900 Kohlenbergbau. Aufsichtsrat: (5–7) Vors. John Spiegelberg, Hannover; Bergrat Lindner, Dortmund; Emil von der Leyen, Bonn; Ing. Paul Schmidt, Hannover; Rentmeister Orth, Cappenberg; Dir. Schilling, Oberhausen. Zahlstellen: Für Div.: Gesellschaftskasse; Berlin: Breslauer Disconto-Bank, Mitteldeutsche Creditbank; Bonn u. Köln: Westdeutsche Bank; Hannover: Ephraim Meyer & Sohn.? Kohlen-Import-Gesellschaft in Sonderburg. Gegründet: Am 20. Mai bezw. 15. Okt. 1898. Letzte Statutenänd. v. 20. April 1899. Gründer: Stadtrat Hans Heinrich Bladt, Stadtrat Barthold Stein, Alb. Jürgensen, Joh. Gerh. Otzen jr., Carsten Johannsen, Sonderburg. Zweck: Erwerbung des bisher den Kaufleuten Hans Heinrich Bladt und Barthold Stein in Sonderburg gehörigen Schuppens nebst Inventar und die Fortsetzung, sowie die event. Erweiterung des von obigen Herren geführten Kohlengeschäfts. Geschichtliches: H. H. Bladt und B. Stein haben in die A.-G. eingebracht das von ihnen in Sonderburg betriebene Kohlengeschäft und den am Hafen in Sonderburg belegenen Kohlenschuppen, Inventar etc. dergestalt, dass das Geschäft vom 1. Mai 1898 für Rechnung der neuen A.-G. betrieben wird. Der Wert dieser Einlage ist auf M. 25 000 festgesetzt u. es sind für denselben den Inferenten 25 als volleingez. anzusehende Aktien gewährt worden. Kapital: M. 45 000 in 45 Aktien (Nr. 1–45) à M. 1000. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im März. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., dann 4 % Div., v. Rest 5 % an A.-R., Überrest zur Verf. d. G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1899: Aktiva: Kohlenlagerschuppen 23 728, Inventar 1329, Kohlenlager 11 318, Koks 82, feuerfeste Steine 302, Debitoren 18 975, Kassa 310. – Passiva: A.-K. 45 000, Accepte 8700, R.-F. 152, Gewinn 2195. Sa. M. 56 048. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Geschäftsunkosten 1194, Löhne 1769, Fuhrwerk 945, Zs. 416, Abschreib. 729, R.-F. 110, Div. 1350, Vortrag 5, – Kredit: Kohlenlager 6122, Koks 119, feuerfeste Steine u. Thon 179, Roheisen 98. Sa. M. 6520. Reservefonds: M. 263. Dividenden 1898–99: 0, 3 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: H. H. Bladt, Stellv. Alb. Jürgensen. Aufsichtsrat: (3) Stadtrat Barthold Stein, Fabrikant Joh. Gerh. Otzen jr., A. Bontin, Sonderburg. Bergwerks-Aktien-Gesellschaft „La Houve“ in Strassburg i. Els., Stephansplan 17. Gegründet: Am 5. Jan. 1895. Letzte Statutenänd. vom 20. März 1899. Zweck: Betrieb von Kohlenbergbau, Verarbeitung und Verwertung der gewonnenen Produkte für Handel und Konsum. Die Ges. übernahm das unter dem Namen ,La Houve“ be- stehende, in den Gemeinden Kreuzwald, Merten, Gertingen, Ham unter Varsberg und Porcelette in Lothringen belegene Kohlenbergwerk und gewährte dafür 560 Aktien à M. 1000. Die Koncession umfasst 17 qkm. In Betrieb war 1899 der Schacht Marie, aus dem 26 330 t Kohlen gefördert wurden. Die Förderung ist noch in der Entwickelung be- griffen und wird für 1900 bessere Zahlen aufweisen. Wegen hervorgetretener Wasser- zuflüsse im oberen Teil des Flözes der Mariengrube wurde die Förderung 1900 zunächst auf die bis 160 m Tiefe angelegte Wettersohle (Flöz Julius) beschränkt, doch dürfte bis Okt. 1900 die in Aussicht genommene Förderung wieder erreicht sein. Die Ausdehnung der verschiedenen fertiggestellten Anlagen über Tage machte die Erwerbung einer ca. 26 ha grossen Bodenfläche im Staatswalde La Houve nötig. In Angriff genommen wurde 1899 die Abteufe eines zweiten Schachtes Julius; derselbe hatte bei Abfassung des 1899er Geschäftsberichts bereits eine Tiefe von 60 m erreicht. Die Frage der Wasser- haltung war Ende 1899 noch nicht gelöst. Kapital: M. 2 600 000 in 2600 Aktien (Nr. 1–2600) à M. 1000; urspr. A.-K. M. 1 600 000, erhöht Zz wecks Anlage eines neuen Schachtes lt. G.-V.-B. v. 20. März 1899 um M. 1 000 000 in 1000 neuen Aktien à M. 1000, angeboten den Aktionären 27./3. – 10./4. 1899 zu 130 %, wo- von 25 % und das Agio sofort einzuzahlen waren. Die neuen Aktien erhielten für 1899 für den eingezahlten Betrag (25 %) anteilige Div. für 8 Monate. Die jeweiligen Aktionäre haben bei Neu-Em. ein Vorrecht auf die auszugebenden Aktien. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im Juni. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (ist erfüllt), bis 4 % Div., vom verbleibenden Betrage bis 15 % Tant. an Dir. und Beamte, 15 % Tant. an A.-R., Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1899: Aktiva: Kohlenbergwerkskoncession 560 000, Grundstücke 6712, Aktionärekto 750 000, Schacht Marie 666 772, Schacht Julius 85 236, Bauten u. Anlagen 402 773, Maschinen, Apparate, Leitungen 115 540, Wettersohle u. vorl. Lösungsquerschläge 82 727, Mobiliar 2646, Materialien u. Grubenholzlager 56 868, Wechsel 1412, Kassa 2024, Bankguthaben 220 978, Debitoren 78 877. – Passiva: A.-K. 2 600 000, R.-F. 285 055, Kreditoren 93 389, Gewinn 54 125. Sa. M. 3 032 570.