Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. 1143 eines Konsortiums von der Leipziger Bank, angeboten 1000 Stück den Aktionären 1:1 vom 2, bis 8. Aug. 1899 zu 112 %; 25 % abzügl. 4 % Zs. bis 30. Sept. 1899 und Agio waren sofort einzuzahlen, 50 % am 30. Sept. 1899, restliche 25 % nebst 4 % Zs.. 1. Okt. 1899 am 2. Jan. 1900. Die nicht bezogenen, sowie die übrigen 1000 Aktien wurden in der gleichen Zeit zu 116 % zur Zeichnung aufgelegt. Geschäftsjahr: 1.April bis 31. März. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht:1 Aktie =1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. bis 10 % des A.-K. erreicht sind, vom verbleib. Überschusse 6 % Div., vom Rest a) 15 % Tant. an A.-R., mind. aber M. 1000 an jedes Mitgl., b) bis 15 % an Vorst. und Beamte, c) 70 % als Super-Div. bezw. für besondere Rückstellungen. Die Firma Gebr. Körting in Körtingsdorf bei Hannover garantiert der A.-G. Körting's Elektricitäts-Werke ein solches Gewinnerträgnis, dass diese A.-G. im stande ist, nach Be- rücksichtigung der Abschreib., Reservestellungen etc. an ihre Aktionäre eine Mindest-Div. von 6 % für das Jahr zu verteilen. Die Firma Gebr. Körting hat diese Garantie zunächst bis 31. März 1905 übernommen, sie bleibt auf je weitere 6 Jahre bestehen, falls bis zum Ende des 5. Jahres nicht eine Aufkündigung seitens der Gebr. Körting erfolgt. Die Firma Gebr. Körting hat ferner die vertragliche Verpflichtung übernommen, falls im Jahre des Ablaufes der Zinsgarantie nicht ein Reingewinn von 6 % auf das A.-K. verdient sein sollte, solche Werke von der Ges. zurückzuerwerben, welche im letzten Geschäftsj. nach dreijährigem Betriebe nicht mindestens 4.5 % Reingewinn erzielt haben. Bilanz am 31. März 1900: Aktiva: Kto der Elektricitätswerke 1 163 634, Baukto 199 000, Effekten 56 250, Debitoren 1 974 542. – Passiva: A.-K. 3 000 000, Kap.-Beteiligungskto 105 000, R.-F. 161 260, alte Div. 300, Gewinn 126 866. Sa. M. 3 393 426. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebsunkosten 80 939, Allg. Unkosten 7551, Amort.-Kto 45 142, Gewinnbeteiligungskto 5664, Gewinn 126 866. – Kredit: Vortrag a. 1898/99 601, Stromlieferung 166 662, Zs. 67 899, Garantiekto 31 000. Sa. M. 266 163. Gewinn-Verwendung: R.-F. 6343, Div. 120 000, Vortrag 523. Reservefonds: M. 167 603. Kurs Ende 1898–99: 129.50, 116 %. Eingeführt am 30. Juni 1898 zu 128 %. Notiert in Leipzig. Dividende 1898 99: 6 %. Zahlbar spät. am 1. Okt. Coup.-Verj.: 3 J. n. F. Direktion: Ing. Wilh. Fricke. Aufsichtsrat: Vors. Fabrikbes. Komra.-Rat Berthold Körting, Hannover; Stellv. Georg Ludwig Schröder, Bank-Dir. Aug. Heinrc. Exner, Stadtrat Heinr. Dodel, Leipzig; Hütten-Dir. Hubert Claus, Thale a. H. Zahlstellen: Hannover: Gesellschaftskasse, Ephraim Meyer & Sohn; Leipzig: Leipziger Bank; Berlin: Robert Warschauer & Co. Baltische Elektricitäts-Aktien-Gesellschaft in Kiel mit Zweigniederlassungen in Altona u. Rostock. Gegründet: Am 13. Okt. 1896. Letzte Statutenänd. vom 17. Okt. 1899 bezw. 22. Mai 1900. Gründer siehe Jahrgang 1899/1900. Die Ges. übernahm für M 59 700 das unter Firma F. Flohr & Devaranne in Kiel betriebene elektrotechnische Geschäft, gewährte den Firmeninhabern zum Ausgleich M. 59 000 in als vollgezahlt geltenden Aktien à M. 1000 und herichtigte den Rest von M. 700 durch Barzahlung. Zweck: Übernahme und Fortführung des in Kiel unter der Firma F. Flohr & Devaranne bestehenden elektrotechnischen Unternehmens. Die Ges. ist befugt zum Bau, Erwerb und Betrieb elektrischer Beleuchtungs- und Kraftanlagen und damit in Verbindung stehender Unternehmungen, sowie zur Verwertung solcher Anlagen, zur Nach- suchung, Erwerbung und Ausnutzung von Koncessionen für dergleichen, zur Übernahme von Vertretungen elektrotechn. Unternehmungen, sowie zur Beteiligung bei solchen. Die Ges. kann Agenturen und Installationsbureaux errichten; solche existieren gegenwärtig in Kiel, Altona a. E., Neumünster, Flensburg, Rostock und Kolding (Dänemark). Die Thätigkeit der Ges. umfasst hauptsächlich den Bau bezw. die Erweiterung von grösseren elektrischen Einzelanlagen, elektrischen Centralstationen, von Elektricitätswerken und damit zusammenhängenden anderweitigen Anlagen, als Wasserwerke, Klein- und Strassenbahnen, ferner von elektrischen Kraftübertragungen und die Lieferung elektrischer Boote. Das hauptsächlichste Arbeitsobjekt 1899 war die Herstellung des Elektricitäts- und Wasserwerks Neumünster für Rechnung der A.-G. Licht-, Kraft- und Wasserwerke Neumünster i. H., an deren Gründung sich die Kieler Ges. beteiligte. Für Rechnung derselben Ges. wird gegenwärtig die elektrische Klein- bahn in Neumünster gebaut. Für die Fabrikation von Beleuchtungskörpern in Bronze ist 1899 eine besondere Fabrikabteilung eingerichtet. – Die Ges. betreibt die elektrische Centrale Wyk auf Föhr u. das in direkter Verbindung mit der Fabrik der Ges. stehende Elektricitätswerk Kiel-Gaarden; sie hat sich 1899 an der Gründung der Ingenieur-Firma „Vulkan“ in Aalborg und Aarhus beteiligt. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien (Nr. 1–1000) à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 500 000, Erhöhung It. G.-V.-B. v. 18. Febr. 1898 um M. 500 000 in 500 neuen, ab 1. April 1898 div.-ber. Aktien à M. 1000, angeboten den Aktionären zu 110 %. Die Aktien können mit Zustimmung von % des in der G.-V. vertretenen Kapitals aus dem Reingewinn amortisiert werden.