Musikwerke- und Musik-Instrumenten-Fabriken. 1107 Zweck: Übernahme und Fortführung der in Leipzig-Gohlis unter der Firma Kalliope, Fabrik mechanischer Musikwerke, Espenhain, Wacker & Bock. bestehenden Fabrik mechanischer Musikwerke ab 1. Jan. 1898, Fabrikation solcher Werke und verwandter Artikel, sowie der Handel damit. Auch ist der Ges. die Beteiligung bei andern gleichartigen Unter- nehmungen, die Übernahme und Fortführung solcher gestattet. 1898/99 ist auf einem an der Bitterfelderstrasse in Leipzig gelegenen 4000 qm grossen, für M. 80 030 erworbenen Areal eine neue grosse Fabrik für M. 319 869 erbaut und im März resp. Dez. 1899 in Betrieb genommen; Das bebaute Grundstück, welches unbelastet ist, umfasst 1236, 56 qm des Terrains. Die alte Fabrik ist mit M. 1000 Nutzen verkauft worden. Geschichtliches: Die der A.-G. überlassenen Aktiven, Grundstück, Maschinen etc. be- trugen M. 296 585, die Passiven dagegen M. 122 999 und es bezifferte sich daher der Gesamtüberlassungspreis auf M. 173 585. Dieser wurde der Firma „Kalliope“, Fabrik mechanischer Musikwerke Espenhain, Wacker & Bock, mit M. 585 bar und mit M. 173 000 in 173 Aktien der Ges. gewährt. Kapital: M. 600 000 in 600 Aktien (Nr. 1–600) à M. 1000. Genussscheine: 600 Stück erhielten die Vorbesitzer als besondere Vergütung für Überlassung der Patente, Gebrauchsmuster, Warenzeichen und sonstigen Schutzrechte. Die Genuss- scheine haben den unten angegebenen Anteil am Reingewinn, sonst aber keine Aktionär- rechte, sie können aus dem Reingewinne, welcher nach Gewährung der festgesetzten Bezüge der Genussscheininhaber übrig bleibt oder aus angesammelten Reserven (mit Ausnahme des gesetzl. R.-F.) freihändig zurückgekauft oder durch einmalige Kapitals- abfindung in Höhe von M. 600 pro Stück ab 1900 durch Auslosung von jährl. höchstens 50 Stück getilgt werden; sollte die Zahl der ausgelosten Scheine in einem Jahre 50 nicht erreichen, so kann sie in jedem späteren Jahre ergänzt werden. Ausgeloste Stücke nehmen am Geschäftsgewinn auch des laufenden Geschäftsjahres nicht mehr teil. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., vom verbleib. Überschusse bis 4 % Div., vom Rest bis 10 % Tant. an Vorst., 6 % Tant. an A.-R., vom Überrest eine weitere Div. bis zu 3* (zusammen also 12 %) an die Aktionäre, vom dann noch verbleib. Reingewinn erhalten, soweit er zureicht, die Besitzer der 600 Genussscheine, soweit nicht deren gewinn- anteilsfreie Tilg. erfolgt ist, je bis zu M. 40 auf jeden Genussschein, verbleib. Rest event. als Super-Div. an Aktionäre und Genussscheininhaber, und zwar dergestalt, dass jede Aktie zwei Teile und jeder Genussschein einen Teil erhält. Für die ersten 5 Ge- schäftsjahre haben die Vorbesitzer Wacker & Bock je 8 % Div. garantiert und diese Garantie durch Hinterlegung von M. 66 000 in Aktien der Ges. bei dem Bankhause Günther & Rudolph in Dresden sichergestellt. Bilanz am 31. Dez. 1899: Aktiva: Grundstückskto 98 061, Gebäude 316 670, Maschinen 98 554, elektr. Licht- u. Kraftanlage 20 097, Werkzeuge 7580, Inventar 9201, Originalplatten 34 472, Patente u. Verlegerrechte 3834, Versich. 2392, Instrumente u. Spielblätter 27 549, Waren in Arbeit 182 457, Rohmaterial 46 193, Kassa 13 681, Debitoren 85 525, Bank- guthaben 23 619. – Passiva: A.-K. 600 000, Kreditoren 118 320, Accepte 180 864, R.-F. 3165, Extra-R.-F. 2168, Gewinn 65 371. Sa. M. 969 891. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handlungsunkosten 56 899, Gewinn 87 527. – Kredit: Vortrag a. 1898 1359, Zs. 7765, Fabrikationsgewinn 135 302. Sa. M. 144 427. Gewinn-Verwendung: R.-F. 3200, Extra-R.-F. 6000, Div. 48 000, Tant. an Vorst. 3081, do. an A.-R. 1848, Vortrag 3241. Reservefonds: M. 6365, Extra-R.-F. M. 9165. Kurs: Eingeführt im März 1900 durch Günther & Rudolph in Dresden. Erster Kurs am 9. März 1900: 136 %. Notiert in Dresden. Dividenden 1898–99: 8, 8 %. Coup.-Verj.: 3 J. (K.) Direktion: E. M. A. Wacker, Chr. H. R. Bock. Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat Konsul Henri Palmié, Dresden; Stellv. Rechtsanwalt Dr. Hans List, Leipzig; Privatmann Arthur Pekrun, Dresden; Konsul Charles de Liagre, Bank-Dir. Dr. Paul Harrwitz, Leipzig. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Leipzig: Allg. Deutsche Credit-Anstalt; Dresden: Günther & Rudolph. Leipziger Musikwerke Euphonika in Leipzig. Gegründet: Im Jahre 1894. Letzte Statutenänd. vom 8. Okt. 1896. Zweck: Fabrikation automatischer Musikwerke. Kapital: M. 80 000 in 80 Aktien à M. 1000. Das urspr. A.-K. von M. 200 000 ist 1896 durch Zusammenlegung von je 5 vollgezahlten Interimsscheinen in zwei neue = M. 2000 auf obigen Betrag reduziert worden. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Bis Ende Juni. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., 5 % Tant. an A.-R., 10 % an Vorst., Rest. Div. Bilanz am 31. Dez. 1899: Aktiva: Kassa 1827, Patentkto 26 726, Maschinen u. Werkzeug 22 092, Inventar 4068, Material, in Fabrikation befindliche Waren u. Originalnoten 92 930, Vorräte an fertigen Waren 25 183, Debitoren 60 264. Passiva: A.-K. 80 000, R.-F. 1000, Kreditoren 133 182, Gewinn 18 910. Sa. M. 233 093. 70*