* Glas-Fabriken und Spiegel-Manufakturen. 1303 Deutsche Spiegelglas-Actien-Gesellschaft zu Kl. Freden, Provinz Hannover, mit Filiale zu Grünenplan in Braunschweig. Gegründet: Am 5. Sept. 1871. Letzte Statutenänd. vom 12. März 1900. Zweck: Herstellung und Vertrieb aller Arten von Spiegelglas, Rohglas, gegossenem, ge- presstem und geblasenem Glas, sowie verwandter Erzeugnisse; Betrieb aller mit diesem Zweck unmittelbar oder mittelbar in Verbindung stehender Geschäfte. Zur Erreichung des Zweckes wurde die Glasfabrik von Gebr. Koch zu Grünenplan (jetzt 180 Jahre bestehend) und eine in Freden belegene Wassermühle erworben und an Stelle der letzteren eine grosse Schleiferei mit Wasser- und Dampfkraft neu angelegt und 1873 vollendet. Gleichzeitig wurde eine daselbst neu erbaute Giesserei dem Betriebe übergeben. In Grünenplan wurde 1897 eine Erweiterung des Hüttenbetriebes vollendet und in Freden gleichzeitig die Dampfkraft erhöht und zur Vergrösserung der Produktion die Schleiferei umgebaut. Die Neuanlagen in Freden wurden 1899 voll in Betrieb gesetzt; in Grünenplan wurde 1899 mit dem Bau eines neuen Hüttengebäudes und neuer Arbeiterwohnungen begonnen. Die Giesserei wird elektrisch betrieben. Die Ges. ist der Konvention der Deutschen Spiegelglasfabriken beigetreten. Kapital: M. 3 000 000 in 5000 Aktien (Nr. 1–5000) à M. 600. Bei ferneren Erhöhungen haben die ersten Zeichner, soweit sie noch Aktien der I. Em. besitzen, ein Bezugsrecht pro rata ihrer ersten Zeichnung al pari. I. Em. M. 1 800 000, II. Em. 1872 M. 1 200 000. Anleihe: M. 1 000 000 in 4 % Oblig. von 1890, rückzahlbar zu 102 %, Stücke à M. 1000. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1891 durch jährl. Ausl. von mind. 2 % im 2. Quartal auf 1. Okt.; verstärkte oder vorzeitige gänzliche Tilg. vorbehalten. Sicherheit: Sämtliche Immobilien, soweit sie 1890 schon im Besitz der Ges. waren. Die Oblig. lauten auf H. Oppenheimer, Hannover. M. 148 000 befinden sich davon in Besitz der Ges. selbst, getilgt sind M. 218 000. Ende 1899 noch in Umlauf M. 634 000. Zahlst.: Freden: Gesellschafts- kasse; Hannover: H. Oppenheimer. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. in Berlin oder Hannover. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., vom verbleib. Betrage vertragsm. Tant. an Dir. u. Be- amte, sodann bis 4 % Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R. (2 Teile an Vors., jedes andere Mitglied je einen Teil), Überrest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Kurs der Aktien Ende 1886–99: 71, 92, 145, 138.50, 115, 86.10, 81.25, 72, 98.50, 127.25, 151, 134.50, 141, 158.50 %. Notiert in Berlin. Aktiva. Bilanz am 31. Dez. 1899. Passiva. Gewinn- u. Verlust-Konto. Grundstücke 565 868.34 Aktienkapital 3 000 000.— Debet. Gebäude 1 780 286.89 Obligationen 634 000.– Abschreibungen 162 003.27 Maschinen 963 450.22 Spargelder u. Kranken- Reparaturen 81 708.20 Geleise 46 000.— Kkasse der Arbeiter 108 402.78 Verwaltungs-Unk. 38 047.49 Elektr. Anlage 37 500.– Alte Dividende 574.50 Kursverlust 1375.25 Kassa 39 247.72 Kreditoren 81 761.32 Zinsen 26 342.26 Effekten 41 889.– Reservefonds 171 000.– Steuern 15 784.14 Debitoren 715 310.23 Specialreserve 156 000.– Arbeiterkassen 32 704.78 Vorräte 451 574.66 Delkrederekonto 34 968.44 Reingewinn 454 420.02 Gewinn 454 420.02 812 385.41 Kredit. Vortrag a. 1898 4 517.98 Bruttogewinn 807 867.43 4 641 127.06 4 641 127.06 812 385.41 Gewinn-Verwendung: R.-F. 23 000, Div. 360 000, Tant. 55 380, Spec.-R.-F. 15 000, Vortrag 1039. Reservefonds: M. 194 000, Spec.-R.-F. M. 171 000, Delkrederekto M. 34 968. Dividenden 1886–99: 1, 6, 9, 8, 8½, 5½, 1, 2½, 4½, 7, 9, 8, 8, 12 %. Zahlbar spät. 4 Wochen nach der G.-V. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: C. Mundt, Th. Heyser, Freden; Dr. Krippendorff, Grünenplan. Aufsichtsrat: (5–7) Vors. Gust. Scholl, Bremen; Stellv. Geh. Komm.-Rat Hugo Pringsheim, Gen.-Konsul Kreissmann, Berlin; Komm.-Rat Bergmeister Hupertz, Aachen; Gen.-Dir. Dr. Krausshaar, Bankier Sigismund Meyer, Hannover. Zahlstellen: Für Div.: Eigene Kasse; Berlin: Deutsche Bank; Bremen: Filiale der Deutschen Bank; Hannover: Ephraim Meyer & Sohn, H. Oppenheimer. 3 *