1140 Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. Übernahme der Geschäfte der Kommanditgesellschaft W. Lahmeyer & Co. „Kommandit. gesellschaft“: Ankauf, Verwertung und Ausbeutung von Patenten; Ankauf, Herstellung und Verwertung sämtlicher in das Gebiet der Elektrotechnik einschlagender oder mit derselben in Verbindung stehender Maschinen, Apparate und sonstiger Gegenstände, Die Kommanditgesellschaft W. Lahmeyer & Co. erhielt für Übertragung ihrer Geschäfte 700 Aktien und 350 Genussscheine, welche lt. G.-V.-B. vom 14. Sept. 1897 durch Hergabe von M. 350 000 Aktien zu 112 %, div.-ber. ab 1. April 1898, abgelöst wurden. Die Elektricitätswerke zu Bockenheim, Limburg, sowie das Elektricitätswerk mit Strassenbahn in Gotha wurden ab 1. April 1898 an die Deutsche Gesellschaft für elektr. Unternehmungen in Frankfurt a. M. abgetreten, mit welcher die Ges. Lahmeyer ihre Geschäfte in enger finanzieller Fühlung führt. In den beiden letzten Geschäftsjahren wurden folg. Elektricitätswerke fertiggestellt bezw. sind noch in der Ausführung begriffen: Wiesbaden, Dortmund, Homburg v. d. H., Ohrdruf, Wiesloch i. B., Isenburg, Babenhausen, Lenne-Elektrizitäts- und Industrie-Werke, Elektrizitätswerk Kubel bei St. Gallen, Lech-Elektrizitätswerk bei Gersthofen, Sinaia (Rumänien), Velten i. d. M., Bielefeld, Essen, Charlottenburg, Tilsit, Lublin, Engers, Münsteri. W., ferner die Erweiterungen der Elektricitätswerke Düsseldorf, Elberfeld, Breslau. St. Johann und München. Besonders erwähnenswert ist ferner noch das Schiffshebewerk des Dortmund-Ems-Kanals bei Henrichenburg. An elektrischen Strassenbahnen wurden ausgeführt bezw. sind noch im Bau be- griffen: Homburg-Dornholzhausen-Kirdorf, Dornholzhausen-Saalburg, Kiew-Swiatoschin, Tilsit, Lublin, Mülheim-Schlebusch-Kalk, Münster i. W., die Kleinbahnen im Herzogtum Gotha und ferner die Umwandlung der Hirschberger Thalbahn in elektrischen Betrieb. Ausserdem befindet sich eine grössere Anzahl aussichtsreicher Projekte in Bearbeitung. Die Fabriksanlagen in Frankfurt a. M. wurden wiederholt vergrössert. Personal Ende März 1900 ca. 1800 Arbeiter und 560 Beamte. Die Ges. ist bei Aktieselskabet Klosterbens mekaniske og elektriske Versteder in Skien, sowie bei der Allg. elektrometallurgischen Gesellschaft in Leer und bei der Motorfahrzeug- und Motorenfabrik Berlin A.-G. in Berlin-Marienfelde beteiligt. Kapital: M. 10 000 000 in 10 000 Aktien (Nr. 1––10 000) à M. 1000. – Urspr. M. 500 000, erhöht lt. G.-V.-B. vom 12. April 1893 für das zu erbauende Elektricitätswerk Gotha um M. 500 000 und für Übernahme der Kommanditgesellschaft W. Lahmeyer & Co. um M. 700 000; lt. G.-V.-B. vom 22. Juli 1896 um M. 1 300 000 durch feste Begebung von 1300 Aktien zu 110 %. Bezugsrecht der Aktionäre zum gleichen Kurse auf 340 Aktien bis 20. Aug. 1896. Ferner erhöht lt. G.-V.-B. vom 14. Sept. 1897 um weitere M. 1 000 000, div.-ber. ab 1. April 1898. Von diesen M. 1 000 000 dienten M. 350 000 zur Ablösung der Genuss- scheine und wurden zu 112 % hergegeben, restliche M. 650 000 wurden von einem Konsortium zu 150 % übernommen; Bezugsrecht der Aktionäre auf M. 600 000 zu 1959% bis 10. Nov. 1897. Ferner erhöht it. G.-V.-B. vom 21. März 1899 um M. 2 000 000 in 2000 Aktien à M. 1000, div.-ber. ab 1. April 1899, übernommen von einem Konsortium zu 150 %, angeboten 8.–19. Mai 1899 den Aktionären zu 155 %; auf 8 alte entfielen 3 neue Aktien. Neuerdings Erhöhung lt. G.-V.-B. v. 21. Juni 1900 um M. 4 000 000 (auf M. 10 000 000) in 4000 Aktien à M. 1000, div.-ber. ab 1. April 1900, hiervon übernommen von der Bank f. Handel u. Ind. M. 1 000 000 zu 127 %, von der Deutschen Ges. für elektr. Unterneh- mungen in Frankfurt a. M. M. 1 000 000 zu 127 %, restliche M. 2 000 000 an ein Konsortium zu 127 % begeben, welches diesen Betrag zu 133 % plus 4 % ab I. April 1900 anzubieten hat. Bezugsrecht noch nicht definitiv festgesetzt. Anleihe: M. 2 000 000 in 4 % Teilschuldverschreib. vom Juli 1898, Stücke à M. 1000. Rück- zahlbar zu 103 % in 43 Jahren, bis 1905 unkündbar; 2000 Stück à M. 1000, Nr. 1–2000, lautend auf den Namen der Oberrheinischen Bank in Mannheim. Zs. 1./4. u. 1./10. Verl. am 1. April (zuerst 1899) auf 1. Okt. Verj. der Coupons nach 4, der Stücke nach 10 Jahren. Diese Anleihe diente zur Rückzahlung bezw. zur Konvertierung der früheren 4½ % An- leihe von 1895 und zur Verstärkung der Betriebsmittel. In Umlauf Ende März 1900: M. 1 980 000. Zahlstellen: Frankfurt: Gesellschaftskasse, von Erlanger & Söhne; Mann- heim: Oberrhein. Bank und deren Filialen; Gotha: B. M. Strupp und dessen sonstige Niederlassungen. Aufgelegt zur Subskription gegen bar am 19. und 20. Juli 1898 bei von Erlanger & Söhne zu 101.50 %. Kurs Ende 1898–99; 101.70, 97 %. Notiert in Frankfurt a. M. Geschäftsjahr: 1. April bis 31. März. Gen.-Vers.: Im Juni. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Angestellte, sodann 4 % Div., aus dem übrigen Reingewinn erhält der A.-R.: a) wenn die G.-V. keine ausserord. Ab- schreib. und Rücklagen beschliesst, 10 %; b) wenn dieselbe solche Rücklagen beschliesst, 15 %, jedoch keinesfalls mehr als im Falle a; verbleib. Betrag steht zur Verf. der G.-V. Kurs Ende 1896–99: In Frankfurt a. M.: 159.50, 185.70, 180.50, 164 %. Eingeführt am 4. Sept. 1896 zu 136.50 % durch von Erlanger & Söhne. Zugelassen Nr. 1–6000. In Berlin eingeführt Nr. 1–5000 durch die Breslauer Disconto-Bank; Voranmel- dungen bis zum 29. Juli 1899 zu 179 %. Kurs Ende 1899; 163.60 %. Dividenden 1892/93–1899/1900: 0, 0, 0, 5, 8, 10, 11, 11 %. Div.-Zahlung 8 Tage nach der G.-V. Coup.-Verj.: 4 J. (K).