1096 Schiffsbau-Anstalten und Dock-Gesellschaften. – 0 0 0 Schiffs- und Maschinenbau-Actien-Gesellschaft in Mannheim. Gegründet: Am 3. Dez. 1889. Firma bis 31. Dez. 1899: Schiffs- und Maschinenbau-Actien- Ges. vorm. Gebr. Schultz und vorm. Bernh. Fischer. Letzte Statutenänd. v. 9. Dez. 1899. Die Ges. befand sich bis 20. April 1893 in Mainz. Die Ges. entstand aus der im Jahre 1853 gegründeten Maschinenfabrik Gebr. Schultz, die für M. 499 521.84, ausgeglichen durch 300 Aktien à M. 1000 und mitübernommene Passiven in Höhe von M. 199 521.84, übernommen wurde, und der 1882 gegründeten Kesselschmiede und Schiffswerft Bernh. Fischer, für welche 221 Aktien gewährt wurden, erstere verlegte ihren ganzen Betrieb von Mainz nach Mannheim. Zweck: Betrieb einer Schiffswerft, einer Maschinenfabrik, einer Kesselschmiede, einer Werkstätte für Eisenkonstruktionen aller Art, sowie einer Eisen- und Metallgiesserei und die Fabrikation in allen verwandten Zweigen; speciell Fabrikation von Dampfbaggern, Dampfbooten, Elevatoren, Schleppkähnen, Dampfkränen, Schiffsmaschinen, stationären Dampfmaschinen, Schiffskesseln, stationären Kesseln etc. Umsatz 1898–99: M. 1 220 000, 1 323 000. Arbeiter: 357, 450. Kapital: M. 600 000 in 500 St.-Aktien à M. 1000 und in 100 Prior.-Aktien à M. 1000, letztere ausgegeben lt. G.-V.-B. v. 30. Juni 1894. Urspr. M. 600 000, wurde das Stammkapital 1893 auf M. 1 000 000 erhöht. Die G.-V. vom 31. Mai 1897 setzte das Stammkapital von M. 1 000 000 auf M. 500 000 herab, und zwar in der Weise, dass von den vorhandenen 1000 St.-Aktien 500 Stück vernichtet und die verbleibenden 500 Stück abgestempelt wurden. Die St.-Aktien mussten bis spätestens 1. Jan. 1898 eingereicht werden. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., hierauf erhalten die Prior.-Aktien 6 %, von dem Rest die St.-Aktien 4 % Div., alsdann vertragsm. Tant. an Dir. und Beamte, 20 % Tant. an A.-R., etwaiger Überschuss wird gleichmässig unter die Prior.- und St.-Aktien verteilt. Die Prior.-Aktien geniessen Nachzahlungsrecht und Vorbefriedigung bei event. Liquidation. Bilanz am 31. Dez. 1899: Aktiva: Grundstück 244 371, Gebäude 298 347, Gas- u. Wasser- leitung 2142, Dampfheizung 1385, Schienengeleise 10 918, Betriebsmaschinen 36 730, Werkzeugmaschinen 140 379, Modelle u. Zeichnungen 41 239, Werft 57 546, Utensilien, Werkzeuge 145 648, elektr. Anlage 17 353, Giessereieinrichtung 23 153, Materialvorräte 119 703, Maschinenbaukto 230 256, Effekten u. Kautionen 2668, Kassa, Wechsel 9056, Unfall- u. Feuerversich. 728, Debitoren 571 365. Passiva: A.-K. 500 000, Prior.-Aktien 100 000, Hypoth. 201 513, R.-F. 9316, Arbeiter- Unterstütz.-F. 2738, Kautionen 726, Bürgschaften 5200, Delkrederekto 193 041, Spec.-R.-F. 23 702, Accepte 96 853, alte Div. 2420, Kreditoren inkl. Anzahlungen 761 454, Gewinn 56 028. Sa. M. 1 952 994. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebs- u. Handlungsunkosten 202 651, Zs. 29 681, Rück- stellungen u. Kosten für Garantien 13 270, Abschreib. 43 214, Reingewinn 56 028. – Kredit: Vortrag a. 1898 18 850, Maschinenbau 314 868, Giesserei 6014, Effekten 5114. Sa. M. 344 847. Gewinn-Verwendung: R.-F. 2801, Tant. an A.-R. 3437, Div. 24 845, Vortrag 24 944. Reservefonds: M. 12 117, Spec.-R.-F. M. 23 702, Delkrederekto M. 193 041. Dividenden: 1889–97: 5, 3½, 4, 4, 0, 0, 0, 0, 0 %, 1898–99: St.-Aktien: 4, 4 % St. Pflor .... Direktion: Rich. Blümcke. Prokuristen: Rich. Amelung, Jakob Ahlhaus. Aufsichtsrat: Vors. Emil Reinhardt, Mannheim; E. Levita, London; Dr. P. W. Hofmann, Ludwigshafen a. Rh.; E. Poensgen, Düsseldorf; Komm.-Rat Bank-Dir. Wilh. Zeiler, Dr. Darmstädter, Komm.-Rat Victor Lenel, Mannheim; Dr. H. Propfe, Binau; Theodor Bertholdt, Frankfurt a. M. Zahlstelle: Mannheim: Rheinische Öreditbank. Act.-Ges. „Neptun' Schiffswerft u. Maschinenfabrik in Rostock. Gegründet: Am 23. Dez. 1890 bezw. 5. u. 19. Febr. 1891. Letzte Statutenänd. v. 4. April 1900. Zweck: Fortbetrieb des Geschäftes der in Liquidation getretenen Rostocker Aktiengesell- schaft für Schiff- und Maschinenbau, insbesondere der Neubau und die Reparatur von Schiffen und Maschinen aller Art, verbunden mit Giesserei. 1896/97 wurde das ganze Etablissement mit einem Kostenaufwand von ca. M. 1 330 000 zeitgemäss umgebaut und 1898/09 noch erheblich erweitert. Im Jan. 1899 wurde die angrenzende A. Spierling'sche Eisengiesserei und Maschinenfabrik (Xreal 9200 qm) für M. 90 000 hinzuerworben. Der Gesamtgrundbesitz der Ges. beträgt nunmehr ca. 93 700 qm Fläche, ca. 425 m Wasser- und ca. 435 m Chausseefront. Ausser verschiedenen Maschinen, Kesseln, Reparaturen etc. kamen 1898–99 8, 11 Dampfer mit zusammen 16 900, 20 150 t. 1899 ausserdem noch 1 Handbagger zur Ab- lieferung. In Arbeit befindlich bezw. neu kontrahiert waren Ende 1899 11 Dampfer. Be- schäftigt wurden 1898–99 durchschnittlich 47, 50 Beamte u. Meister u. 1085, 1205 Arbeiter.