1024 Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. Phönicia-Werke, Aktien-Gesellschaft in Görlitz mit Zweigniederlassung in Biehla b. Elsterwerda. Gegründet: Am 28. Juni 1898. Letzte Statutenänd. vom 23. März 1900. Gründer: Anton Glöckner, Görlitz; Oskar Richard Lorenz, Carl Winter, Elsterwerda; Verlagsbuchhändler Konstantin von Puttkamer, Blasewitz; Max Ferd. Kiessig, Dresden; Konsul a. D. Ad. Steffens, Blasewitz. Zweck: Erwerb u. Fortbetrieb des bisher von Anton Glöckner in Görlitz betriebenen Phönicia- Fahrrad-Werkes und der von Lorenz & Winter zu Biehla bei Elsterwerda betriebenen Dresdner Metallschraubenfabrik, Erwerb, Errichtung, Ankauf und Weiterbetrieb ähnlicher Unternehmungen, Bau von Fahrrädern und Betrieb aller mit der Fahrradindustrie und Metallschraubenfabrikation in irgendwelchem Zusammenhange stehenden Unternehmungen. Arbeiterzahl in beiden Betrieben ca. 200. Produktion 1898–99: Fahrräder 1500, 1500 Stück. Die Anton Glöckner'sche Fabrik samt Grundstücken etc. war mit M. 467 656 be- wertet, wofür seitens der Ges. Hypoth. im Betrage von M. 110 750, Kreditoren M. 38 702 übernommen und 318 Aktien à M. 1000 und M. 203 bar gewährt wurden. Die Metallschraubenfabrik von Oskar Lorenz und Karl Winter samt Grundstücken etc. wurde für M. 276 672 eingelegt, gegen Übernahme von M. 20 000 Hypoth., M. 62 935 Kreditoren und Gewährung von 194 Aktien à M. 1000 an die Vorbesitzer. Kapital: M. 560 000 in 560 Aktien (Nr. 1–560) à M. 1000. Hypotheken: M. 145 750, wovon M. 35 000 auf Biehla und M. 110 750 auf Görlitz entfallen. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Bis Ende April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., 10 % vertragsm. Tant. an Vorstand u. Beamte, 10 % Tant. an A.-R., Rest Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1899: Aktiva: Immobilien 350 000, Werkzeug u. Maschinen 123 600, Utensilien 6000, Waren u. Material 152 537 Kassa 12 008, Wechsel 16 267, Debitoren 158 456. Passiva: A.-K. 560 000, R.-F. 2980, Hypoth. 145 750, Accepte 15 682, Kreditoren 37 665, Gewinn 56 791. Sa. M. 818 870. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gehälter 26 592, Interessen 14 259, Fabrikationsunkosten 27 513, Dubiose 3693, Abschreib. 14 558, Gewinn 56 791. – Kredit: Vortrag 2368, Fabrikationsgewinn 141 040. Sa. M. 143 409. Gewinn-Verwendung: R.-F. 2721, Div. 44 800, Tant. an A.-R. und Dir. 6842, do. an Beamte 600, Vortrag 1828. Reservefonds: M. 5701. Kurs Ende 1899: 125 %. Aufgelegt am 6. Dez. 1899 zu 121 % durch H. G. Lüder, Dresden, und die Löbauer Bank. Notiert in Dresden. Dividenden 1898–99: 8, 8 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Kaufm. Dir. Oskar Lorenz, techn. Direktoren Ant. Glöckner, Carl Winter. Aufsichtsrat: (3–5) Verlagsbuchhändler Jesko von Puttkamer, Max Ferd. Kiessig, Bankier Arthur Mittasch, Dresden; Konsul a. D. Ad. Steffen, Blasewitz. Prokuristen: Karl Stöhr, Elsterwerda; Theod. Schmidt. Görlitz. Zahlstellen: Dresden: H. C. Lüder; Görlitz: Filiale der Löbauer Bank. Maschinenfabrik A. Ventzki, Aktiengesellschaft in Graudenz mit Zweigniederlassung in Cassel. Gegründet: Am 17. Aug. resp. 14. Okt. 1897 mit Wirkung ab 1. Jan. 1897. Letzte Statuten- änd. v. 11. Dez. 1899. Übernahme des früher unter der Firma A. Ventzki betriebenen Unternehmens. Gründer siehe Jahrgang 1899/1900. Der Gesamtwert der von dem Vor- besitzer Aug. Ventzki in die Ges. eingebrachten Gegenstände betrug M. 1 210 000; als Vergütung wurden 1098 Aktien und M. 112 000 bar gewährt und M. 110 000 in Hypoth. übernommen, von denen M. 10 000 inzwischen zurückbezahlt sind. Zweck: Betrieb von Eisengiesserei und Fabrikation von Maschinen und landwirtschaftlichen Geräten aller Art, sowie Handel mit solchen. Die in die Ges. eingebrachten Grund- stücke waren 14 624 qm gross, inzwischen ist ein weiteres Grundstück zur Ausführung von Erweiterungsbauten hinzugekauft, das auch Bahnanschluss ermöglicht. Die Ges. hat sich 1899 mit M. 10 000 an der Firma Sterilisatorwerke Kleemann & Co. in Berlin kommanditarisch beteiligt; es ist an dieselbe eine Patentlicenz in Höhe dieses Betrages abgetreten. Kapital: M. 1 300 000 in 1300 Aktien (Nr. 1–1300) à M. 1000, vollgezahlt seit 1. Jan. 1899. Der Vorbesitzer hat sich verpflichtet, von den in seinem Besitz befindlichen Aktien mind. M. 500 000 vor dem 1. April 1900 nicht an den Markt zu bringen. Hypotheken: M. 100 000. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Bis Ende Mai. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., alsdann bis 4 % Div., vom verbleib. Überschuss 8 % Tant. an A.-R., vertragsm. Tant. an Vorst. Rest Super-Div. bezw. zur Verf. der G.-V., welche auch weitere Rücklagen beschliessen kann.