== 1128 Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. Centrale u. Strassenbahn in Graudenz ist ab 1. April 1900 für M. 1 100 000 einschl. noch zu liefernder 4 Motorwagen an die dortige Stadtgemeinde verkauft worden. Die G.-V. v. 12. Aug. 1899 beschloss Erweiterung der ihr gehörenden Ostdeutschen Industriewerke Marx & Co. durch Errichtung eines Martins- und Siemens-Gussstahl- werkes und Walzwerkes mit Walzendreherei und Reparaturwerkstätte auf der Holm- Insel bei Danzig; mit dem auf 18 Monate berechneten Bau ist im März 1900 begonnen. Kapital: M. 4 000 000 in 4000 Aktien (Nr. 1–4000) à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 1 000 000, erhöht It. G.-V.-B. v. 20. April 1899 um M. 1 000 000 in 1000 ab 1. Jan. 1899 div.-ber. Aktien à M. 1000, angeboten den Aktionären 3. bis 17. Juni 1899 zu 112.50 %, zwecks Errichtung eines Walzwerkes (s. oben) lt. G.-V.-B. v. 12. Aug. 1899 um M. 2 000 000 (auf M. 4 000 000) in 2000 Aktien à M. 1000; letztere, vorläufig mit 25 % eingezahlt, erhalten bis zur Fertigstellung des Walzwerkes, spät. bis Ende 1901, 5 % Bau-Zs. und sind von da ab mit den alten Aktien gleichberechtigt. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. in Danzig oder Dresden. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., alsdann bis 4 % Div., vom verbleib. Betrage 10 % vertragsm- Tant. an Vorst. u. Beamte, 10 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1899: Aktiva: Fehlende Einzahlung auf das A.-K. 1 500 000, Centralen u. Strassenbahnen in eigener Regie, Graudenz, Briesen, Strasburg 1 349 438, im Bau begriffene Centralen u. Strassenbahnen Stolp u. Memel 259 295, auf Abzahlung verkaufte. Motorenanlagen Graudenz u. Briesen 12 794, Gebäude Schellmühl 273 900, Neubau Schell- mühl 36 292, Neubau-Walzwerk 6242, Grundstück Schellmühl 187 860, do. Holm, An- zahlung 126 822, Eisenbahnanschluss 5800, Maschinen, Anlage, Geräte u. Werkzeuge 242 771, Fuhrwerk 2093, Modelle 5000, Mobilien 5856, Konsortialkto 21 150, Kautionskto 6000, Kassa 3829, Wechsel 56 029, Effekten 62 500, Debitoren einschl. Bankguthaben 569 996, Bestände an Rohmaterial, halbfertigen u. fertigen Fabrikaten 292 635. —– Passiva: A.-K. 4 000 000, R.-F. 56 969, Hypoth. 263 500, Accepte 102 251, Kreditoren 338 309, Rückstel- lungskto 40 279, Gewinn 225 000. Sa. M. 5 026 309. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Fabrikationsunkostenkto 57 674, Handlungsunkosten 77 947, Arbeiterwohlfahrt 3002, Rückstellungskto 40 279, Gewinn 225 000. — Kredit: Vortrag a. 1898 24030, Zs. u. Dekorte 2808, Fabrikationsgewinn Schellmühl 267 775, Nettoüberschüsse aus den Centralenbetrieben u. Provisionen 56 823, Installationskto 52 466. Sa. M. 403 903. Gewinn-Verwendung: R.-F. 11 250, Div. 160 000, 5 % Bau-Zs. ca. M. 500 000 neue Aktien vom 15. Sept. bis 31. Dez., Tant. an A.-R. 10 241, do. an Vorst. 10 241, Grat. 3966, Vortrag 22 000. Reservefonds: M. 6969. Dividenden 1897–99: 5, 8, 8 % p. r. t. Coup.-Verj.: 4 Direktion: Gen.-Dir. Sal. Marx, Dir. Alex. Poech. Aufsichtsrat: (3–11) Vors. Majoratsherr Kammerherr Erbtruchsess Graf Albrecht von Alvensleben-Schönborn, Ostrometzko u. Erxleben; 1. Stellv. Konsul a. D. Albert Denso, Dresden; 2. Stellv. Dir. Fritz Wieler, Max Richter, Franz Plagemann, Komm.-Rat Alfr. Muscate, Danzig; Komm.-Rat O. L. Kummer, Bank-Dir. Konsul Th. Horn, Dresden; Fabrik-Dir. Joh. Wilhelms, Pelplin. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Dresden: Creditanstalt für Ind. u. Handel; Danzig: Danziger Privat-Aktien-Bank; Danzig u. Königsberg i. Pr.: Norddeutsche Creditanstalt. Lippische Elektricitäts-Aktiengesellschaft in Detmold. Gegründet: Am 9. Febr. 1900; handelsger. eingetragen am 14. Febr. 1900. Gründer: A.-G Elektricitätswerke vorm. O. L. Kummer & Co., Dresden; die Kommanditges. Lippisches Elektricitätswerk, Referendar Walter Tenge, Detmold; Rechtsanwalt Leonh. Wahrburg, Lemgo; Eisenbahn-Dir. Leonard Frydrychowicz, Bielefeld. Zweck: Errichtung, Betrieb und Veräusserung elektrischer und sonstiger industrieller und wirtschaftlicher Anlagen aller Art. Die A.-G. übernahm die im Bau nahezu fertig- gestellte elektrische Strassenbahn vom Bahnhof Detmold nach Berlebeck und Hiddesen und die dazu gehörige elektrische Centrale und wird diese Bahn erweitern nach Horn- Externstein, sowie durch einen elektrischen Aufzug nach dem Hermannsdenkmal. Weiter wird auch elektrisches Licht und Kraft zum Betriebe von Motoren nach Wunsch und Bedarf abgegeben werden. Die Bahn ist teilweise am 1. März 1900 in Betrieb genommen. Kapital: M. 600 000 in 600 Aktien (Nr. 1––600) à M. 1000. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. besondere Abschreib. und Rücklagen, vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, hierauf 4 % Div., vom verbleib. Überschuss 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Jahresvergütung von M. 300, dem Vors. M. 600), Rest Super- Div. bezw. nach G.-V.-B. Dividende: Die erste Bilanz wird per 31. Dez. 1900 gezogen. Direktion: Ing. F. A. Wessel, Detmold; Ober-Ing. A. Schulte, Neugrüna b. Dresden. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Bürgermeister a. D. Bank-Dir. Max Klötzer, Dresden; Eisenbahn- Dir. L. Frydrychowicz, Bielefeld; Referendar a. D. Walter Tenge, Detmold; Marine-Ober- baurat a. D., Dir. L. Beck, Dir. W. Denso, Dresden; Rechtsanwalt L. Wahrburg, Lemgo