Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. 1059 Eisenwerk München, Actiengesellschaft, vorm. Kiessling - C. Moradelli in München. Gegründet: Am 12. Dez. 1898, handelsger. eingetragen am 23. Dez. 1898. Letzte Statutenänd. vom 15. Dez. 1899. Gründer siehe Jahrgang 1899/1900. Zweck: Erwerb und Fortbetrieb der von den Firmen „Ludwig Kiessling & Cie., Commandit- gesellschaft Steger' und ,Carl Moradelli“ in München betriebenen Fabrikgeschäfte, sowie Erwerb des von Philipp Roeder sen. in Luzern und Ingenieur Hans Steger in München besessenen Grundbesitzes. 1899 wurde für neue Fabrikanlagen ein Terrain am Send- linger OÖberfeld erworben. Die bereits Ende 1899 fertiggestellten Neuanlagen sind in vollem Betrieb. Das der Ges. gehörig gewesene Anwesen in der Lindwurmstr. in München wurde mit gutem Nutzen veräussert. Der Grundbesitz der Ges. besteht nunmehr aus dem Anwesen Obersendling 51 mit einem Flächeninhalt von 3,530 ha, mit Werkhallen, Bureaugebäude, Wohnhaus und Stall (zus. ca. 100 000 Qu.-F. überbaute Fläche) und dem Anwesen 11 am Forstenrieder-Feldweg, Flächeninhalt 3,471 ha. Specialitäten der Ges. sind Brückenkonstruktionen, Eisenhochbau, Centralheizungen und Stalleinrichtungen, Betrieb von Kesselschmiede u. Bauschlosserei, Bau von Kranen u. Aufzügen, sowie von Acetylenapparaten. Gesamtumsatz 1899 M. 1 850 697. Arbeiterzahl ca. 550 Mann. Hypotheken: M. 770 380, davon M. 640 380 auf dem Anwesen Obersendling, wovon M. 500 000 Annuitätenkapital der Bayerischen Hypotheken- u. Wechselbank verzinslich mit 4 % und durch jährl. Annuitäten von 1½ % in 33 Jahren tilgbar, 140 380 Kaufschillingrest, ver- zinslich zu 4½ %, ab 1904 halbjährl. kündbar; M. 130 000 auf dem Forstrieder-Feldweg- Anwesen, wovon M. 20 000 Annuitätenkapital der Bayerischen Hypotheken- u. Wechsel- bank, verzinslich zu 4 % durch Annuitäten von ½ % per Jahr in 51 Jahren tilgbar, M. 110 000 Kaufschillingsrest, verzinslich zu 4 % 1. Juli, davon M. 50 000 unkündbar bis 19. Aug. 1905, die restlichen M. 60 000 halbjährl. kündbar ab 10. Aug. 1902. Kapital: M. 1 500 000 in 1500 Aktien (Nr. 1–1500) à M. 1000. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. sonstige Abschreib. u. Rücklagen, vom verbleib. Betrag 4 % Div., vom Rest 10 % Tant., an A.-R. (mindestens M. 2000), vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, UÜberrest zur Verf. der G.-V. Nach Zahlung von 10 % kann ein Div.- Erg.-F. dotiert werden. Die früheren Inhaber der Firma Kiessling & Cie., Commandit- Ges. Steger, C. Moradelli und Ph. Röder sen. haben für die ersten 5 Geschäftsjahre Mindest-Div. garantiert. Bilanz am 31. Dez. 1899: Aktiva: Liegenschaften 391 688, Neubau 537 832, Geleisanlage 18 434, Hypoth.-Kapital, Kaufschillingsrest-Guthaben v. Anwesen Lindwurmstr. 129 92 106, Kassa 5397, Effekten: Mündelsichere Anlagewerte 107 005, Bankguthaben 45 499, Betriebs- aussenstände 451 741, in Ausführung befindliche Arbeiten 66 431, Material- u. Vorräte 503 776, Maschinen 105 045, Betriebseinrichtung: Transmissionen, Kranen etc. 153 679, Werkzeuge 48 971, Rüstzeug 3779, Gespanne 9860, Modelle 1269. – Passiva: A.-K. 1 500 000, Hypotheken: Kaufschillingsreste inkl. Zs. 340 675, Kreditoren: Betriebskreditoren 304 933, Restschuld auf Bauarbeiten u. Einrichtung 166 392, Res. für Reichsunfall- u. Kranken- versich. 8703, Gewinn 221 813. Sa. M. 2 542 518. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unkosten 355 939, Kursverlust 4023, Abschreib. 31 240, Gewinn 221 813. Sa. M. 613 016. – Kredit: Bruttoüberschüsse M. 613 016. Gewinn-Verwendung: R.-F. 11 090, Spec.-R.-F. 30 000, Delkrederekto 5000, Div. 142 500, Tant. 23 144, Arbeiterunterstütz.-F. 5000, Vortrag 5078. Reservefonds: M. 11 090, Spec.-R.-F. M. 30 000, Delkrederekto M. 5000. Kurs: Eingeführt im April 1900 durch die Bayerische Bank in München. Erster Kurs am 2. April 1900: 152 %. Notiert in München. Dividende 1899: 9½ %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Komm.-Rat Ing. Hans Steger. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Gen.-Konsul Bank.-Dir. Jul. Auspitzer, Justizrat Dr. Friedr. Rosen- thal, Ludwig Kiessling, Komm.-Rat Friedr. Seyboth. München. Prokuristen: Ing. Fritz von Tannstein, Alb. Kiessling, Ing. Max Bayer, Ober-Ing. Ludw. Graf. Zahlstellen: München: Gesellschaftskasse, Bayerische Bank und deren Filialen; München u. Augsburg: Gebr. Klopfer. Fahrradwerke „Freya'', Akt.-Ges. in München, Schönstrasse 80. Gegründet: Am 9. Febr. bezw. 17. März 1897. Letzte Statutenänd. v. 5. Mai 1900. Gründer: Heilbronner & Bauer, Fränkel & Selz, Carl Moradelli, Jos. Schlederer, Dir. Karl Grenzner, Justizrat Dr. Fr. Rosenthal, München. Die Firma Heilbronner & Bauer hat in die Ges. in Giesing liegende hypothekfreie Immobilien eingelegt, nämlich Fabrikgebäude, ferner Wiesen zu 68 a mit allen Rechten und Verbindlichkeiten etc. im Wertanschlag von M. 160 000, wofür genannte Firma Aktien übernommen und erhalten hat. 67