Konsorten, käuflich erworben. Des Weiteren sind auch die unaufgeschlossenen Kohlenfelder, welche die Vorbesitzer des Venus-Schachtes kürzlich von Herrn Peter für etwa fl. 300 000 erworben haben, an die Ges. übergegangen. Der Kaufpreis für den gesamten Montanbesitz beziffert sich auf mehr als 2 Mill. Kronen. Der Venus-Tiefbauschacht steht erst seit ungefähr 3 Jahren in Förderung. Durch die Erwerbung dieses Kohlenwerkes wird die Produktion der Ges. erheblich gesteigert werden, denn die tägliche Förderung des Venus-Schachtes beziffert sich auf etwa 30 Waggons Kohle. Produktion: 1893 1894 1895 1896 1897 1898 1899 Bohemia- Gruben . . t 232 698 228 094 251 701 293 208 283 225 258 616 259 015 Segen-Gottes-Werke „ 114 121 132 264 152 810 182 751 155 032 179 303 169 414 Brucher Kohlenwerke 344 444 413 807 558 618 „ Plutoschäcbte. 2962 810 304 029 349 779 993 472 1204 786 1 365 589 1475 255 Kapital: M. 15 000 000 in 15 000 Aktien (Nr. 1–15 000) à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 2 000 000, Erhöhung um M. 13 000 000 lt. G.-V.-B. vom 30. Dez. 1895 behufs Erwerbung der Kuxe der Brucher Gewerkschaft. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. in Dresden oder Berlin. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., 4 % Div., vom Überschuss bis 7½ % Tant. an Vorst., 10 % an A.-R., Rest Super-Div. Bilanz am 31. Dez. 1899: Aktiva: Kuxe der Gewerkschaft Brucher Kohlenwerke 14 806 336, Debitoren 1 853 048, Kautionseffekten 174 663. Passiva: A.-K. 15 000 000, R.-F. 183 676, alte Div. 520, Kreditoren 10 065, Personal- kautionskto 174 663, Gewinn 1 465 123. Sa. M. 16 834 049. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Kursverlust an österr. Währung 6900, Gewinn 1 465 123. – Kredit: Vortrag a. 1898 128 898, Geschäftsgewinn 541 319, Gewinn aus Kuxen der Ge- werkschaft „Brucher Kohlenwerke“ 801 804. Sa. M. 1 472 023. Gewinn-Verwendung: R.-F. 66 811, Div. 1 200 000, Tant. an Dir. 15 000, Tant. an A.-R. 66 941, Vortrag 116 370. Abschluss der Gewerkschaft Brucher Kohlenwerke am 31. Dez. 1899: Bruttogewinn 1899 einschl. fl. 2747 Vortrag a. 1898 fl. 909 937; davon ab fl. 108 578 für Abschreib., bleiben fl. 801 358; hiervon wurden verwandt fl. 311 421 zu Schachtabschreib., fl. 13 000 als Ver- gütung an Dir., fl. 473 600 als Ausbeute an die 128 Kuxe, während fl. 3337 vorgetragen wurden. Reservefonds: M. 250 487. Kurs: In Dresden Ende 1895–99: 142, 127.50, 133.50, 138.50, 141 %. Aufgelegt am 24. Juli 1895 zu 132 %. – In Berlin Ende 1896–99: 128.50, 135, 140, 143 %. Aufgelegt am 15. April 1896 au 135 %. Dividenden 1895–99: 8 p. r. t., 6, 7, 7½, 8 %. Coup.-Verj.: 3 J. (K.) Direktion: Berg-Dir. W. Poech. Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat Konsul Gg. Wilh. Arnstädt, Stellv. Konsul Gust. Klemperer, Gen.-Konsul Arthur von Rosencrantz, Bankier Max Gutmann, Bank-Dir. Konsul Th. Horn, Komm.-Rat Konsul Henri Palmié, Dresden; Bank-Dir. Dr. Jos. J oly, Privatus