Salz- und Kali-Bergwerke etc. 915 Anleihe: M. 700 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1899, Stücke à M. 500 u. 1000. Zs. 1./6. u. 1./12. Tilg. al pari ab 1907 in längstens 30 Jahren durch jährl. Ausl. im Febr. auf 1. Juni; verstärkte Tilg. oder gänzl. Künd. mit 3 Monaten Frist ab 1. Juni 1907 vor- behalten. Als Sicherheit dient erststellige Kautionshypothek zu gunsten der Bank Mayer & Cie. in Metz auf den 3 Bergwerken „Geistkirch“, „Metz IT' und „Metz II'', sowie auf das Fabrikanwesen in Chateau-Salins. Die Anleihe diente zur Vergrösserung der Fabrikanlagen und Verstärkung der Betriebsmittel. Verj. der Coup.: 5 J. n. F. Auf- gelegt durch Mayer & Cie., Metz, Banque de Metz und Internationale Bank in Luxem- burg Filiale Metz zu 100 %. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Semester. Dividenden 1895–97: Der Reingewinn wurde nicht verteilt, sondern auf neue Rechnung vorgetragen; 1895: M. 83 728, 1896: M. 139 909.15; 1897: M. 315 418.41 (inkl. Vortrag); 1898: 5 %. Gründeranteile 1898: M. 125 per Stück. Liquidatoren: Dr. jur. Feodor Goecke, Bonn; L. Bönneken, Bernburg; C. Tillement, Metz; A. Nicolas, Chateau-Salins. Aufsichtsrat: E. Huber, Saargemünd; K. Jeannequin, Chateau-Salins; J. Lallement, Metz; A. Labroise, Wuisse; A. Patin, St. Julien bei Metz. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Metz: Bank Mayer & Co. Alkaliwerke Ronnenberg, Actien-Gesellschaft in Hannover. Gegründet: Am 22. Sept. 1897 durch Übernahme der Kalibohrgesellschaft Ronnenberg gegen M. 1 000 000 in Aktien der neuen Aktien-Ges. Letzte Statutenänd. vom 26. April 1899. Gründer siehe Jahrgang 1899/1900. Zweck: Bergbau auf Salze, insbesondere auf Kalisalze und sonstige Fossilien; Vornahme von Bohrungen auf Salze, insbesondere auf Kalisalze und sonstige Fossilien für eigene oder fremde Rechnung und der Verwertung der Funde durch eigenen Abbau oder durch Veräusserung; Betrieb von chemischen Fabriken zum Zwecke der Verarbeitung der durch eigenen oder fremden Bergbau gewonnenen Salze; Beteiligung an anderen in- dustriellen Unternehmungen. Die Ges. hat auf 80 Jahre das Recht erworben, in der Feldmark Ronnenberg die 3 sich vorfindenden Steine und Kalisalze zu gewinnen. Bei den niedergebrachten zwei Bohrlöchern wurden Kali- und Sylvinlager erschlossen mit Chlorkaliumgehalt von 63 bis 90 %. Zur Zeit wird die erste Schachtanlage abgeteuft und wird der Schacht nach dem Poetzschen Gefrierverfahren weitergeführt. Die Ausführung desselben hat die Entreprise Genéerale de Foncage de Puits zu Paris übernommen, während die Bohrlöcher von der Hannoverschen Tiefbohr- Ges. m. b. H. ausgeführt werden. 1898 dehnte die Ges. die Berechtsame von Ronnenberg durch Erwerb des Kaligewinnungsrechtes auf dem Rittergute Erichshof (134 ha) aus. Die Gen.-Vers. vom 1. Juni 1898 genehmigte den Ankauf der Gewerkschaften a) Schierenberg, b) Kniestedt, c) Mathildenhall von dem Konsortium Max Meyerstein. Hannover, Akt.-Ges. f. Montan-Industrie in Berlin und G. Thalmessinger in Regensburg gegen Hingabe von a) 150 Aktien, b) 750 Aktien, c) 600 Aktien der Ges. à M. 1000. Die- selbe G.-V. genehmigte von dem gleichen Konsortium den Erwerb von 726 Kuxen ( aller Kuxe) der Gewerkschaft Hildesia gegen Hingabe von 1815 Aktien der Ges. Die Bohrungen auf Hildesia ergaben ein mächtiges Sylvinlager von im Durchschnitt 92,7 % Chlorkaliumgehalt. Die erste Schachtanlage war anfang 1899 bis ca. 200 m abgeteuft und wird jetzt infolge eingetretenen Wassereinbruchs nach dem Abbohrverfahren weitergeführt. Die Belegschaft auf Hildesia zählt während der Abbohrperiode einschl. Eisenbahnbetriebspersonal 75 Mann. Für Hildesia-Kuxe wurde 1899 eine Zubusse von M. 1000 geleistet. Im Terrain Schierenberg wurde im Sept. 1899 in der zweiten Tief- bohrung auf ein hochprozentiges Kalilager gestossen, das sich auf mehr als 7 Km ausdehnt. Die Berechtsame umfassen jetzt 1) Ronnenberg 844 ha, 2) Mathildenhall 863 ha, 3) Schierenberg 629 ha, 4) Kniestedt 418 ha, also in Sa. 2754 ha, wozu die Berechtsame von Hildesia mit 2225 ha treten. Die Gesamtgrösse der Abbauberechtigungen beträgt ca. 5000 ha. Kapital: M. 9 000 000 in 9000 Aktien à M. 1000 (Nr. 1–9000), wovon Nr. 1–1000 die Besitzer der Anteile der früheren Kalibohrgesellschaft Ronnenberg erhielten. Nr. 1001–2000 wurden den Aktionären zu 120 % angeboten. Die G.-V. vom 1. Juni 1898 beschloss, das A.-K. von M. 2 000 000 auf M. 9 000 000 durch Ausgabe von 7000 neuen Aktien à M. 1000 zu erhöhen, hiervon wurden 4000 Stück zum Ankauf der Gewerkschaften Schierenberg, Kniestedt, Mathildenhall und Hildesia (s. oben) verwandt, restliche 3000 Stück wurden von einem Konsortium übernommen und den seitherigen Aktionären im Verhältnis 2:1 zu 110 % bis 15. Dez. 1898 angeboten. Begeben sind von den 9000 Aktien im ganzen 8315 Stück = M. 8 315 000; bezüglich der Begebung des Restes siehe unter Anleihe. Anleihe: Zur Deckung der auf ein Jahr erforderlichen Betriebsmittel beschloss die G.-V. vom 28. April 1900 das Angebot einer unter Führung der Firma Max Meyerstein stehenden Gruppe anzunehmen, der die A.-G. für Montan-Industrie, Breslauer Disconto- 58*