924 Salz- und Kali-Bergwerke etc. Dividenden 1886–99: 8, 8, 7½, 9. 11, 12, 14, 15, 16 16 1 Direktion: J. Schaller, Alb. Bergmann. Aufsichtsrat: Vors. R. Sengenwald, Jos. Manrique, Louis Berger, Charles Bergmann, Ed. Mathis. Zahlstellen: Strassburg: Strassburger Bank Ch. Staehling, L. Valentin & Comp. 3.... . Actien-Gesellschaft Thiederhall zu Thiede bei Braunschweig. Gegründet: Am 29. Juli 1893; handelsger. eingetragen am 3. Sept. 1893. Letzte Statuten- änderung vom 17. Mai 1900. Zweck: Betrieb der Salzbergwerke und Fabriken der vormaligen Gewerkschaft Thiederhall, Die Ges. besitzt 6 Mutungsfelder von 11 006 601 am mit einem Schachte und eine Sol- mutung von 1 841 780 qm, sowie eine Fabrik zur Verarbeitung von Kalisalzen auf Chlorkalium etc. (Tagesleistung ca. 5000 Ctr.) und ein Areal von 144 000 am mit drei Direktions- bezw. Wohngebäuden, 36 Arbeiterhäusern, eigener Gasanstalt, Eisenbahn- anschluss etc. Arbeiterzahl ca. 380. Die sämtlichen Objekte gingen für M. 4 000 000 in Aktien und M. 4 000 000 in 4½ % Oblig. von der Gewerkschaft an die Ges. über (für jeden der 1000 Kuxe wurden je M. 8000 gezahlt bezw. dafür 4 Aktien à M. 1000 und M. 4000 in 4½ % Schuldverschreib. gewährt). In 1896 wurde auf dem Schachtgrundstück eine Saline zur Produktion von Speise- salz errichtet. Das Kalisalzlager ist bis zu einer Teufe von 500 m erschlossen; es ge- schieht der Abbau der Salze auf mehreren, in verschiedenen Höhenlagen befindlichen Abbausohlen. In einem im Laufe des Jahres 1899 bis zu 870 im Teufe niedergebrachten Bohrloch, welches westlich der betriebenen Grubenbaue in einer Entfernung von ca. 425 m vom Schacht angesetzt wurde, ist unter dem normal entwickelten Deckgebirge die Carnallit- lagerstätte von 766,70 m bis 778,20 m Teufe aufgeschlossen und unter dieser älteres Steinsalz angetroffen worden, welches in weiterer Teufe (870 m) in graues anhydritreiches Steinsalz überging. In seiner chemischen Beschaffenheit entspricht das im Bohrloche nachgewiesene Kalisalz den bisher abgebauten Salzen. Der Betrieb des Bergwerks erstreckt sich auf die Gewinnung von Steinsalz, Carnallit und Hartsalz. Das Steinsalz gelangt zum Teil gemahlen oder in Stücken zum Versande zum Teil wird es zu Speisesalz verarbeitet, während die Kalisalze, Carnallit und Hart- salz auf Chlorkalium und Kalidünger verarbeitet werden. Carnallit wird ausserdem in gemahlenem Zustande zu Düngezwecken verschickt. Produktion: 1896 1897 1898 1899 Auf Chlorkalium verarbeitet: Carnallit D.-Ctr. 465 619 474 263 543 518 3 do. von Hedwigsburg 3 1 600 15 326 I%%% „% 36 2% 39 550 Chlorkalium-Absatz 89 476 88570 102 456 111 307 Carnallit zu landw. Zwecken 9 57 844 55 694 35 271 28677 Gbleimaenesunßnß 3 27 491 28 401 30328 9 EPC% „ 20 043 16 173 27 800 Steinsalz (Gemahlenes).. 3 40 676 53 569 42 292 3 3.......... 24 737 16 523 22 651 3 zum Auflösen .. 14 252 25 807 22 015 3% 0 8 455 35 309 36 108 Diese Zahlen werden von 1899 an nicht mehr veröffentlicht. Die Ges. ist Mitglied des auf die Zeit vom 1. Jan. 1899 bis 31. Dez. 1901 erneuerten Kalisyndikats (siehe Kaliwerke Aschersleben), welchem mit Einschluss der Ges. 12 Kali- salzwerke angehören. Die gegenwärtige Beteiligung der Ges. im Syndikat beträgt in Gruppe I (Erzeugnisse mit mehr als 48 % Kali) 4/1000, in Gruppe II (Erzeugnisse mit mehr als 18–48 % Kali) ebenfalls 4 1000 und in Gruppe IV (Carnallitsalze) /000. In Gruppe III (nicht-carnallitische Rohsalze mit einem Kaligehalt von 12,4–18 %) ist die Ges. nicht beteiligt, da bisher derartige Salze in ihrem Salzlager in grösserer Mächtig- keit nicht vorkommen. Für das produzierte Speisesalz gehört die Ges. dem Verband Norddeutscher Salinen an. Die Ges. verarbeitet auch Salze der Gewerkschaft Hedwigs- burg auf Grund eines Vertrages, abgeschlossen für die Zeit vom 1. Jan. 1899 bis zum 31. Dez. 1901; derselbe verlängert sich jeweilig um ein ahr, wenn er nicht 6 Monate vor Ablauf gekündigt wird. Die Ges. ist mit 187 Aktien à M. 1000 bei dem Kaliwerke Salzdetfurth und mit 26 Kuxen bei der Gewerkschaft Asse bei Wittmar beteiligt. Kapital: M. 4 000 000 in 4000 Aktien (Nr. 1–4000) à M. 1000. Anleihe: M. 4 000 000 in 4½ % Oblig. von 1893, 4000 Stücke à M. 1000. Zs. 2% Tilg. zu pari ab 1895 bis 1925 durch jährl. Verl. im Juli auf 2. Jan., verstärkte Tilg. vorbehalten. Eingetragen zur ersten Stelle auf den gesamten Besitz auf die Namen des