Kohlenbergbau. 847 Dividenden 1889–99: 6½, 9* 6, 3½, 4½, 5½, 6, 5 4 5½, 5%- 6 0%, Coup.-Verj.: Die 2 setzliche Frist. Direktion: Wilh. Bode. Prokuristen: Friedr. Pfister, Aug. Schönemann. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Geh. Justizrat Alb. Lezius, Bankier Herm. Baschwitz, Bankier Ludw. Born, Calm. Zahlstellen: Eigene Kasse; Berlin: Born & Busse; Dessau: Anhalt-Dessauische Landesbank; Cöthen: Lüdicke & Müller; Bernburg: Levi Calm & Söhne; Magdeburg: Magdeburger Bankverein. Act.-Ges. Steinkohlenbergwerk Nordstern in Essen. Gegründet: Im Jahre 1873. Letzte Statutenänd. vom 12. Dez. 1899. Zweck: Bergbau sowie Verarbeitung und Verwertung der gewonnenen Produkte, insbesondere Ausbeutung der Zeche „Nordstern“ in Horstermark in Westfalen mit 2 Tiefbauanlagen in einem Felde von 733 ha Fläche. Eine neue dritte Anlage im Ostfelde der Zeche ist seit 27. Juli 1899 im Bau; die Mittel hierzu liegen bereit. Die Tiefbauanlage ist ausgerüstet mit Betriebsgebäuden, 2 Fördermaschinen, 2 Wasserhaltungsmaschinen, Abteufmaschinen, 2 Luftkompressoren, Betriebsmaschinen mit Dynamomaschinen, 2 Dampfkabeln, Sieberei und mechanischer Werkstätte. Ab 1. Juli 1896 erwarb die Ges. von der Gewerkschaft der Zeche General (früher Dortmunder Bergbau-Ges.) in Weitmar bei Bochum deren Zeche Helene & Nachtigall bei Witten a. d. R. für M. 750 000, Übernahme von M. 528 000 Grundschuld und einer Hypothek von M. 164 900 auf Beamten- und Arbeiterhäuser. Die Anleihe ist im Aug. 1896 getilgt. Die Zeche war im Rhein.-Westf. Kohlen-Syndikat an der Gesamtförderung mit jährl. 190 000 t beteiligt; lediglich um diese Beteiligung zu gewinnen, erfolgte die Erwerbung derselben; die Zeche wurde wegen ihrer Wasser- gefahren Ende Juli 1896 ausser Betrieb gesetzt. Die G.-V. vom 16. Jan. u. 12. März 1897 genehmigte die Erwerbung der Zeche „Holland“ bei Wattenscheid nebst Zubehör durch Austausch von je M. 1200 Aktien der Bergbau-A.-G. Holland gegen M. 1200 Aktien von Nordstern. Die Zeche Holland hatte bei der Übernahme A.-K. M. 3 678 000, 3 Schacht- anlagen mit 2 neuen Kohlenwäschen, 231 Koksöfen, Teer-, Ammoniak- und Benzolfabrik; 1898 ist mit dem Bau einer vierten Schachtanlage begonnen, welche im Sept. 1900 (von der 488 m Sohle) förderfähig sein dürfte. Die Teer- u. Ammoniakfabrik wird ab 13. Nov. 1896 auf die Dauer von 5 Jahren für gemeinsame Rechnung der Zeche und des Erbauers Dr. Otto be- trieben. Der Betrieb der Benzolfabrik geht in den ersten 5 Jahren für alleinige Rechnung der Firma Dr. Otto & Co. Nach Ablauf der 5 Jahre gehen sowohl die Teer- und Ammoniak-, als auch die Benzolfabrik gegen eine Schlusszahlung von M. 395 000 in den Besitz der Zeche über. Auf Schacht I/II der Zeche Holland ist die vorhandene Koksbatterie von 50 Coppée- Öfen seit Sept. 1899 um 10 Öfen (also auf 60) vergrössert. Mit dem Bau einer weiteren Kokerei (System Collin) mit Anlage zur Gewinnung von Teer u. Ammoniak auf Schacht III/IV der Zeche Holland wurde lt. G.-V.-B. v. 24. März 1899 im Mai 1899 begonnen; die An- lage ist in ihrem ganzen Umfange seit April 1900 im Betrieb. Weitere 20 Ofen des- selben Systems sind im Bau begriffen. Die Zeche „Nordstern“ besitzt 129 Morgen 45 Q.-R. Grundeigentum, sowie 76 Beamten- und Arbeiterhäuser mit 415 Wohnungen und 1 Menage für 60 Mann. Sämtliche M. 160 000 Aktien der neben der Zeche liegenden A.-G. Horster Ringofenziegelei, welche monatlich 400–500 000 Stück Normal- und Faconsteine (Radial- steine, Feilsteine, Lochsteine etc.) fabriziert, befinden sich seit 1898 im Besitz der Ges. Die Div. der Ziegelei betrugen 1892–99: 10, 5, 0, 6, 18, 0, 0, 0 %. Im Eigentum der Zeche Holland befinden sich 331 Morgen 50 Q.-R. Grund und Boden und 86 Beamten- und Arbeiterhäuser mit zus. 135 Wohnungen. Zu der Zeche gehört eine Ziegelei mit einer Jahresproduktion von ca. 4 000 000 Lehmsteinen. Die G.-V. v. 24. März 1899 beschloss Erwerbung sämtlicher Kuxe der Gewerkschaft Graf Moltke zu Gladbeck. Dieselbe besitzt 745 Morgen Land, 2 Schächte, eine auf ca. 7 000 000 Jahresproduktion Zechensteine ein- gerichtete Ringofenziegelei, 64 Arbeiter- und Beamtenhäuser mit 234 Wohnungen und 6 Wohn- und Wirtschaftsgebäude auf den der Zeche gehörigen Gehöften, auch eine Menage für 90–100 Mann. Mit dem Bau einer dritten Schachtanlage ist im Juni 1900 begonnen. Die Gewerken der Zeche Graf Moltke erhielten zum Austausch ihrer Kuxe gegen Aktien des Nordstern insgesamt M. 4 000 800. Über die Kapitalerhöhung zu diesem Zwecke s. unten. Für Neuanlagen und Neuanschaffungen wurden 1899 im ganzen M. 2 979 697 verausgabt. Dabei hat sich sowohl das Grundeigentum vergrössert, wie auch neue Beamten- und Arbeiterwohnungen erbaut wurden. Belegschaft Ende 1897–99: 3735, 4290, 6780 Mann (1899 einschl. Zeche Graf Moltke). Die Beteiligungsziffer der Ges. im Rhein.-Westf. Kohlensyndikat betrug am 1. Jan. 1900: 2 021 650 t einschl. Zeche Graf Moltke. Kapital: M. 16 999 200 in 14 100 Aktien (Nr. 1–14 100) à M. 300 u. 10 641 Aktien (Nr. 14 101–24 741) à M. 1200 nach Reduktion des urspr. Kapitals von M. 3 900 000 in Aktien à Thlr. 200 = M. 600 auf M. 3 000 000, Erhöhung 1877 auf M. 8 460 000, abermaliger Reduktion um die Hälfte im Jahre 1882 und Erhöhung um M. 3 091 200 und M. 2 178 000 lt. G.-V.-B. v. 10. Jan. und 12. März 1897. Von den neuen Aktien dienten M. 3 678 000 zum Eintausch von Holland-