954 Metall-Industrie. Heddernheimer Kupferwerk vorm. F. A. Hesse Söhne in Heddernheim. Gegründet: Am 20. April 1893. Letzte Statutenänd. vom 19. Dez. 1899. Zweck: Übernahme der Fabrik und Handlung von den früheren Inhabern Komm.-Rat Hub. Hesse, Heddernheim, Th. Hesse, Frankfurt a. M. u. J. Hesse, Olpe für M. 4 000 696.59 gegen 2100 Aktien à M. 1000 und M. 39 382.41 bar und Übernahme von Passiven in der Hohe von M. 1 861 314.18 ab 1. Jan. 1893. Fortführung der Kupfer-, Walz- und Hammer- werke, Fabrikation von Kupferröhren ohne Naht, Lokomotivkupfer, Leitungskupfer für elektrische Zwecke; Drahtzieherei und Nietenfabrik. 1895 wurde ein Kupferwalzwerk in Oberursel übernommen und im Frühjahr 1898 ein Kupferdrahtwerk in Gustavsburg eröffnet, welches unter der Firma „Hessische Kupferwerke“ G. m. b. H. betrieben wird. Im Jahre 1898 beteiligte sich die Ges, an der seit 1897 bestehenden A.-G. „Kupferwerke Deutschland“' in Oberschöneweide b. Berlin mit M. 333 780. Im Bau begriffen ist eine Anlage in St. Petersburg. Die geplant gewesene Errichtung eines selbständigen Etablisse- ments in Berlin ist aufgegeben und wird der Verkauf des für diesen Zweck bereits erworbenen Terrains angestrebt. 1895–99 betrugen die Ablieferungen der Heddernheimer Werkstätten 4 528 320, 5 083 485, 5 826 336, 6 047 133, 6 089 487 kg. Arbeiterzahl ca. 730. Die Werke arbeiten mit der Wasserkraft des Urselbach und 20 Dampfmaschinen von ca. 1700 Pferdekraft, sie besitzen eigene Beamten- und Arbeiterwohnungen für 32 Familien, eine Menage- einrichtung für 200 und Schlafstellen für 250 Personen. Kapital: M. 6 000 000 in 6000 Aktien à M. 1000 nach Erhöhung um M. 1 000 000 lt. G.-V.-B. vom 18. Febr. 1897, angeboten den Aktionären zu 110 %, und nach neuerlicher Erhöhung lt. G.-V.-B. v. 23. April 1898 um M. 2 000 000, angeboten den Aktionären am 5.–14. Mai 1898 zu 125 %. Beide Erhöhungen geschahen zur Bestreitung der Kosten für Neuanlagen und Verstärkung der Betriebsmittel. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: In den ersten 5 Monaten in Heddernheim oder Frankfurt a. M. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. weitere Rücklagen und Abschreib., alsdann bis 4 % Div., vertragsm. Tant. an Dir. und Beamte, Tant. an A.-R. und zwar a) wenn die G.-V. keine ausserord. Abschreib. und Rücklagen beschliesst, 15 %, b) wenn dieselbe solche Abschreib. und Rücklagen beschliesst, 20 %, jedoch keinesfalls mehr als im Falle a; Rest zur Verf. der G.-V. Aktiva. Bilanz am 31. Dez. 1899. Passiva. Gewinn- u. Verlust-Konto. Heddernheim, Ober- Aktienkapital 6000 000.—– Debet. ursel: Gelände 135 465.82 Kreditoren 2 039 521.38 Unkosten u. Be- do. Gebäude 994 603.48 Accepte 2 133 453.13 Ileb aben 1 327 582.07 Maschinen 983 795.92 Arbeitersparkassen 145 013.36 „ 94 621. 58 Werkzeuge, Be- Beamtenpensions-F. 3 710.17 Gewinn-Ve 23 . triebsutens. etce. 205 513.87 Reservefonds 60% 678. 64 Kommanditbeteil. Specialreservefonds 46 721.73 Panti 16 169.04 Gustavsburg 1 800 000.– Abschreibungen 514 573.43 Divi An 300 000.—– Beteil. an Kupfer- Extra-Abschreib 15 000.— Yortaan 4193.18 werke Deutschl. 333 780.– Delkrederekonto 16 000.—– . Anlagen Berlin u. Alte Dividende 557.51 1 745 187.23 Petersburg 435 955.17 Gewinn 322 983.58 Rohkupfer, Halb- — produkte, fert. Fabrikate etc. 2 337 096.11 Betriebsmaterial 121 437.23 Kredit. Kassa, Wechsel u. Vortrag a. 1898 5 802.95 Reichsbankguth. 185 120.35 Fabrikations- und Debitoren 4 302 444.98 Beteilig.-Kto. 1 739 384.28 11 835 212.93 11 835 212.93 1 745 187.23 Reservefonds: M. 600 000, Spec.-R.-F. M. 46 721, Delkrederekto M. 16 000. Kurs Ende 1897–99: 162.60, 148.90, 132.20 %. Eingeführt am 9. April 1897 zu 137.50 %. Notiert in Frankfurt a. M. Dividenden 1893–99: 7½, 5, 6, 8½, 9, 8, 5 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: F. Hesse, Herm. Hesse, Hub. Hesse jr., Th. Hesse jr. Aufsichtsrat: Komm.-Rat Hub. Hesse, Heddernheim; Th. Hesse, C. Andreae-Schmidt, C. Grunelius, Bank-Dir. Dr. R. Winterwerb, Frankfurt a. M.; P. Heuser, Bonn. Zahlstellen: Eigene Kasse; Frankfurt a. M.: Grunelius & Co., Phil. Nic. Schmidt.