1230 Besitz: Die Ges. übernahm bei der Gründung die Wasserkalkbrüche Cement-, Kalk-, Gips- und Mörtel-Werke etc. und Brennereien der Firma Westfälische Kalk-Industrie A. Wicking & Co. in Beckum und Lengerich i. W. Im Jahre 1890/91 wurde sodann die Cementfabrik Lengerich erbaut und auf eine Pro- duktionsfähigkeit von 100 000 Normalfass Cement eingerichtet, die in den Jahren 1895/96 durch entsprechenden Ausbau des Werkes auf 200 bis 250 000 Fass gesteigert wurde. Umgebaut wird gegenwärtig die Rohmaterialienaufbereitung und eingebaut dabei ein Cummerscher Schnelltrockner, beides zur Ersparnis von Brennmaterialien und Arbeits- löhnen. Der grösste Teil des Werkes erhält elektrischen Antrieb; diese Anlage ermög- licht zugleich den Bau einer Aufbereitungsanstalt der Kalkabfälle zu Düngkalk, wozu das Grundstück bei der Fabrik schon vor Jahren gekauft ist. Angelegt wird zur Er- zeugung der benötigten Versandfässer ferner eine eigene Fassfabrik. Durch die im Bau begriffene Teutoburger Waldbahn erhält das Lengericher Werk Verbindung mit dem Dörenther Hafen des Dortmund-Ems-Kanals. Die Ges. hat daselbst ein ca. 2 ha grosses Grundstück erworben, welches mit den erforderlichen Verladeeinrichtungen versehen werden wird. 1896 Erwerb des Gutes Friedrichshorst, welches ca. 82 ha für die Cement- fabrikation vorzüglich geeigneter Kalkmergellager enthält; daselbst Bau der Cement- fabrik Friedrichshorst, welche Ende 1898 in Betrieb gekommen ist. Die Gebäude sind für eine Jahresproduktion von 4–500 000 Fass angelegt, die Einrichtungen, welche zunächst auf eine Erzeugung von 200 000 Fass berechnet wurden, sind indes so getroffen, dass eine Jahresproduktionsziffer von 5–600 000 Fass ohne grössere Neubauten erreicht werden kann. Der für die Zwecke der Ges. nicht benötigte Teil des Gutes Friedrichs- horst, sowie das der Ges. gleichfalls gehörige ca. 15 ha grosse Gut Königskamp sind ver- pachtet. Das letztere enthält ca. 9 ha unverritzte Kalkfelder. Die Grundstücke in Beckum und Friedrichshorst tragen ausser den Fabrikgebäuden 8 einfache, 12 Doppelarbeiter- und 2 Beamtenwohnhäuser, weitere Arbeiterwohnhäuser sind im Bau. Der Bau der Friedrichshorster Anlagen ist noch nicht als abgeschlossen zu betrachten; im Betrieb sind jetzt 9 Schneider-Cementöfen, im Bau begriffen ist ein Ringofen für 100–120 000 Fass Cement. Die vorhandenen reichen Kalkmergellager gestatten noch eine erhebliche Ver- mehrung der Cementproduktion. Von den Kalk-Ringöfen befinden sich 7 auf dem Lengericher Terrain, zwei in Beckum und zwei in Friedrichshorst; einen weiteren Ringofen erwarb die Ges. durch Ankauf des Kalkwerkes Hankenberge, das erheblich vergrössert werden soll. Nach Durchführung dieser bereits in Angriff genommenen Erweiterungen wird die Produktionsfähigkeit der gesamten Kalkwerke, eine 8 monatige Betriebszeit angenommen, 100 000 t betragen. Der gesamte Grundbesitz beträgt ca. 292 ha. Die Gesamtabschreib. bis Ende 1899 be- tragen M. 1 584 422. Bilanz am 31. Dez. 1899. Gewinn- u. Verlust-Konto. Aktiva. Lengerich: Cementfabr., Kalk- werke, Neben- anlagen 1 324 468.47 Gebäude 128 694.99 Beckum: Kalkwerke mit Gruben und Nebenanlagen 141 221.57 Wohnhäuser 25 266.59 Friedrichshorst, Cem.- u. Kalk- werk m. Neben- anlagen etc. 1 661 749.64 Hankenberge: Kalkwerk mit Nebenanlagen 76 600.47 Gebäude 10 977.80 Gut Friedrichshorst 91 494.10 Gut Königskamp 22 139.26 Grandwegs Kamp 21 679.05 Gerechtsame u. Auf- schlussarbeiten in Beckum, Hanken- berge u. Rheine 53 378.– Transport 3 557 669.94 Übertrag 3 557 669.94 Lokomotiven, Trans- portwagen etc. 126 893.76 Cementsäcke 29 915.40 Vorräte in Ganz- u. Halbfabrikaten 283 569.53 Kassa 36 277.29 Wechsel 103 563.66 Bankguthaben 1 291 452.86 Debitoren 624 216.78 6053 559.22 Passiva. Aktienkapital 4 500000.— Anleihe 208 000.– Reservefonds A 75 295.54 do. B 129 441.62 Hypotheken 145 824.– Depositen 40 000. Kreditoren 304 706.12 Gewinn-Verwendung: Reservefonds A 32 514.60 Dividende 585000.– Tantieme 18 000. für wohlth. Zwecke 7 500.– Vortrag 7 277.34 6053 559.22 Reservefonds: A M. 107 810, B M. 129 441. Kapital: M. 4 500 000 in 4500 Aktien (Nr. 1–4500) à M. 1000. höht lt. G.-V.-B. vom 12. Juli 1898 um M. 800 000 und lt. G.-V.-B. vom 21. April 1899 Debet. Abschreibungen: Lengerich 105 252.35 Beckum 13 85915 Hankenberge 3 980.56 Sonstige Abschreib. 22 101.02 Gewinn 650 291.94 855 485.02 Kredit. Vortrag a. 1898 16 879.02 Betriebsüberschuss, Zinsen, Mieten u. Pfchte 8838 606.— 855 485.02 Urspr. A.-K. M. 1 200 000, er-